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076 - Der Todesbote des Anubis

076 - Der Todesbote des Anubis

Titel: 076 - Der Todesbote des Anubis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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vor?«
    »Bestimmt nicht. Kommen Sie!«
    Der eine Cyborg nahm ihr das Buch aus der Hand und stellte es wieder ins Regal. Der andere faßte nach Lindas Arm. Sein Griff war so hart, als würde er mit einer Eisenzange zupacken.
    Dennoch gelang es Linda, sich blitzschnell von ihm loszureißen. »He! Moment! Was soll das?« stieß sie empört hervor. »Sie haben kein Recht, mich wie eine Verbrecherin zu behandeln. Was fällt Ihnen ein? Sie wissen anscheinend nicht, wessen Tochter ich bin.«
    »Doch, das ist uns bekannt.«
    »Was werfen Sie mir vor?«
    »Nichts. Wir haben nur den Auftrag, Sie zu Captain Blane zu bringen.«
    »Und was will dieser Captain Blane von mir?«
    »Das wird er Ihnen selbst sagen. Kommen Sie endlich. Machen Sie kein Aufsehen.«
    Linda Pryce kniff die Augen zusammen. »Sie sind keine Polizisten, das können Sie mir nicht weismachen. Ich verlange, daß Sie sich ausweisen. Sollten Sie dazu nicht in der Lage sein, wird das für Sie sehr unangenehme Folgen haben, das verspreche ich Ihnen.«
    Die Cyborgs kümmerten sich nicht um das, was die junge Ägyptologin sagte. Ihr Auftrag war klar umrissen, und niemand konnte sie davon abhalten, ihn auszuführen.
    Wieder wurde Linda gepackt. Diesmal gelang es ihr nicht, sich loszureißen. Der Griff war so schmerzhaft, daß sie einen wütenden Schrei ausstieß.
    Es war wohl das erste Mal, daß in diesen heiligen Hallen geschrien wurde. Die Reaktion war dementsprechend heftig. Von allen Seiten kamen Leute gelaufen.
    Linda, in Karate geschult, schlug mit ihrer Handkante nach dem Mann, der sie festhielt. Sie traf seinen Hals. Es war, als würde sie gegen Stahl, der mit einer dünnen Hautschicht überzogen war, schlagen. Ein stechender Schmerz war das einzige Ergebnis, das sie erzielte.
    Der zweite Cyborg griff zu.
    »Was tun Sie da?«, stieß ein junger Mann aufgeregt hervor. Er rückte sich die Brille zurecht und versuchte Linda beizustehen.
    Ein Treffer warf ihn gegen das Regal. Es stürzte krachend um. Der junge Mann hatte das Gefühl, von einem Pferd getreten worden zu sein.
    Kein Mensch konnte Fäuste aus Stahl haben. Was waren das für Kerle? Trotz der Schmerzen sprang er auf und setzte sich noch einmal für Linda ein.
    Das kostete ihn beinahe das Leben. Die Cyborgs schlugen ihm die Brille vom Gesicht und streckten ihn erneut nieder. Diesmal erwischte es ihn so schwer, daß er die Besinnung verlor.
    Blut sickerte ihm aus Mund und Nase, und einige der Umstehenden hielten ihn für tot. Verstört wichen sie zurück.
    »Hilfe!« schrie Linda. »Helfen Sie mir! Das ist eine Entführung!«
    Wer sich den Cyborgs in den Weg stellte, bekam ihre klobigen Stahlfäuste zu spüren. Die Aufregung griff im ganzen Gebäude wie ein Lauffeuer um sich.
    Eine Angestellte rannte auf die Straße und schrie lauthals nach der Polizei.
    Sergeant Jonathan Rodway, ein Streifenpolizist, eilte sofort über die Fahrbahn. Es hatte den Anschein, als würde die Städtische Bücherei überfallen.
    Von Banken war man das ja gewöhnt, aber was wollte man in der Bücherei? Sollten Gangster die Absicht haben, sich wertvolle Werke unter den Nagel zu reißen, hätten sie das besser nachts getan, wenn keiner da war.
    Die Cyborgs erschienen. Linda Pryce wehrte sich verzweifelt. Rodway wußte sofort, was los war. Kidnapping! Am hellichten Tag! In seinem Revier! Das war die größte Frechheit, die ihm jemals untergekommen war.
    Der Cop griff sofort zum Dienstrevolver und riß ihn aus dem Leder. »Stopp!« schrie er mit schnarrender Stimme, und seine rötlichblonden Augenbrauen zogen sich grimmig zusammen. »Polizei! Laßt das Mädchen los! Hände hoch, sonst knallt's!«
    Die Cyborgs taten so, als wäre er nicht vorhanden. Das machte ihn wütend. Er war kein schlechter Schütze, traute sich auf diese Entfernung einen sicheren Treffer zu.
    Blitzschnell brachte er die Waffe in Anschlag. Nachdem er die Kidnapper noch einmal aufgefordert hatte, sich zu ergeben, drückte er ab.
    Der Schuß krachte.
    Die Kugel hieb gegen ein Cyborg-Bein. Sie hätte den Getroffenen zu Fall bringen müssen, doch der Mann ging weiter. Da zielte Rodway beim zweiten Mal höher.
    Die Kugel durchbohrte den Ledermantel und hieb gegen Metall, drückte sich daran platt und jaulte als Querschläger davon. Jonathan Rodway begriff das nicht. Er hatte den Kerl zweimal getroffen, doch die Wirkung war gleich Null.
    Jetzt drehte der Mann sich um, und dann vermeinte der Sergeant, nicht richtig zu sehen. Ein violettes Leuchten überzog die

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