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0761 - Traum eines Cyborgs

Titel: 0761 - Traum eines Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Eingeborenen aufmerksam geworden und stutzten. Da beide Multi-Cyborgs gute Schützen waren, trafen die meisten Schüsse auch ihre Ziele. Der krachende Donner der Explosionen, der zusammen mit dem Geräusch des Mündungsfeuers harte, in den Trommelfellen klingende Doppelknalle hervorrief, vermochte weder die rasenden Saurier abzuschrecken, noch half er gegen die ersten Angriffe der Tergos.
    Die Steine wirbelten aufwärts. Einige Treffer dröhnten gegen das Metall der Flugmaschinen.
    Ein Speer bohrte sich mit einem reißenden Geräusch in die Rolle, in der das Zelt auf Meiskers Feryppus verpackt war.
    Die Tergos waren eine vorbeihuschende Masse aus schuppigen Leibern, aufgerissenen Rachen, Schreien und einer Menge von verschiedenen Waffen, die wie ein Hagelschauer vor den geradeaus fliegenden Multi-Cyborgs durch die Luft wirbelten.
    Dazu kamen die Tiere, die teilweise in der Luft zerfetzt wurden, gegen die Feryppus schlugen und mit gebrochenen Gliedmaßen nach unten trudelten und dort schon zerrissen und gefressen wurden, ehe sie den nassen Sand berührten.
    Steine prallten gegen die Schwebegeräte und gegen die Körper der Männer.
    Beile hämmerten, sich überschlagend, gegen ihre Schultern und Rücken. Speere rasten, gefährlich nahe, an den Gliedmaßen vorbei.
    Dann, in einem letzten Aufheulen der Tergos, waren Zettion und Herthor hindurch und rasten über die nächste leere Sumpf fläche dahin, deren Oberfläche mit dem undurchdringlichen Gewirr der Ranken, Zweige und Schoten bedeckt war.
    Der Sumpf selbst kochte noch immer, und der Gestank, der aus der braungrünen und schwarzen Fläche aufstieg, machte sie fast besinnungslos.
    „Das war knapp!" keuchte Zettion, zog einen zerbrochenen Speer aus dem Gepäck und schleuderte ihn dann über die Schulter.
    „Und überall auf Upith spielen sich diese oder ähnliche Szenen ab. Eine Welle aus Hysterie und Mordlust hat die Oberfläche überschwemmt."
    „Darauf können wir uns vorbereiten", brummte der andere. „Und dabei kommt die Ruhe unseres Nachtlagers sicherlich zu kurz."
    „Aber es ist unmöglich, bei Nacht weiterzufliegen!" protestierte Herthor schwach.
    „Warten wir es ab. Vielleicht entdecken wir eine geschützte Stelle!"
    „Ich glaube es nicht!"
    Geschrei und Gestank blieben zurück. Langsam beruhigten sie sich, aber sie hatten alle Illusionen über die geringe Gefährlichkeit der letzten Tagesmärsche verloren.
    Es war ohnehin unmöglich, organisierte Forschungen durchzuführen. Es war unmöglich, sich längere Zeit über festem Land aufzuhalten, denn Sümpfe, Ufer, Jagdgelände und felsige Zonen waren überflutet von den Milliarden Exemplaren der erwachten Eingeborenen.
    Und die Sonnenscheibe war bereits zur Hälfte hinter dem Horizont verschwunden. Aus dem blutroten Licht wurde ein stechendes, bösartig schillerndes Karminrot.
    Es schien, als begänne der halbe Planet zu brennen.
    Herthor fühlte jetzt durchaus menschliche Angst, obwohl die Mucys dieses Planeten mit einem stark abgesenkten Furchtpotential ausgestattet worden waren. .„Geradeaus?" keuchte er auf.
    Sie hatten sich bisher nach Geländemerkmalen und Karten orientiert, die aus Höhenaufnahmen in dreidimensionaler Wiedergabe bestanden.
    Jetzt würden sie entweder Kompasse brauchen oder - einen Gleiter aus der Station, der sie abholte.
    „Ja. Es erhebt sich die Frage, was wir tun sollen, Partner.
    Ich schlage vor, wir reisen auch in der Nacht. Wir können ja unsere Scheinwerfer abwechselnd benutzen!"
    Herthor zögerte. Er fühlte sich erschreckt von den beiden neuen Einflüssen, die ihn peinigten: es war dieses rasende Treiben der Tergos und sein eigenes Problem. Schließlich brachte er heraus: „Das ist die schlechteste von vielen Möglichkeiten, Zett!"
    „Richtig, Partner!" versicherte Meisker. „Aber die beste von allen schlechten Überlegungen."
    Je geringer das Licht war, desto phantastischer färbte sich das Land. Sie hatten einen solchen Sonnenuntergang noch niemals erlebt. Aber schon stachen die ersten Lichtpunkte über ihnen aus der Schwärze des Weltraums. Sie konnten sich beide nicht erinnern, jemals einen solchen wolkenfreien Himmel gesehen zu haben.
    Ein fremdartiges Mischlicht lag über den Sümpfen, Mooren und den verstreuten Sandflächen. Überall gab es pflanzenfressende Saurier. Ihre klagenden Schreie waren einmal von hinten, dann von vorn oder aus beiden Richtungen zu hören.
    Die langgezogenen röhrenden Rufe, das metallene Hämmern neuer, aufplatzender Schoten, ab und

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