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076 - Die Nacht der Zombies

076 - Die Nacht der Zombies

Titel: 076 - Die Nacht der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Palmen, Stachelblattgewächsen und dichtem tropischem Gestrüpp gesäumt.
    „Hörst du, Coco? Kein Tier ist zu hören", sagte Raffael Amalfi und faßte nach Cocos Arm. „Selbst die Zikaden verstummen in dieser Nacht des Grauens."
    An einer Abzweigung sahen Coco und Raffael Amalfi einen Militärlastwagen. Die Türen standen offen. Auf die Ladefläche des Lastwagens war ein Maschinengewehr montiert, dessen Lauf hinauf zu den Sternen zeigte.
    Coco spähte umher, aber nichts regte sich. Rein theoretisch hätte sie ja sich und Raffael Amalfi in einen schnelleren Zeitablauf versetzen und ungefährdet mit ihm zum Hotel Royal laufen können, aber es war eine weite Strecke, und wenn sie den magischen Zeiteffekt solange aufrechterhielt, war sie hinterher völlig erledigt und zu nichts mehr fähig.
    „Wir fahren mit dem Lastwagen", sagte Coco. „Willst du fahren, oder soll ich es tun, Raffael?"
    „Ich weiß nicht, ob ich mit meinem Bauch hinter das Lenkrad passe."
    Raffael Amalfi versuchte es. Er konnte zwar hinter dem Lenkrad Platz nehmen, aber es war sehr unbequem für ihn. Coco sagte ihm, er sollte auf den Beifahrersitz rutschen. Raffael Amalfi tat es ächzend, und Coco setzte sich hinters Lenkrad.
    Die Gangschaltung des Lastwagens war für einen Laien schwierig. Er hatte nämlich acht Gänge und eine Spezialkupplung. Coco würgte den Motor dreimal ab. Der Umgang mit der Technik war nicht ihre Stärke. Doch sie sagte sich, daß sie schließlich Auto fahren konnte, und hier war ein Auto, wenn auch ein großes. Sie versuchte es noch einmal, und diesmal rollte der Lastwagen an. Es krachte, als Coco in den höheren Gang schaltete. Raffael Amalfi hielt sich die Ohren zu und schüttelte vorwurfsvoll den Kopf. Er erinnerte Coco in diesem Moment an Dorian Hunter, der behauptete, er würde tausend Tode sterben, wenn er mit Coco am Steuer durch den Londoner Stadtverkehr fuhr. „Was ist denn, Raffael? Wir fahren doch, oder?"
    „Ja, aber wie. Noch ein paar solche Schaltmanöver, und das Getriebe gibt den Geist auf."
    „Ach was. Diese Armeelastwagen sind das Robusteste, was es gibt."
    Coco gab Gas und schaltete das Fernlicht ein.
    „Bitte, Coco, nicht so schnell! Da vorn kommt eine Kurve."
    „Na und?"
    Raffael Amalfi schickte ein Stoßgebet zum Himmel, und Coco stieg auf die Bremse. Mit kreischenden Reifen schlitterte der Lastwagen in die Kurve. Raffael Amalfi öffnete die Augen wieder und riß sie ganz weit auf.
    „Da - Coco! Eine Gruppe von Untoten!"
    Mehr als zwanzig Zombies marschierten die Straße entlang, nach Port-au-Prince hinein.
    „Halt dich fest, Raffael! Ich gebe Vollgas!"
    Der Motor des Dreiachsers heulte auf wie ein Urwelttier. Die Untoten, die die ganze Straße blockierten, wandten sich um. Sie fletschten die Zähne und schwenkten die Arme.
    Coco sah flüchtig, daß sich Soldaten unter den Untoten befanden - wahrscheinlich jene, die vorher im Lastwagen gefahren waren. In der nächsten Sekunde hatte sie die Untoten erreicht. Es krachte. Einem Zombie in Leutnantsuniform gelang es, sich hinten an der Ladeklappe festzuhalten.
    Coco und Raffael Amalfi rasten weiter. Sie erreichten nun einen Vorort von Port-au-Prince.
    „Das hast du gut gemacht, Coco", sagte Raffael Amalfi und schlug der jungen Frau begeistert auf die Schulter.
    Coco kam ins Schleudern und fuhr eine Straßenlaterne um. Dann hatte sie den Dreiachser wieder auf der Straße. Raffael Amalfi hütete sich, sie noch einmal anzufassen.
    „Jetzt fahren wir direkt zum Hotel Royal ", sagte Coco.
    Weder sie noch Raffael Amalfi sahen, wie der Zombie, der einmal ein Leutnant der Armee gewesen war, sich über die hintere Ladeklappe zog. Er kletterte auf den Lastwagen und kroch auf allen vieren vor. In seinen Augen war ein dämonisches Funkeln. Er stieß an den Aufbau des Maschinengewehrs und sah nach oben. Gedankenfetzen reihten sich aneinander. Vorher hatte er versucht, mit dem Maschinengewehr auf die angreifenden Zombies zu schießen. Diese unterbrochene Handlung setzte er jetzt quasi fort. Er richtete das Maschinengewehr auf das Führerhaus des Lastwagens.
    Er hatte sich erhoben, und den Lauf des MGs nach unten geschwenkt. Grinsend bleckte der Zombie die Zähne, umspannte mit der Hand die Griffsicherung und legte den Zeigefinger auf den Abzug.

    In der Halle des Kongreßgebäudes im Hof des alten Forts hielten die vom Kongreßkomitee und Guulf de Sylvain im Stich gelassenen Magier, Zauberer und Hexen ihre eigene Abschlußveranstaltung gab. Die alte Mae und die

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