0760 - Kampf der Diplomaten
mit Ihrer Jet Zeit genug, den Befund der Medo-Roboter zu studieren.
Aber soviel will ich Ihnen jetzt schon verraten: Giro ist selbst für seinen Zustand verantwortlich."
„Das ist eine Lüge!" schrie Dadj. „Sie wollen nur Alaxios decken. Wie soll sich Giro selbst in den Wahnsinn getrieben haben?"
„Zum Beispiel, wenn er sich seiner selbst nicht sicher war", antwortete Lloyd. „Wenn er daran zweifelte, daß das Zistern-Ventil ihn absolut sicher davor bewahren könne, ungewollt, Verrat zu begehen. Ein Mann wie Giro, könnte auf den Gedanken kommen, einen Ernstfall zu simulieren und die Probe aufs Exempel zu machen. Und genau das hat er auch getan. Er hat sich in ein Versteck zurückgezogen und sich von einer vorprogrammierten Robotik verhören und foltern lassen.
Giro hat diese Zerreißprobe nicht bestanden, neben seinem Wissen hat er auch seinen Verstand eingebüßt."
„Das ist eine Lüge", sagte Dadj keuchend. „Wie wollen Sie das alles so genau rekonstruiert haben?"
„Ras und ich haben durch Infrarot-Spürer Giros Weg zurückverfolgt", erklärte Lloyd. „Wenn Sie sich die Mühe gemacht hätten, die Restwärme, die Giro auf seinem Weg zurückgelassen hat, anzumessen, dann hätten Sie selbst sein Versteck finden und den Hergang des Falles rekonstruieren können.
Aber Sie hatten den Schuldigen längst bestimmt. Für Sie stand es fest, daß es sich nur um eine Intrige handeln konnte.
An der Wahrheit waren Sie gar nicht interessiert. Und ich bezweifle sogar, daß Sie sie jetzt akzeptieren. Aber das ist nun nicht mehr so wichtig."
Dadj Shagg ließ die Schultern hängen. Er machte den Eindruck eines geschlagenen Mannes.
„Verschwinden Sie", sagte Lloyd. „Besteigen Sie Ihre Jet. und fliegen Sie zur Provcon-Faust. Atlan wartet sicher schon auf Ihren Bericht.
Ich würde viel darum geben, um zu erfahren, wie er ihn beurteilt."
Fellmer Lloyd begleitete die NEI-Agenten bis zu dem Subplanetaren Hangar, in dem die Space-Jet stand. Nach ihrem Start kehrte er in die Kommandozentrale zurück und wartete, bis Ras Tschubai aus der Paralyse erwachte.
„Das war nicht abgemacht", sagte der Teleporter vorwurfsvoll.
„Du hättest verhindern sollen, daß mich dieser Narr paralysiert."
„Er hat geschossen, ohne zu denken", verteidigte sich Lloyd.
Nachdem sich Tschubai so weit von der Paralyse erholt hatte, daß er seine Para-Fähigkeit wieder voll einsetzen konnte, teleportierten sie zurück zu Galbraith Deighton, der sie bereits voller Ungeduld erwartete.
„Hat alles geklappt?" fragte er. „Hat Dadj Shagg die Unfallversion geglaubt?"
„Meine Worte haben ihn nicht endgültig überzeugt", antwortete Fellmer Lloyd. „Aber die Unterlagen, die ich Giro zugesteckt habe, werden seine letzten Zweifel zerstreuen. Er kann nicht herausfinden, daß es sich um eine Fälschung handelt."
„Hoffentlich", sagte Galbraith Deighton. „Es wäre nicht gut, wenn er erfährt, daß in Wirklichkeit Alaxios, Marzal und Gorgal seinen Freund auf dem Gewissen haben." Deighton schüttelte den Kopf und blickte die beiden Mutanten an.
„Eigentlich kann ich mir nicht recht vorstellen, daß die drei unter einer Decke stecken sollen, da sie in wichtigen Angelegenheiten immer gegensätzlicher Meinung sind."
„Und doch ist es so", versicherte Lloyd. „Ihre Gedanken haben sie verraten. Aber versuche, die Angelegenheit von der positiven Seite zu sehen, Gal: Wenn sie nur wollen, können Aras, Springer und Arkoniden auch zusammenarbeiten."
„Das tue ich, denn nur wegen dieses positiven Aspekts habe ich die Sache vertuscht", sagte Galbraith Deighton. Er seufzte.
„Es wird Zeit, daß wir die nächste Gesprächsrunde beginnen.
Die Verhandlungen werden ziemlich hart werden, wenn wir Alaxios gestehen, daß wir die NEI-Agenten befreit haben. Aber ich bin dennoch zuversichtlich, denn wir haben gute Argumente, die für eine Zusammenarbeit sprechen. Und die zählen letztlich.
Gehen wir!"
4.
Der Leichte Kreuzer der zweiten Delegation machte einen Umweg, um schneller ans Ziel zu kommen.
Das Ziel der SZ-2-48 mit Professor Geoffry Waringer und den beiden Mutanten Baiton Wyt und Takvorian war der Blues-Planet Irrf im Soccthor-System, das in der Eastside der Galaxis lag, 67399 Lichtjahre vom Solsystem entfernt. Da der Ausgangspunkt der SZ-2-48 auf der anderen Seite der Galaxis lag, hätte der gerade Weg quer durch das galaktische Zentrum geführt.
Weil in diesem Ballungszentrum die Sterne jedoch unglaublich dicht standen, hätte
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