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076 - Die Nacht der Zombies

076 - Die Nacht der Zombies

Titel: 076 - Die Nacht der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Alkahest und seiner kleinen Schar abgesehen - und Unschuldige mußten es büßen.

    Coco sah die funkelnden Augen des Zombies im Rückspiegel und erblickte den Lauf des Maschinengewehrs. Gleich würde eine Garbe von Stahlmantelprojektilen das Führerhaus des LKW durchlöchern. Während der schnellen Fahrt schloß Coco die Augen und konzentrierte sich, um die magische Sphäre schaffen zu können.
    Der Lastwagen raste auf eine Mauer zu. Die Stoßstange krachte gegen die Mauer. Da gelang es Coco, den magischen Effekt zu erzielen. Für sie und Raffael Amalfi, der entsetzt aufgeschrien hatte und nach dem Steuer griff, lief die Zeit um ein Vielfaches rascher ab. Und alles andere kam zum Stillstand.
    Der Lastwagen bewegte sich nicht mehr, Steinsplitter, die von der Mauer abgesprengt worden waren, schwebten in der Luft. Der Zombie hatte gerade den Zeigefinger am Abzug gekrümmt.
    Raffael Amalfi rüttelte am Steuer und brüllte. Coco packte ihn an der Schulter.
    „Beruhige dich, Raffael! Es besteht keine Gefahr. Meine magische Fähigkeit, die Zeit zu beeinflussen, von der ich dir erzählt habe, schützt uns."
    Raffael Amalfi schaute sich um und rieb sich die Augen.
    „Wir müssen aussteigen", sagte Coco.
    Sie zerrte den verwirrten Raffael aus der Kabine des Lastwagens und entfernte sich mit ihm ein paar Meter vom Lastwagen.
    Raffael drehte sich um. Er konnte es kaum fassen. Ein seltsames Geräusch war zu hören, das er nicht identifizieren konnte. Die Kühlerhaube des Lastwagens hatte sich ein klein wenig verformt. Die Mauer begann gerade einen Riß zu bekommen.
    "Es ging alles so langsam, daß man längere Zeit hätte zusehen müssen, um Details zu erkennen. Etwas aber veranlaßte Raffael Amalfi zu einem erstaunten Aufschrei.
    „Coco, das Maschinengewehr! Man kann die Kugeln fliegen sehen!"
    Coco schaute hin. Die Flamme des Mündungsfeuers war vor dem MG gleichsam erstarrt, und ganz langsam, wie in Zeitlupe, schwebten die ersten Kugeln der MG-Garbe durch die Luft. Sie bewegten sich nicht schneller vorwärts, als eine leichte Flaumfeder, die sachte zur Erde schwebt.
    Raffael Amalfi schüttelte immer wieder den Kopf. Er kniff sich in den Arm. Der Schmerz bewies ihm, daß er nicht träumte.
    Coco zerrte ihn weg. „Komm, Raffael! Wir müssen zum Hotel Royal. Ich kann diesen Effekt nicht unendlich lange aufrechterhalten. Zum Glück sind wir schon im richtigen Stadtteil."
    Der Zigeuner folgte ihr.
    Plötzlich spürte Coco, daß sie den Zeiteffekt nicht länger aufrechterhalten konnte. Es wurde ihr schwarz vor den Augen, dann sah sie leuchtende Punkte umhertanzen.
    Raffael Amalfi sah sie wanken und stützte sie. Es bedurfte keiner körperlichen Berührung zwischen ihm und Coco, damit er an dem Zeiteffekt teilnahm. Coco hatte Raffael Amalfi in die magische Sphäre eingeschlossen. Sehr weit durfte sich Raffael Amalfi allerdings nicht von Coco entfernen, ohne in den normalen Zeitablauf zurückzufallen.
    Raffael Amalfi sprach auf Coco ein. Einmal hörte sie Worte, dann wieder nur ein dumpfes Brummen. Die magische Sphäre war aufgehoben. Coco und Raffael befanden sich wieder in der Normalzeit, und Coco brauchte eine längere Ruhepause, ehe sie ihre magische Fähigkeit der Zeitmanipulation wieder anwenden konnte. Sie fühlte sich bis ins Innerste ausgehöhlt und erschöpft. Aber sie durfte sich keine Ruhe gönnen.
    „Wie machst du das, Coco?" wollte Raffael Amalfi wissen.
    „Magie ist nicht erklärbar", antwortete sie knapp.
    Sie kamen zu einem Polizeiwagen, dessen Besatzung mit einem halben Dutzend gräßlich anzusehender Zombies kämpfte. Die Polizisten hatten mehrere Schüsse abgefeuert, aber die Schreckensgestalten waren mit Kugeln nicht zu töten. Ein Lautsprecher befand sich auf dem Dach des Polizeiwagens.
    Ein paar mutige Polizisten hatten sich freiwillig gemeldet, mit Lautsprecherwagen durch Port-au-Prince zu fahren und die Bevölkerung zu warnen. Immer wieder forderten sie die Leute auf, ihre Häuser und Wohnungen nicht zu verlassen und Türen und Fenster zu verrammeln. Die Zombies brachen nur selten in verschlossene Häuser oder Hütten ein. Ihre dumpfen Gehirne bevorzugten Opfer, die sie vor sich sehen konnten und nicht zu suchen brauchten.
    Einige der mutigen Streifenwagenbesatzungen fielen den Zombies zum Opfer. Auch der Wagen, den Coco und Raffael Amalfi jetzt sahen, war von Zombies gestoppt worden. Eine junge Mulattin, die nur ein dünnes Neglige trug, war schreiend aus einem der Häuser auf die Straße geflüchtet,

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