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0759 - Werwolf-Wahnsinn

0759 - Werwolf-Wahnsinn

Titel: 0759 - Werwolf-Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eines schmalen Schranks. Dort standen zahlreiche Flaschen. »Meine Schatzkammer«, erklärte Oleg grinsend. »Davon weiß keiner, nicht einmal meine Frau.« Er holte eine Flasche mit braunem Inhalt hervor. »Das ist sogar Whisky.«
    »Dann her damit!«
    Blochin warf seinem Freund die Flasche zu. Der fing sie auf und drehte den Verschluß nach links.
    Ein Glas brauchte er nicht. Er trank aus der Flasche und spürte tatsächlich, daß ihm der Alkohol in diesem Fall guttat. Auf einen zweiten Schluck verzichtete er. Dafür überließ er Blochin die Flasche, der ebenfalls trank.
    Dann berichtete Wladimir von seinen Erlebnissen. Er hatte gedacht, einen staunenden Oleg Blochin zu erleben, der aber nickte hin und wieder, als wollte er seinem Freund alles noch einmal genau bestätigen. Die beiden Begegnungen schienen ihn nicht sonderlich überrascht zu haben. Er war nur auffallend nachdenklich geworden und bemerkte im Anschluß daran: »Dann hast du genau in das legendenhafte Wespennest hineingestochen, mein Freund.«
    »Was soll das denn wieder heißen?«
    »Ganz einfach. Es geht hier um die alten Geschichten, die sich um die Burg auf der Insel rankten. Ja, dort soll ein Monstrum gelebt haben, aber die göttliche Kraft, wie es heißt, hat irgendwann zugeschlagen. Bei einer mächtigen Überschwemmung, die einem gewaltigen Unwetter folgte, ist die Insel ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden. Das Böse wurde dabei in die Tiefe gezerrt.«
    »Ist das alles?«
    »Im Prinzip schon.«
    »Dann war das Monstrum ein Werwolf?«
    Blochin nickte. »Den hast du ja gesehen.«
    »Keinen normalen, Oleg. Das war ein Riesenvieh, ein mächtiger Klotz. So etwas ist sicherlich meinem Freund John Sinclair noch nicht vorgekommen, und der hat schon viel erlebt.«
    »So wurde er auch in den Legenden geschildert.« Blochin trank wieder einen Schluck.
    »Und was war mit der Frau, die ich gesehen habe? - Du«, er streckte den Finger vor, »die habe ich mir nicht eingebildet, die hat es tatsächlich dort gegeben.«
    »Das kann ich mir denken.«
    »Berichten die alten Geschichten davon?«
    »Ja, so ist es.«
    »Wie denn?«
    »Nun ja, ich weiß nicht, was da stimmt und was man hinzugedichtet hat. Aber es ging um folgendes. Diese junge Frau hatte sich geschworen, die Bestie zu töten, weil diese wiederum die Kinder der Frau und deren Amme umgebracht hat.«
    »Aber sie schaffte es nicht.«
    »Richtig.«
    »Starben denn die Kinder und die Amme?«
    »Ja, leider. Und jetzt ist die Frau verflucht, weil sie es nicht geschafft hat, die drei Leben zu retten. Sie kann erst wieder ihre Ruhe finden, wenn auch der Werwolf vernichtet worden ist. Das ist die ganze Geschichte.«
    »Die man auch hier im Ort glaubt?«
    »Teils, teils, ich weiß es nicht so genau. Jedenfalls ist den beiden wohl keiner so nahe gekommen wie du, Wladimir. Ich habe das Gefühl, als würden sich die Dinge verdichten und sich allmählich eine endgültige Lösung anbahnen. Der Werwolf ist wieder aus der Tiefe aufgetaucht. Frag mich nicht nach den Gründen, aber er hat furchtbar zugeschlagen und eine Familie getötet. Auch die Frau erschien, und sie war mit einem Schwert bewaffnet wie du berichtet hast. So sieht man sie auch als legendenhafte Person.«
    Wladimir schauderte. »Gibt es noch irgendwelche Dinge, die berichtenswert wären?«
    »Nein, im Moment nicht.«
    Wladimir glaubte dem Freund aus alten Zeiten nicht so recht. Trotz des Lichts war es auch zu dunkel im Raum, um sein Gesicht genau erkennen zu können. Ein Teil lag im Schatten. »Lassen wir die Vergangenheit ruhen, Oleg. Kommen wir zur Gegenwart. Wir müssen damit rechnen, daß der Werwolf diesen Ort noch einmal heimsucht und erneut mit dem wahnsinnigen Töten beginnt.«
    »Das befürchte ich auch.« Er hob die Schultern. »Sag selbst, was du dagegen tun willst? An den Eingängen des Dorfes Wachen postieren? Das wäre eine Möglichkeit, doch ich glaube kaum, daß du dafür genügend mutige Männer finden wirst.«
    »Daran habe ich auch nicht gedacht.«
    »Sondern?«
    »Diese Aufgaben werden John Sinclair und ich übernehmen.« Er rieb über seine Augen. »Ich hoffe ja mit Nachdruck, daß sich die Bestie in dieser Nacht nicht mehr zeigt.«
    So optimistisch war Blochin nicht. »Was ist denn, wenn er dich verfolgt hat?«
    »Daran glaube ich nicht.«
    »Weshalb nicht?«
    »Weil ich mir sehr gut vorstellen kann, daß er von dieser blonden Frau gejagt wird.« Wladimir schüttelte den Kopf. »Ich komme mit ihr noch nicht zurecht, so leid

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