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076 - Mimikri

076 - Mimikri

Titel: 076 - Mimikri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Pukallus
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Mer'ol und Ul'ba herbei eilen sahen. Mer'ol blickte arg geknickt drein. »Die geistige Attacke kam zu plötzlich« , versuchte er zu entschuldigen, dass es ihn und Ul'ba »erwischt« hatte. »Wir hatten nicht genug Zeit…«
    »Niemand macht dir einen Vorwurf«
    , sagte Quart'ol. »Jetzt ist ohnehin nicht die Zeit für lange Reden. Wir müssen einen Ausweg finden, und das schnell. Das Wesen wird nicht lange brauchen, um in die Station einzudringen.«
    Der Hydrit namens Ul'ba, dessen Beinwunden mit einem dünnen bionetischen Überzug versorgt waren, machte Anstalten, etwas in seinem unzulänglichen Englisch zu stammeln. Mer'ol kam ihm zuvor.
    »Wir dürfen die gefangenen Torkurer auf keinen Fall ihrem Schicksal überlassen« , sagte er. »Wir müssen etwas tun, um sie zu retten.«
    »Ja, retten« , gluckste Ul'ba. »Retten…!«
    »Wir helfen euch, so gut wir können« , sagte Rulfan und wechselte einen Blick mit McKenzie. Der nickte zustimmend. »Und ich glaube, ich kenne eine Waffe, die Hackfleisch aus dem Vieh macht…«
    In diesem Moment hallte ein unheimliches Knirschen durch die Transportstation.
    In dem glatten, harten Material des Bauwerks sprangen Risse in alle Richtungen. Es schien, als entstünden plötzlich überall Spinnennetze.
    Durch einige Sprünge sickerte Wasser ein.
    »Es wird Ernst.« Nervös rückte Dave McKenzie seine Brille auf der Nase zurecht und sah Rulfan an. »Welche Waffe meinst du?«
    »Wir haben einige Streifen Plastiksprengstoff im Gepäck« , ließ Rulfan die Katze aus dem Sack. »Wetten, dass unser Freund da draußen Mühe haben wird, seinen Körper zusammen zu halten, wenn er ihm um die Ohren fliegt?«
    Ul'ba schaute verständnislos drein.
    »Ohren…?«
    Es dauerte einen Moment, bis Rulfan begriff, dass Hydriten keine Ohren besaßen…
    ***
    Buuuuuummmmmm….!
    Wieder dröhnte das dumpfe Grollen einer Detonation über den Meeresboden, brandete eine Druckwelle gegen die Transportstation. Es war das fünfte Mal.
    Rulfan beobachtete die Wirkung auf das Ungeheuer, aber immer häufiger glitt sein Blick auch beunruhigt über die Wände. Sie wurden immer undichter.
    Nach den Beschädigungen, die der amorphe Leib des Lebewesens im bionetischen Baustoff hinterlassen hatte, sorgten die Explosionen für weitere Einbrüche. An vielen Stellen schoss Meerwasser in die Transportstation.
    Buuuuuummmmmm…!
    »Quart'ol schafft es« , murmelte Dave zuversichtlich. »Das Wesen zieht sich zurück.«
    Da nur Quart'ol gegen die Suggestionskraft des Ungeheuers immun schien, hatte niemand anderes als er die Station verlassen können, um den Sprengstoff einzusetzen. Blitzschnell war er aufgestiegen und hatte, noch bevor das Wesen seine Tentakel gegen ihn einsetzen konnte, die erste Ladung gezündet. Gegenwärtig bekämpfte er es vom Kuppeldach aus, hinter dessen Wölbung er vor jeder Detonation Deckung suchen konnte.
    Buuuuuummmmmm…!
    Sie hatten den Plastiksprengstoff, den die britanische Community der Hilfsexpedition zur Verfügung gestellt hatte, in zigarrengroßen Rollen portioniert.
    Ein elektronischer Zünder, der einfach in das Material gedrückt wurde, ermöglichte eine Zeitverzögerung von bis zu sechzig Sekunden.
    Buuuuuummmmmm…!
    Mit jeder Explosion beschleunigte das Wesen seinen Rückzug. Bei jeder Detonation flogen Brocken aus seinem Körper. Jedes Mal gellte aus irgendwelchen Hohlräumen des Geschöpfs ein hohes Pfeifen. Die schauerlichen Laute verursachten selbst Rulfan eine Gänsehaut.
    Das grobporige Gewebe floss so eilig von der Transportstation fort, dass man den Eindruck einer panikartigen Flucht erhielt. Insofern war die Aktion erfolgreich.
    Doch jede Druckwelle erschütterte auch die Station. Die Risse in den Wänden mehrten und verzweigten sich mit Furcht erregender Schnelligkeit. Es knarrte und klirrte in den bionetischen Bausteinen.
    Inzwischen drangen beträchtliche Mengen Wasser herein. Das ständige Gurgeln und Rauschen erzeugte ein ununterbrochenes Hintergrundgeräusch.
    »Es dauert nicht mehr lange, bis die Station endgültig voll läuft« , meinte Mer'ol, der an der Schalttafel stand. Er schaute herüber zu Rulfan und McKenzie.
    »Ihr wisst, was das bedeutet…«
    »Dann geht uns die Luft aus.« Rulfan stemmte die Fäuste in die Hüften und sah zum Boden. Inzwischen umspülte das eiskalte Wasser seine grauen, aus weichem Leder gefertigten Schnürstiefel bis an die Waden. Der Wasserstand stieg rasch.
    »Ihr solltet zurück in die Transportquelle wechseln« , sagte Mer'ol in

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