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0757 - Das Monster-Spiel

0757 - Das Monster-Spiel

Titel: 0757 - Das Monster-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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breitete sich wieder die pechschwarze, lichtlose Wolke aus wie ein gewaltiger Tintenfleck, und aus deren Zentrum war die grollende Stimme des Spuks an meine Ohren gedrungen.
    »Warum denn so wild, John Sinclair? Gefällt dir mein Spiel nicht, das ich eingeleitet habe?«
    Ich holte tief Luft, und das war auch zu hören. Der Kuttenmann war zurückgegangen. Er stand in leicht geduckter Haltung und grinste mich scharf an. Um ihn brauchte ich mir vorerst keine Sorgen zu machen, denn nun hatte ein anderer das Kommando übernommen.
    »Nein, Spuk, dein Spiel gefällt mir überhaupt nicht. Ich weiß nicht, was in dich gefahren ist, aber ich kann mich an Zeiten erinnern, da bist du froh gewesen, dass es mich gab, denn deine Feinde waren auch meine Feinde. Oder sollte sich das geändert haben?«
    »Überhaupt nicht, Geisterjäger!«
    »Dann weiß ich nicht, weshalb du es zu diesen Bluttaten hast kommen lassen.«
    »Man hat mich gereizt.«
    »Wer? Ich?«
    »Ja.«
    »Das möchte ich gern erklärt haben!«
    »Ich will es dir sagen!«, zischelte es aus der Wolke mir entgegen.
    »Es sind Dinge passiert, die nicht hätten geschehen sollen. Du hast dich in die Zukunft verirrt, in meine Zukunft. Und ich hatte mir geschworen, dass sie kein normaler Mensch sehen soll, auch du nicht. Ich will nicht, dass etwas weitergegeben wird. Aber nicht genug damit. Du hast noch Zodiak mit in deine Zeit gerissen und…«
    »Nicht ich war es, der Mantel!«
    »Du hast ihn getragen, Sinclair. Du hast bei mir etwas zerstört, und ich habe mich dafür gerächt. Ich habe wieder einmal bewiesen, wie sehr ich die Menschen beeinflussen kann. Ich habe alle geleitet, ich hatte sie unter Kontrolle. Es war tatsächlich ein Zufall, dass sich die Fantasy-Freunde hier trafen, um ihre Spiele durchzuführen. Alle wollte ich nicht mit hineinziehen, zwei reichten. Und dann merkte ich, wer den Weg hierher fand. Da änderte ich meine Pläne und beschloss, auch dich und den alten Mann mit hineinzuziehen. Mittlerweile weiß ich, wer er ist. Er geriet in meinen Bann. Ich schaffte es sogar, ihn zu einem Mord zu verleiten, stell dir das einmal vor. Sir James hat jemand ermordet. Ein hoher Polizeioffizier tötet bewusst einen unbewaffneten und unschuldigen Menschen. Das ist doch au ßergewöhnlich, und es wird sicherlich noch große Kreise ziehen, Sinclair.«
    »Da gebe ich dir teilweise sogar Recht. Aber du hast dir selbst einen Bärendienst damit erwiesen, denn Sir James Powell gehört zu den wenigen Menschen, die die Mächte der Finsternis ebenso hassen wie ich. Dazu zählt auch die Hölle mit all ihren Absonderlichkeiten. Oder ist Asmodis nicht auch dein Feind? Hasst ihr euch nicht, weil keiner den Machtbereich des anderen akzeptieren will? Sir James hat gegen den Teufel gekämpft, ebenso wie ich, nur auf seine Art und Weise. Du hast ihn zu einem Mord verleitet. Ich weiß nicht, wie oder ob er das überhaupt verkraften kann. Er hat sein Leben in den Dienst des Gesetzes gestellt. Mich würde es nicht wundern, wenn er sich selbst anzeigt und deshalb gezwungen wird, seinen Dienst zu quittieren. Das bedeutet für uns eine sehr starke Schwächung und indirekt auch für dich. Du hättest dich nicht gehen lassen, sondern lieber die alten Regeln einhalten sollen. Es war ein Eigentor, das weiß ich, denn du hast uns geschwächt.«
    Mir war nicht klar, ob meine Worte gefruchtet hatten. Ich konnte mich auch nicht in den Spuk hineindenken, denn ich war ein Mensch und er ein Dämon. Aber ich hatte ihn auf keinen Fall angelogen, denn die Karten waren tatsächlich so verteilt.
    »Ein verdammt dreckiges Spiel, Spuk, bei dem es keinen Sieger gegeben hat. Mir gelang ein Blick in deine Zukunft. Ich habe akzeptieren müssen, dass du noch existierst. Andere Kräfte haben dich nicht vernichten können, ich weiß auch nicht, wie lange im Voraus ich dich gesehen habe und wieso du dich auf Diener wie Zodiak verlassen hast, aber ich weiß sehr gut, dass dieser Fall noch ein Nachspiel haben wird, mit dem uns allen nicht gedient ist. Es sei denn, du wirst auch mich zu töten versuchen. Bitte, Sir James hast du schon so gut wie getötet. Wenigstens innerlich. Er wird über seine Tat wohl kaum hinwegkommen. Du hast es geschafft, du hast auf deine Art und Weise gewonnen, und ich will dir zum Schluss sagen, dass ich deinen blutgierigen und mordlüsternen Zodiak auch nicht akzeptieren kann. Ich habe erlebt, wie er die Bestien aus der Zukunft tötete, und ich sage dir nur eines: Nimm ihn wieder mit, wenn du

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