0760 - Kampf der Diplomaten
abgeschlossen zu betrachten schienen, brach Rhodan mit dem Leichten Kreuzer zu seiner diplomatischen Mission auf.
Plötzlich war er nicht mehr so zuversichtlich wie anfangs.
Er setzte darauf, daß sein Name bei den Völkern der Galaxis immer noch ein Begriff war, und daß sich seine Ankunft herumgesprochen hatte und diskutiert wurde.
Er hatte schon zweimal eine Enttäuschung erlebt.
Das erstemal, als er sich als Vhrato die Gunst der Menschheit sichern wollte. Das zweitemal in der Provcon-Faust, als ihm die dort lebenden Menschen eine deutliche Abfuhr erteilt hatten.
Wie würde es diesmal werden?
3.
Im NEI-Büro herrschte große Aufregung, als man folgenden Funkspruch der Springer an ein vorerst unbekanntes Schiff, das sich Surfon näherte, abhörte: „Landeerlaubnis wird gewährt. Aber aus Sicherheitsgründen müssen wir darauf bestehen, daß Sie nicht auf dem Raumhafen niedergehen. Wir schlagen als Treffpunkt ARA-Biozent 4 vor.
Das ist eine aufgelassene Forschungsstation der Aras im Südpolgebiet. Wir schicken einen Lotsen, der Sie ans Ziel bringen wird."
Natürlich fand Dadj Shagg schnell heraus, daß es sich bei dem fremden Schiff um eines terranischer Bauart handelte. Weitere Daten bewiesen, daß es sich um einen Leichten Kreuzer von Perry Rhodans SOL handelte.
Da Dadj keine Zeit blieb, sich mit dem NEI in Verbindung zu setzen und neue Befehle einzuholen, mußte er selbst entscheiden.
Nach einer kurzen Unterredung entschlossen sich die NEI-Agenten dazu, keine Protestnote an die Springer zu richten, sondern sich zum Ort der geheimen Zusammenkunft zu begeben.
Die fünf NEI-Agenten bestiegen einen ihrer Gleiter und flogen in aller Stille zum Südpol. Zehn Kilometer von der aufgelassenen Ära-Station stellten sie den Gleiter in einer Eishöhle ab und zogen ihre Kampfanzüge an. Unter Benützung ihrer Pulsatortriebwerke flogen sie das Zielgebiet an.
Erste Ortungen ergaben, daß die Station immer noch verlassen war.
„Um so besser", sagte Dadj grimmig. „Wir besetzen den Stützpunkt. Alaxios wird Augen machen, wenn er mit Perry Rhodans Delegierten eintrifft und wir ihn bereits erwarten!"
Es kostete die NEI-Agenten einigen Aufwand, in die Station einzudringen, ohne Spuren zu hinterlassen, denn sie war unter einer zehn Meter dicken Eisschicht begraben. Es blieb ihnen keine andere Wahl, als in einiger Entfernung, an einer nicht einzusehenden Stelle, mit den Thermostrahlern einen Tunnel durch das Eis zu schmelzen und so in die Station zu gelangen.
Sie konnten jedoch nicht wagen, es sich dort gemütlich zu machen. Wenn sie die Anlagen der Station eingeschaltet hätten - die alle noch voll funktionsfähig waren -, dann wäre das von den Springern bestimmt geortet worden. Deshalb mußten sich die NEI-Agenten darauf beschränken, im Schutze ihrer Kampfanzüge auszuharren. Sie wagten es nicht einmal, ihre Heizaggregate auf volle Leistung zu schalten, obwohl es bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt nötig gewesen wäre.
„Saukälte!" schimpfte einer.
„Vielleicht warst du diesmal zu klug, Dadj", sagte ein anderer.
„Vielleicht war der Funkspruch nur ein Täuschungsmanöver, mit dem Alaxios die Delegierten Rhodans hinhalten wollte.
Möglicherweise sucht man auf dem Raumhafen verzweifelt nach uns, um uns in dieser Sache um Rat zu fragen."
„Pah", machte Dadj verächtlich und vollführte einige Turnübungen, um die Kälte abzuschütteln, die sich in seinen Knochen einzunisten begann.
„Ich schätze Alaxios schon richtig ein. Er ist ein Verräter an der GAVÖK. Die Springer brennen doch auf einen Kontakt mit Rhodan. Ich bin jetzt sicher, daß Alaxios auch Giro auf dem Gewissen hat..."
Die fünf NEI-Agenten harrten geduldig Stunde um Stunde aus.
Als sich der Station auch nach fünf Stunden kein Raumschiff näherte, befahl Dadj einem seiner Leute, die Ortungszentrale der Station vom Eis zu befreien und sie „vorsichtig" in Betrieb zu nehmen.
„Keine Ortung im unmittelbaren Bereich", war die erste enttäuschende Meldung.
„Können wir jetzt wenigstens unsere Heizaggregate auf volle Leistung schalten?" erkundigte sich einer der NEI-Agenten. Dadj gestattete es. Gleichzeitig befahl er die Fernortung. Der gesamte Raum um Surfon sollte nach dem fremden Schiff abgesucht werden.
„Ortung negativ", wurde ihm bald darauf berichtet. „Der gesamte Weltraum im Wakros-Ohk-System ist verwaist. Nicht einmal eines der Patrouillenschiffe ist auszumachen."
Dadj zitterte vor unterdrückter
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