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0761 - Traum eines Cyborgs

Titel: 0761 - Traum eines Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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niemals das Glück beschieden sein würde, ein Kind zeugen zu können.
    Er konnte alles. Er, Herthor, jetzt auf dem Weg zum Status eines echten und wahren Menschen, hatte Tausende von verschiedenen Gefahren überstanden. Er hatte Bodenschätze entdeckt, hatte mitgeholfen, die Siedlung zu errichten, war ein Wesen, dessen Leben auf diesen Planeten zugeschnitten war.
    Jetzt sollte er für das NEI eingesetzt werden. Und, er spürte die Veränderung, die in ihm stattfand. Er war ratlos ... er würde sich heute, wenn es dunkel geworden war, mit Meisker darüber unterhalten.
    Vielleicht kämpfte Meisker mit denselben Problemen?
    Warum sollten sie für die NEI-Leute arbeiten? Warum sollten sie Upith verlassen, ihre Heimat? Die Heimat der menschwerdenden Mu-cys und der barbarischen, rasend intensiv lebenden Eingeborenen.
    „He! Verliebe dich nicht in das Bild!" sagte Zettion leise aber scharf neben ihm.
    „Keine Sorge. Ich werde jede Einzelheit dieser phantastischen Zwischenfälle notieren und mitbringen. Wir sind nicht mehr allein auf Upith! Der Planet hat jetzt zwei Partnerrassen, die sich gegenseitig ergänzen können."
    „Sag mal", brummte Meisker, „was soll dieses Gerede eigentlich?"
    Die Tergos waren wirklich vollständig erwacht.
    Die Saurier, die sich von allen Seiten auf die scheinbar sichere Beute stürzten, sahen sich plötzlich schnellen und entschlossenen Gegnern ausgeliefert. Zielsicher geschleuderte Speere zischten durch die Luft. Große Steine flogen und zertrümmerten Schädel oder Schwingknochen der Angreifer.
    Manche Tergos sprangen in die Luft, wichen den spitzen Schnäbeln und den peitschenden Schwingen aus und schlugen mit den langstieligen Beilen zu. Kreischend und flatternd stürzten die Tiere ins Wasser, auf das schlammbedeckte Ufer und auf die Körper der Echsenwesen. Große Gruppen bildeten sich. Die Eingeborenen warfen sich über die Körper, rissen sie mit bloßen Klauen auseinander und begannen, das Fleisch roh zu fressen. Überall dort, wo ein Raubsaurier getötet worden war, begann eine geräuschvolle Freßorgie.
    „Sieh dir das an!" murmelte Herthor und vergaß, die Frage zu beantworten. „Sie fressen wie die Wahnsinnigen!"
    „War zu erwarten. Was redest du für unkontrolliertes Zeug, Partner?"
    Herthor begriff und winkte ab. Er hob wieder die Kamera.
    „Später reden wir darüber!" murmelte er.
    Sie sahen zu, wie der Kampf zwischen den ersten kleinen Schwärmen der Saurier und den Echsen schnell entschieden wurde.
    Die Tergos fraßen wie Schlangen, die Kieferbänder waren extrem dehnbar, so daß sie riesengroße Bissen hinunterwürgten.
    Die Kehle und die Speiseröhre begannen sich abzuzeichnen.
    An diesen Stellen erschienen dicke Klumpen, die ruckweise abwärts glitten. Binnen weniger Minuten waren von den Flugechsen nur noch Schnäbel und Klauen übrig. Die Tergos, die gefressen hatten, rannten in kleinen Sprüngen vom Ufer fort und in den Wald hinein. Von dort kamen johlende und kreischende Schreie.
    Die ersten Pärchen begannen sich zusammenzufinden.
    Die Weibchen unterschieden sich nur durch die fehlende Zeichnung des Hinterkopfes von den Männchen.
    „Eine planetenweite Orgie aus Fressen und Paarung!" sagte Zettion und schlug nach einer Riesenlibelle. „Komm, Partner, fliegen wir hinüber zum anderen Ufer. Sie werden schon das Schiff klarmachen."
    „Gut. Einverstanden. Heute nacht werden wir kaum einen sicheren Platz zum Übernachten finden!" erwiderte Herthor.
    „Irgendwie gelingt es uns schon!" entschied der Gefährte.
    Sie behielten die Saurierbüchsen in den Händen, verstauten die Kameras und glitten dann von der Felsnase hinunter, auf die Wasseroberfläche zu und dort in vier Metern Höhe weiter nach Osten, der Siedlung entgegen. Der See des Verdammten wimmelte an jedem Bereich des Ufers von erwachten, rasenden, fast hysterisch agierenden Tergos.
    Beide machten sie einen schwerwiegenden Fehler: Sie stellten sich nicht vor - oder sie konnten es sich nicht vergegenwärtigen -, daß zu annähernd gleicher Zeit an allen Orten dieses Planeten die Echsenwesen aus ihrer langen Erstarrung erwachen würden.
    Die zwei Mucys vermochten nicht, sich das planetenweite Chaos richtig vorzustellen.
    Noch nicht.
    Sie kauerten in den großen Sätteln der Maschinen, steuerten geradeaus und merkten nur, daß sich die Schwärme der Raubsaurier auf die Ufer konzentrierten.
    Im Augenblick gab es wieder ziemlich kräftigen Wind, der aber in weich auslaufenden Stößen kam und ging. Die Sonne

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