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0761 - Traum eines Cyborgs

Titel: 0761 - Traum eines Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Multi-Cyborg war halb ohnmächtig und spürte die rasenden Schmerzen nicht mehr, aber der Körper zitterte wie im Fieber.
    Schließlich setzte Herthor die Wasserflasche an die aufgerissenen Lippen des anderen und zwang ihn, zu trinken.
    „Glaubst du, daß du sitzen kannst?" erkundigte er sich leise und stützte den verbundenen Kopf. Helm und Funkanlage lagen im Sand, neben den zerbrochenen Speeren.
    Zett gab keine Antwort. Herthor zuckte die Schultern, stand auf und bugsierte Zettions Maschine ganz nahe heran, ließ sie auf den Sand absinken und versuchte dann, den schlaffen Körper in den Sattel zu heben. Er hielt Zettion mit einer Hand fest und band die Beine mit Riemen an die Steigbügel, dann die Arme an den Haltebügel vor dem Sattel.
    Zettion atmete schwer, aus seiner Kehle kam ein würgendes Keuchen. Er hielt die Augen geschlossen.
    Der andere hob die zerfetzte, blutgetränkte Jacke auf und hängte sie um die Schultern Meiskers. Dann schaltete er den Feryppus ein und wartete, bis die Maschine einen Meter über dem Boden schwebte.
    Smolk schaltete das Armbandfunkgerät ein und rief: „Hier Gruppe Smolk. Wir brauchen Hilfe. Bitte, peilt uns an und holt uns ab. Meisker ist schwer verletzt."
    Im Lautsprecher knisterte es, dann gab es verworrenes Stimmengewirr, im Hintergrund krachten Schüsse.
    „Hier Siedlung. Ihr seid fast überfällig. Wo befindet ihr euch?"
    „Irgendwo westlich des Plateaus. Ihr müßt eine Peilung durchführen -was ist bei euch in der Siedlung los?"
    „Wir werden von Schlangenwesen angegriffen, die immer wieder tergo, tergo schreien. Wir sind dabei, sie zurückzuschlagen."
    „Verdammt!" schrie Herthor. „Es sind Intelligenzen! Ihr bringt die Bevölkerung von Upith um!"
    „Wir haben keine Wahl. Das Schiff ist ausgerüstet. Wir schicken euch einen schweren Gleiter!"
    „Verstanden. Habt ihr die Peilung?"
    „Ja. Kommt ihr uns entgegen?" fragte der Diensthabende in der Siedlung.
    „So gut es geht!" Herthor warf einen prüfenden Blick auf die zusammengesunkene Gestalt. Eine Wunde war wieder aufgebrochen. Blut sickerte durch den Verband.
    „Beeilt euch. Meisker ist bewußtlos. Und auch hier rasen die Tergos umher und kämpfen gegen alles, was sich bewegt."
    „Wir kommen. Ende."
    Einen Augenblick lang zögerte Smolk noch, dann entspannte er sich. Sein Rücken und die Schultern schmerzten von den Steinen und Wurfgeschosse. Er zwang sich, nicht daran zu denken.
    Dann ergriff er den Bügel des anderen Feryppus und steuerte nach Osten.
    Am frühen Nachmittag kam wieder Sturm auf Aber es waren nur vereinzelte Stöße, die beide Feryppus schwanken ließen.
    Meisker stöhnte nicht mehr. Vermutlich schlief er. Die Siedlung wurde angegriffen! dachte Smolk unruhig, mit sich und seinen trostlosen Gedanken allein.
    Diese Tergos greifen alles an, was sich rührt, was nach Leben aussieht. Sie bringen sich dadurch selbst um.
    Hin und wieder gab er mit der Strahlwaffe einen Schuß auf einen heranschwebenden Saurier ab.
    Die Raubtiere hatten aber genug andere Ziele und behelligten die zwei langsam und hoch fliegenden Mucys kaum.
    Plötzlich entdeckte Smolk weit von sich einen Lichtblitz.
    Sofort steckte er die Waffe weg, schaltete das Gerät ein und sah, während er den Gleiter anrief, auf den eingebauten Kompaß.
    „Wir fliegen auf Kollisionskurs! Nur noch ein paar Minuten!"
    bestätigte der Pilot der schweren Maschine.
    Sie trafen vor einem Palmettowald zusammen. Die Helfer betteten Meisker auf die Ladefläche, verstauten die Maschinen, und Smolk setzte sich neben den Piloten. Augenblicklich startete der Gleiter und raste auf die Siedlung los. Kurze Zeit später kam der Arzt nach vorn und tippte Smolk auf die Schulter.
    „Ja? Was gibt es?"
    „Meisker ist tot."
    Schweigend und mit schwarzgeränderten Augen starrte Smolk in das Gesicht des Mannes. Jetzt hatte er es doch nicht mehr geschafft, sich mit seinem einzigen Vertrauten über die geheimnisvollen Strömungen des Menschseins zu unterhalten und ihn um einen Rat zu fragen.
    Der Gleiter näherte sich der Siedlung, ging tiefer herunter und berührte kaum mit seinem Schatten den Boden des leichten Hanges, als auch er angegriffen wurde.
    Tausende von Tergos belagerten die Siedlung. Sie wußten nicht, daß sie hoffnungslos unterlegen waren, aber sie griffen mit kreatürlicher Wut immer wieder an.
    Die Hänge, das Tal, die Felsabstürze und die Gegend um den kleinen „Raumhafen" waren buchstäblich mit Leichen bedeckt.
    Schaudern ergriff Smolk - er sah,

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