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0757 - Das Monster-Spiel

0757 - Das Monster-Spiel

Titel: 0757 - Das Monster-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gekommen.
    Da musste ich dann gegen ihn antreten, und wenn ich ehrlich war, dann grauste mir davor, denn allzu viele Chancen rechnete ich mir nicht aus.
    Welche Waffe sollte ich gegen ihn einsetzen?
    Ich hatte keine. Auch wenn mir Sir James die Beretta zurückgegeben hätte, sie hätte wohl nicht viel genutzt. Ich stand echt auf dem Schlauch.
    Auf einmal zuckte ein Gedankenblitz durch mein Gehirn. Es war mir, als hätte jemand einen Vorhang weggezerrt. Doch, es gab eine Waffe. Nur befand sie sich nicht in meinem Besitz. Sie lag in meiner Wohnung, und ich hatte sie lange nicht mehr eingesetzt.
    Es war der magische Bumerang!
    In der nächsten Sekunde entwickelte ich mich zu einem Sprinter.
    Ich nahm auf nichts mehr Rücksicht und raste zurück in das Hotel, wo ich die blonde Frau erschrak, die vor ihrem Bildschirm saß.
    »Mr. Sinclair«, flüsterte sie. »Himmel, was ist denn geschehen? Sie sehen ja aus, als würden Sie…«
    Den Vergleich konnte sie nicht mehr ziehen, weil ich sie unterbrach. »Bitte, ich muss telefonieren. Sofort.«
    Innerhalb kürzester Zeit stellte sie mir den Apparat auf den Rezeptionstresen.
    Auch wenn Mitternacht schon vorbei war, ich konnte darauf keine Rücksicht nehmen. Jane Collins kam sofort an den Apparat, und ihre Stimme klang noch hellwach.
    »Gib mir Suko«, sagte ich nur. »Der ist nicht mehr hier.«
    Ich verdrehte die Augen. »Was sagst du? Wo ist er denn?«
    »In seine Wohnung gefahren.«
    »Okay, danke.«
    Ich hörte noch ihre Frage, hatte aber keine Zeit zu antworten und legte auf. In Windeseile wählte ich die Telefonnummer meines Freundes und trommelte nervös mit den Fingern auf das Holz, als es mehrmals durchläutete und Suko nicht abhob. Verflixt noch mal.
    War er unterwegs?
    Da meldete er sich.
    »Gott sei Dank, dass du zuhause bist, Suko! Hör zu und stell keine Fragen.« Wenn ich so sprach, wusste mein Freund, dass irgendwo in der Nähe der Busch brannte. Er war ganz Ohr, sagte auch zu, dass er so schnell wie möglich kommen würde.
    »Gib deinem BMW die Sporen! Es kommt wirklich auf jede Sekunde an. Ich brauche den Bumerang.« Noch einmal gab ich die Anschrift durch, die ich von einem in der Nähe liegenden Hotelprospekt ablas. Damit war alles gesagt, und ich konnte auflegen.
    Die Frau hinter der Rezeption schüttelte den Kopf. Sie war aufgestanden, ihr Blick flackerte nervös. »Mr. Sinclair, was ist denn geschehen, mein Gott?«
    »Beruhigen Sie sich, Madam. Es ist nichts geschehen, was Sie erschrecken könnte oder Sie unmittelbar betrifft. Wirklich nicht, das müssen Sie mir glauben.«
    »Ich weiß nicht so recht.«
    »Wollen Sie mir einen Gefallen tun?«
    »Wenn ich kann, gern.«
    »Und ob Sie das können.«
    Ich erzählte ihr von Suko, dass er vielleicht in einer halben Stunde hier eintreffen würde. Ich beschrieb ihn, beschrieb seinen Wagen und erklärte ihr dann, dass sie sich über nichts wundern sollte.
    Das tat sie sowieso schon. »Moment, Sie haben da von einem Kollegen gesprochen. Wie…«
    »Wir sind Yard-Beamte.«
    »O Gott, die Polizei.« Sie presste beide Hände gegen ihr Gesicht.
    Bestimmt hatte sie noch einige Fragen auf der Zunge, die aber wollte ich ihr nicht mehr beantworten, denn ich befand mich bereits auf dem Weg zum Hinterausgang des Hotels.
    Ich trat wieder hinaus in die Nacht.
    Es war seltsamerweise still, was den Ort des anderen Geschehens anging. Von hier aus sah ich die Bühne noch schwach wie einen hellen, schwebenden Fleck.
    In der Stille aber klang der Schuss doppelt laut. Als ich ihn hörte, wusste ich noch in derselben Sekunde, dass er aus einer Beretta stammte.
    Das hieß: Sir James steckte in Schwierigkeiten!
    ***
    Die Tat war so schlimm und grauenhaft, dass sie keiner begreifen konnte, obwohl die Zuschauer sie mitbekommen hatten. Nach diesem bösen Mord hatte sich so etwas wie ein Schleier über ihre Gesichter gelegt, der jeden von ihnen erstarren ließ.
    Auch Sir James Powell war wie vor den Kopf geschlagen. Fast alle Jahre seines Lebens hatte er Scotland Yard gewidmet, er hatte in seiner jungen Zeit viel Blut gesehen und auch schlimme Verbrechen mit erlebt. Später, als die Karriere in eine andere Richtung lief, hatte er die Taten nicht mehr hautnah mit erleben müssen, sondern sie aus einer gewissen Distanz betrachten können.
    Dies war nun nicht mehr der Fall. Er fühlte sich wie aus allen Träumen gerissen und wusste trotzdem, dass er etwas tun musste.
    Wahrscheinlich war er als Einziger dazu in der Lage.
    Und Sir James war auch

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