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076 - Mimikri

076 - Mimikri

Titel: 076 - Mimikri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Pukallus
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Quart'ol, dass das Wesen Beutevorräte hortete, um sie nach und nach zu verzehren.
    Wenn das zutraf, hatte es die Torkurer vielleicht noch nicht restlos verschlungen und hielt im Hydrosseum lebende Hydriten gefangen.
    Nachdem das Geschöpf den Hai aus dem Weg geschafft hatte, widmete es sich wieder den anderen Objekten seiner Begierde. Gehorrrcht mir , grollte die mentale Stimme. Fooolgt meinem Wiiiillen. Kooommt zu miiir. Gehooorrrcht …
    Allerdings stand es geistig auf einer eher primitiven Stufe. Seine Suggestivkraft mochte ausreichen, um geistig Ungeübte und Meeresgetier anzulocken.
    Sie genügte nicht, um einen Quan'rill-Wissenschaftler gefügig zu machen.
    Dennoch unterschätzte Quart'ol die Kreatur keineswegs. Ein räuberisches Wechselwesen, das den amorphen Körper seinen jeweiligen Absichten und Zwecken anpassen konnte, bedeutete eine sehr große Gefahr.
    Der Tentakel tastete erneut nach den Hydriten. Gleichzeitig kroch die Biomasse der Kreatur vom Hydrosseumsplatz herauf zu dem Lavastollen, der als Durchgang zur Zentralkuppel diente.
    Quart'ol wandte sich zu seinem Assistenten um. »Los, wir…« Er stockte, als er Mer'ols abwesenden Gesichtsausdruck bemerkte. Schnell schwamm er zu ihm hin und rüttelte an seiner Schulter.
    Mer'ol schrak zusammen. »Was…?«
    Quart'ol deutete in den Stollengang.
    »Wir müssen uns beeilen! Los, rein da!«
    Die beiden Hydriten wichen durch den Stollen zurück. Leider gab es kein Schott, mit dem der Zugang hätte verschlossen werden können. Hydrosseum und Zentralkuppel waren weitgehend öffentlicher Raum.
    Sie durchstießen den mittig verlaufenden Blasenvorhang und wechselten in die Gegenströmung. Auf diese Weise gelangten sie innerhalb weniger Augenblicke ans andere Ende des Stollens.
    Über die Schulter blickte Quart'ol sich um. Zwei Tentakelspitzen züngelten durch die Lavaröhre heran. Aus den Schalldruckgewehren schossen sie gemeinsam auf die Fangarme. Quart'ols Schuss saß im Ziel. Die Wucht des Treffers knickte die Spitze des rechten Tentakels zur Seite ab. Das Gewebe nahm eine wässrige Beschaffenheit an; auch dieses Mal lösten sich Bröckchen und Flocken. Aber jetzt keimte fast sofort ein Ableger. So als entstünde eine Knospe an der Knickstelle. Der Fangarm verzweigte sich, die neue Spitze schnellte weiter durch den Stollen.
    Sie sahen noch gelbbläuliche Körpermasse des Lebewesens wie einen Korken in den Stollen quellen, dann stießen sie sich mit den Flossenfüßen vom Rand der Stollenöffnung ab und schwammen, so schnell sie konnten.
    Quart'ol blieb dabei er in Rückenlage, um das weitere Vorgehen des Wesens beobachten zu können. Auf kürzestem Weg nahmen sie Kurs auf das nächste Gebäude, wo Mer'ol, der nach vorne sicherte, einen offenen Eingang erspäht hatte.
    Nachdem die Tentakel den Stollen durchquert hatten, brauchten sie nur wenige Augenblicke, um sich neu zu orientieren. Hinter ihnen drängte klumpige Biomasse aus der Lavaröhre. Das Wechselwesen gab nicht auf!
    Quart'ol feuerte noch einen weiteren Schuss ab, doch die Schockwelle richtete nur örtlich begrenzten Schaden an.
    Mer'ol zog ihn durch den kreisrunden.
    Zugang und schloss die Tür. Kaum war die Verriegelung mit hörbarem Knacken eingerastet, klatschte ein Tentakel gegen das Bullauge des Schotts.
    »Bei Ei'dons heiligen Schuppen« , knirschte Quart'ol. »Das war knapp. Was ist das nur für ein… Dingl «
    Er schaute sich um. Offenkundig hatte es sie in eine Pumpstation verschlagen.
    Gegenüber des Schotts säumten bioelektrische Kontrollpulte mit einer Vielfalt von Messanzeigen sowie diversen Sensormulden für verschiedenerlei Schaltfunktionen die gesamte Länge der Wand.
    »Und vor allem« , fügte Mer'ol hinzu, »wie kommen wir hier wieder heraus, bevor es herein kommt?«
    Eilends untersuchten sie den Kontrollraum auf etwaige Durchlässigkeit.
    Aber den Tentakeln bot sich kein einziger Durchschlupf.
    »Jetzt sitzen wir hier fest« , klackte Mer'ol. »Die Lage ist nicht allzu erfreulich. Aber ich bin froh, dass wenigstens der Mar'os-Kult nichts damit zu tun hat. Ich war dicht daran, die Kontrolle zu verlieren.«
    »Ich hab's gemerkt« , sagte Quart'ol.
    »Hast du dich jetzt wieder in der Gewalt?« Sein Assistent nickte. »Gut. Dann sollten wir uns überlegen, wie wir…« Er hatte sich dem Schott zugewandt, ehe er sich mitten im Satz unterbrach.
    Mer'ol sah, was ihn so verdutzte.
    »Die Tentakel sind fort!«
    »Ja…« Ein paar Schwimmstöße beförderten Quart'ol zu dem

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