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0757 - Das Monster-Spiel

0757 - Das Monster-Spiel

Titel: 0757 - Das Monster-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schwärze, ein Stück Tod.
    Die Schwärze blieb nicht so, denn sie bewegte sich. Von innen her drang eine Kraft hindurch, die er nicht erklären konnte. Es wurde alles anders, denn die Wolke bewegte sich wie eine Spirale, aber sie veränderte sich dabei nicht. Alles geschah im Innern, alles wirkte auch weiterhin grenzenlos und fließend.
    Gestaltlos eben…
    Und doch war da etwas. Zwei Augen, zwei Punkte, tief im Innern der Schwärze verborgen. Sie glotzten nieder, sie starrten Sir James an, als wollten sie seine Seele verbrennen.
    So fühlte sich Sir James auch. Ausgebrannt, leer und trotzdem angefüllt von einer anderen Kraft. Starr lag er auf dem Bretterboden der Bühne. In seiner Nähe stand Kooman und schaute ihn kalt an.
    Das Lächeln auf dem Gesicht des Killers sagte eigentlich alles. Beide gehörten jetzt zusammen, und Kooman bewegte sich und sein Schwert, das er in die Nähe der Beretta brachte. Er schob die Waffe seinem ehemaligen Kontrahenten zu.
    »Nimm sie!«
    Sir James rührte sich nicht. Totenbleich lag er auf dem Rücken. Die Kraft des Spuks hatte ihn voll erwischt. Selbst das Licht der Scheinwerfer schaffte es nicht mehr, die Schwärze zu durchdringen. Es wurde einfach verschluckt.
    Dennoch war Sir James zu sehen. Er lag in der Schwärze wie eine Puppe. Der Spuk spielte mit ihm, er dirigierte ihn, und er sorgte dafür, dass ein Zucken durch den Körper des Mannes ging.
    Dabei blieb es nicht.
    Sir James richtete sich auf. Er blieb normal sitzen, aber er war trotzdem ein anderer geworden. Ein Mensch unter der Kontrolle des mächtigen Dämons, mit einem Gesicht, in dem sich Blässe und Schatten vereinten.
    Die Wolke war geblieben, die starren Augen auch, aber deren Zeit lief allmählich ab. Es begann mit einem Zittern in der Wolke. Dann zog sie sich lautlos zurück.
    Es war nicht zu sehen, wohin. Für den Spuk zählte einzig und allein, dass er Sir James unter seine Kontrolle gebracht hatte.
    Jetzt gehorchten ihm schon zwei.
    Von den Zuschauern rührte sich nach wie vor niemand. Auch die anderen Akteure auf der Bühne standen nach wie vor im Hintergrund, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Sie alle waren in den Bann des mächtigen Dämons geraten, aber nur mit zwei Personen spielte er tatsächlich.
    Sir James stand auf.
    Kooman schaute ihm dabei zu. Er sah es mit einem wohlgefälligen Nicken. Dann ging er zur Seite. Sir James bekam mit, wie er sein rechtes Bein nachzog. Die Wirkung der Kugel hatte er doch nicht ganz abschütteln können, aber er spürte keine Schmerzen, dafür sorgte schon die Kraft des mächtigen Dämons.
    Es gefiel Kooman nicht, dass Sir James nichts tat. Das musste er ändern, deshalb zerrte er ihn zu sich heran und brachte seine Lippen dicht an das Ohr des Mannes. Er flüsterte ihm etwas zu, Sir James nickte, und Kooman grinste.
    Er ging wieder zurück.
    Sir James blieb etwas verunsichert stehen wie jemand, der nicht auf die Bühne gehörte. Er dachte über etwas nach und hatte plötzlich einen Entschluss gefasst.
    Er ging drei Schritte weiter und näherte sich damit dem Hintergrund, wo die Akteure wie Zinnfiguren standen.
    Frauen und Männer. Unterschiedlich alt. Sie alle hatten sich zusammengefunden, weil ihnen die Spiele Spaß machten. Sie wollten etwas erleben, es waren einfach Gleichgesinnte.
    Für Sir James spielte es keine Rolle, wen er sich aussuchte. Das war wie beim Roulett.
    Noch hatte er Mühe mit dem klaren und genauen Sehen. Er wischte über seine Augen, schüttelte dann den Kopf, während sein graues Gesicht den Ausdruck einer tiefen Entschlossenheit annahm.
    Er richtete die Waffe auf einen Körper. Es war der einer Frau.
    Dann hob er die Beretta an und suchte sich ein neues Ziel aus. Das Gesicht der Frau.
    Sehr genau zielte er dabei zwischen die Augen der Person, und sein rechter Zeigefinger umschloss den Abzug.
    Es gab keinen Zweifel. Superintendent Sir James Powell stand dicht vor seinem ersten Mord!
    ***
    Ich betrachtete die Wolke und verhielt meinen Schritt. Nur ein Schuss war gefallen. Er hatte mich alarmiert, und dementsprechend schnell war ich gelaufen. Das brauchte ich nun nicht mehr, denn ich wusste, dass ich nichts tun konnte und ein anderer die Regie in diesem Spiel übernommen hatte.
    An der letzten Stuhlreihe war ich stehen geblieben. Vor mir sah ich die Köpfe und Rücken der Zuschauer und hatte dabei den Eindruck, gegen Puppen oder starre Leichen zu schauen, die irgendjemand auf die Stühle gesetzt hatte.
    Alles war anders geworden. Nichts galt

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