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0757 - Das Reich der Großen Schlange

0757 - Das Reich der Großen Schlange

Titel: 0757 - Das Reich der Großen Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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den Fäusten zulangen!
    Sie stürzte sich ins Getümmel. Ehe es sich die Kerle versahen, hatte sie zwei von ihnen zu Boden geschickt.
    Nicht umsonst beherrschte Nicole Duval die gängigen Kampfsportarten. Außerdem hatte PFC Julie Matsumoto von den US Marines Nicole einst ein paar der berüchtigten »Schlagtechniken« dieser Elitetruppe gezeigt.
    Trotzdem war es nicht leicht, gegen die Übermacht zu bestehen. Nicole schickte Iwan Gonschow mit einem gezielten Fauststoß gegen die Kinnlade ins Land der Träume. Er war es, der die Zobeljägerin hauptsächlich festgehalten hatte.
    Nicole packte Lena am Ärmel. »Wir verschwinden hier besser!«
    Doch da waren die Kosaken schon herangeritten.
    Und diese rauen Gesellen waren andere Gegner als die Händler und Fallensteller, die Nicole gerade zu Boden geschickt hatte.
    Einer von ihnen tauchte aus dem toten Winkel der Dämonenjägerin auf, und bevor sie reagieren konnte, hatte er ihr schon seinen Gewehrkolben gegen den Kopf geschmettert. Nun war es Nicole, die sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte.
    Einige Kosaken sprangen ab und griffen sich Lena. Die Zobeljägerin trat, schlug, biss und kratzte.
    Vergeblich.
    Schon bald hatten die kräftigen Kerle ihr die Arme im eisernen Griff auf dem Rücken verdreht.
    Nicole war nicht ohnmächtig. Doch alles um sie herum schien sich plötzlich zu drehen, und sie konnte nichts, absolut gar nichts tun, um ihrer Freundin zu helfen.
    Tatenlos musste sie mit ansehen, wie der elegante Herr aus dem Sattel stieg und auf Lena zustolzierte, die von den Kosaken immer noch festgehalten wurde…
    ***
    »Was für ein Wiedersehen!«, höhnte Pjotr Kuslow. »Willst du deinem geliebten Ehemann nicht einen Kuss geben, Lena?«
    »Fahr zur Hölle!«
    Der Diener der Großen Schlange weidete sich an der Wut seines Opfers. Er schnupperte, nachdem er einen abschätzigen Blick auf den Männermantel der Zobeljägerin geworfen hatte.
    »Was für ein raffiniertes Parfüm benutzt du denn neuerdings, Lena? Ochsendung? Oder gar Zobelblut à la Paris?«
    »Was willst du hinterhältiger Bastard von mir?«
    Pjotr Kuslow trat einen Schritt näher und packte Lenas Kinn mit seiner behandschuhten Rechten. »Was ich will, fragst du? Ich will das, was mir zusteht. Absoluten Gehorsam! Du hast dich mir zu unterwerfen!«
    Lena spuckte ihm ins Gesicht.
    Pjotr Kuslow wurde weiß vor Wut, und sein Gesicht verzerrte sich zu einer dämonisch-grausamen Fratze. »Ich sehe schon, du hast deine letzten Lektionen vergessen. Dann muss ich sie wohl wieder etwas auffrischen. Bring mir die Knute, Gregor!«
    Einer der Kosaken machte sich an den Packtaschen zu schaffen. Die Russen und Tungusen von Vanavara erbleichten, als sie die furchtbare Waffe sahen. Der Knutengriff war dick wie der Unterarm eines kräftigen Mannes, während die Spitze der langen Peitsche nadelfein war.
    Aber keiner der Einwohner traute sich zu protestieren. Ohnehin hatten die Kosaken in dem kleinen Handelsposten nun das Kommando übernommen. Sämtliche Reiter waren abgesessen und hielten mit vorgehaltenen Gewehren die Einheimischen in Schach.
    Zwei pelzbemützte Kerle hatten Lena gepackt. Sie rissen ihr Mantel und Hemd herunter, bis sie mit nacktem Oberkörper mitten zwischen den Hütten stand.
    »Du gottverdammter Bastard!«, schrie die Zobeljägerin Pjotr Kuslow ins Gesicht.
    Dieser ließ ein zynisches Grinsen sehen. »Aber, aber, liebe Lena. Was sind das denn für böse Worte gegenüber deinem rechtmäßig angetrauten Gatten? Ich fürchte, dafür sind noch ein paar Extrahiebe fällig…«
    Gregor übergab seinem Herrn und Meister die Knute. Kuslow ließ das Leder der Peitsche genießerisch durch seine Finger gleiten.
    Er knallte damit probeweise einmal in die Luft. Lena zuckte unwillkürlich zusammen, obwohl sie sich fest vorgenommen hatte, keine Regung zu zeigen.
    Kuslow stellte sich in Positur. In seinen gelben Augen glomm das dämonische Feuer der Grausamkeit.
    »Nun fängt unser Spaß an, mein Täubchen…«, flüsterte er.
    Das war der Moment, als Merlins Stern wieder normal funktionierte!
    ***
    Nicole war immer noch benommen von dem Kolbenhieb, den sie hatte einstecken müssen. Keiner der Kosaken hatte ihr noch Beachtung geschenkt, nachdem sie zu Boden gegangen war.
    Das rächte sich nun für Kuslow und dessen Männer.
    Das Amulett erwärmte sich stark. Es reagierte damit eindeutig auf schwarzmagischen Einfluss.
    Nicole richtete sich auf, legte beide Hände auf die Silberscheibe und verschob mit ihren

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