0760 - Kampf der Diplomaten
Pflichten eines jeden Volkes in komplizierten Verträgen festsetzt.
Man muß vor allem die Bereitschaft zur Zusammenarbeit in den Individuen selbst wecken. Erst wenn der Wille da ist, kann man die Erfüllung von Bündnissen und Verträgen erwarten."
„Die Arkoniden haben ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit immer gezeigt", behauptete Gorgal. „Wenn alle anderen Völker ebenfalls ..."
„Ach, seien Sie still, Gorgal", fiel Alaxios ihm ins Wort. „Sie reden an der eigentlichen Problematik vorbei. Die Springer haben sich viel mehr als die Arkoniden für die gemeinsame Sache eingesetzt.
Aber wir stehen allein auf weiter Flur."
„Aber nur deswegen", warf der Ära Marzal ein, „weil die Springer nichts von einer Politik der Vernunft halten und immer gegen die Aras stimmen. Die Springer zeichnen sich durch nichts anderes als durch Egoismus aus."
„Meine Herren!" Deighton hob beschwichtigend die Arme.
„Wollen Sie mir demonstrieren, wie uneinig sich die Mitglieder der GAVÖK sind? Solche Streitgespräche führen zu nichts. Haben Sie sich statt dessen schon einmal gefragt, wo die Wurzel des Übels zu suchen ist. Perry Rhodan tat es.
Und er fand nicht nur die Antwort, sondern auch die Lösung.
Die schlechte Zusammenarbeit ist vor allem auf mangelnde Motivation der Milchstraßenvölker zurückzuführen."
„Mangelnde Motivation?" fragte Gorgal verwundert. „Hören Sie, Deighton, der Kampf um die Freiheit motiviert sich selbst."
„Man muß da Unterschiede machen", erklärte Deighton. „Atlan hat den Kampf der GAVÖK völlig auf seine Politik abgestimmt.
Er will abwarten, den Status quo halten, die Laren nur nicht reizen. Das bedeutet, das seine Hinhaltepolitik in frühestens einem halben Jahrtausend Früchte tragen kann. Psychologisch gesehen, ist es für die heutige Generation kein Anreiz, wenn sie für ein Ziel kämpft, das erst die fernen Nachkommen erreichen können.
Wenn dieselben Leute aber Aussicht haben, den Tag der Freiheit noch zu erleben, dann werden sie mit größerem Einsatz kämpfen."
Der Ära, der Springer und der Arkonide blickten einander an.
„Sie wollen also behaupten", sagte Gorgal bedächtig, „Rhodan kann die Laren viel früher als Atlan schlagen?"
„Garantien kann auch Rhodan nicht geben", sagte Deighton.
„Aber wenn alles nach Plan geht und er die Unterstützung der GAVÖK erhält, dann könnte die Milchstraße in achtzig Jahren wieder frei sein."
„Achtzig Jahre", murmelte Marzal ungläubig. „Das wäre eine unglaublich kurze Zeitspanne. Atlan schätzt, daß der Befreiungsprozeß zehnmal so lange dauern wird."
„Unter diesen Umständen kann Rhodan mit den Springern rechnen", erklärte Alaxios impulsiv. Er blickte den Ära und den Arkoniden an. „Und was haben Sie dazu zu sagen?"
„Was erwartet Rhodan von uns?" erkundigte sich Gorgal vorsichtig.
„Daß sich die GAVÖK geschlossen unter seinen Befehl stellt", sagte Deighton.
„Das ist eine verständliche Forderung", meinte der Arkonide nachdenklich.
Der Ära Marzal zauderte nicht lange.
„Wenn Perry Rhodans Plan tatsächlich Erfolgschancen hat, dann kann er mit der Unterstützung meines Volkes im Rahmen der GAVÖK rechnen."
Im Hintergrund entstand ein Tumult. Vier Männer in schmucklosen Kombinationen bahnten sich einen Weg durch die Reihen der Festgäste.
„Wie weit ist denn die Verschwörung gegen das NEI schon gediehen?" rief der Mann an der Spitze der Neuankömmlinge.
Alaxios sprang auf.
„Was erlauben Sie sich, Dadj! Nehmen Sie diese Anschuldigung sofort zurück, oder Sie haben die Folgen zu tragen."
Dadj Shagg beugte sich über den Tisch und funkelte den Springer an.
„Ich nehme nichts zurück, sondern behaupte sogar, daß diese Verschwörung gegen das NEI von langer Hand vorbereitet wurde", schrie er in die plötzlich entstandene Stille. „Perry Rhodans Delegierte müssen Ihnen wie gerufen gekommen sein, Alaxios.
Und ich bin sicher, daß Sie sie sogar gerufen haben", er streifte den Ära und den Arkoniden mit einem abfälligen Blick, „ - nachdem Sie sich mit Marzal und Gorgal abgesprochen haben."
„Mäßigen Sie sich, Dadj", rief Marzal aufgebracht. „Sie wissen nicht, was Sie sagen."
„Doch, ich weiß, wovon ich spreche", versicherte Dadj Shagg.
„Ich weiß, wie weit ich gehen darf. Sie offensichtlich aber nicht.
Sie scheinen Ihre vertraglich verankerten Verpflichtungen dem NEI gegenüber vergessen zu haben. Ihre Übereinkunft mit Rhodans Delegierten kommt einem Verrat
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