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0761 - Nefrets Todesvogel

0761 - Nefrets Todesvogel

Titel: 0761 - Nefrets Todesvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er sich nach draußen fallen. Ich tat es ihm nach.
    Bill saß noch auf dem Boden. Mit schwerer Stimme sagte er: »Ich denke, wir beide können heute mal wieder Geburtstag feiern, so knapp ist das gewesen.«
    Ich nickte nur.
    Bill holte sein Taschentuch hervor und wischte sich das Blut aus dem Gesicht. Ich reinigte mich ebenfalls notdürftig.
    »Um Sikos tut es mir leid«, sagte der Reporter leise. »Verdammt, das hat er nicht verdient gehabt. Kiriakis nimmt keine Rücksicht. Er ist ein Schwein, ein verfluchtes Schwein!«
    »Und er ist uns auf der Spur.«
    »Genau, John.« Bill drehte sich und stand auf. »Es wird Zeit, daß wir Spimanes Bescheid geben, aber wahrscheinlich wird er uns beobachtet haben.« Bill klopfte sich den Staub aus der Kleidung und drehte mir dabei den Rücken zu.
    Auch ich war aufgestanden. Meine Knie zitterten ebenso wie die meines Freundes. Bill beugte sich vor und preßte die Handflächen auf seine Oberschenkel. Er stellte sich gebückt hin und atmete tief durch. Als es uns besserging, zerrten wir den toten Piloten aus dem Hubschrauber und legten die Leiche unter einen Baum.
    Ich schaute mir die Maschine noch einmal an. Der Motor war nicht getroffen worden, nur ein Ölbehälter. Wir hatten großes Glück gehabt, daß sich die auslaufende Flüssigkeit nicht entzündet hatte.
    Noch immer umwehte die Qualmspur einen Teil der Außenhaut.
    Spimanes, der dieser Insel ihren Namen gegeben hatte, ließ sich nicht blicken, was uns wunderte.
    Wir sprachen auch darüber und spielten verschiedene Möglichkeiten durch. Wir hofften, daß wir ihn lebend fanden und Kiriakis nicht schon schneller gewesen war, aber daran wollten wir beide nicht so recht glauben.
    Trotzdem blieb Kiriakis die unheimliche Kraft im Hintergrund. Wir sprachen über ihn, und Bill wollte von mir wissen, was ich auf der Jacht entdeckt hatte und wie groß sie ungefähr gewesen war.
    »Kann ich dir schlecht sagen, aber klein war sie wohl nicht. Warum interessierst du dich für die Größe?«
    Er strich sich die blonden Haarsträhnen aus der Stirn. »Ganz einfach, ich denke darüber nach, ob ein Hubschrauber darauf seinen Platz hätte finden können.«
    »Gesehen habe ich keinen.«
    »Er kann getarnt gewesen sein.«
    »Stimmt. Eine weiße Plane hätte durchaus ausgereicht. Ich schätze übrigens, daß mindestens drei Männer dort auf uns geschossen haben. Wenn er anrückt, dann mit einer ganzen Mannschaft.«
    Bill schaute zu Boden. Er war wütend, das sah ich ihm an. »Verdammt, ich hätte doch meine Goldene Pistole mitnehmen sollen. Manchmal ist es falsch, Rücksicht zu nehmen und auf eine ultimative Waffe zu verzichten. Nun ja, es ist nicht mehr zu ändern.«
    »Dann werden wir mal einem Freund guten Tag sagen.«
    »Freund ist gut. Ich kenne ihn nicht persönlich. Ich habe nur über Funk mit ihm gesprochen, ihm meine Lage erklärt, und er hat mir auch geglaubt.«
    »Wunderbar.«
    Oliven- und Mandelbäume wuchsen neben den Zypressen auf dem kargen Boden. Es gab keinen extra angelegten Weg, der uns zum Haus führte. Wir wußten trotzdem, wo wir gehen mußten, denn das Haus war nicht zu übersehen.
    Uns beiden fiel die Stille auf. Selbst von der Brandung hörten wir kaum etwas. Hin und wieder zwitscherte ein Vogel, das war auch alles. Wer hier oben sein Leben verbrachte, der hatte wirklich seine Ruhe.
    Manchmal mußten wir uns unter tiefhängenden Zweigen hinwegducken, aber wir kamen trotzdem gut voran. Wenig später sahen wir schon die Eingangstür des kleinen Hauses mit einem Flachdach.
    Wir klopften gegen die graue Tür, die ziemlich stabil aussah.
    Eine Antwort bekamen wir nicht.
    Bill schaute mich mit gerunzelter Stirn an, hob die Schultern und öffnete die Tür.
    Wir lauschten dem Knarren der Angeln und dem Schleifen der Tür. Hinter der Tür öffnete sich ein ziemlich düsterer Raum. Auch hier waren die Fenster ziemlich klein, sie lagen auf der Südseite im Sonnenlicht. Helle Lichtstreifen fielen in den Raum.
    Ein ungewöhnlicher Geruch empfing uns. Es roch nach Minze, als hätte sich jemand einen Tee gekocht. Eine Kochstelle gab es in einer Ecke des Raumes. Darüber befand sich auch der Kamin, dessen Schornstein wir von draußen gesehen hatten.
    Ein Tisch, Stühle, ein Bett, ein Schrank mit Regal, alles selbst zusammengebaut, und eine Tür, die ins Nebenzimmer führte.
    Das alles nahmen wir nur am Rande wahr. Viel wichtiger war für uns die Person, die sich hier aufhielt.
    Es war nicht Spimanes, sondern eine weibliche Person, die auf

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