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0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit

0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit

Titel: 0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Halt dein Maul, Conolly, sonst pumpe ich dich jetzt schon voll.«
    »Warum soll ich nicht reden? Es ist mein letzter Wunsch. Er wird jedem zum Tode Verurteilten gewährt.«
    »Halt die Schnauze!«
    Bill schwieg.
    Paul wandte sich an seine Killerkumpane. Er rief ihnen etwas zu, und sie gehorchten wie Automaten. Einer schlug Spimanes die Faust in den Nacken. Der Grieche hatte damit nicht gerechnet und taumelte vor. Nur mühsam konnte er sich auf den Beinen halten. Zwei Männer flankierten ihn auf seinem Weg zu uns.
    Neben mir mußte er sich hinstellen. Bill stand rechts, er links, ich in der Mitte.
    Nur Nefret hatten sie an ihrem Platz gelassen. Sie schaute zu uns herüber. Im hellen Licht der Sonne wirkte ihre goldene Gestalt noch unnatürlicher, als sie es tatsächlich schon war. Kaum jemand wäre auf die Idee gekommen, in ihr einen lebenden Menschen zu sehen.
    Der letzte Killer war direkt in ihrer Nähe geblieben. Er wollte auf Nummer Sicher gehen und hielt die MPi im Anschlag.
    Es sah schlecht aus für uns, verdammt schlecht sogar. Erst jetzt, als die Vorbereitungen alle samt getroffen worden waren, kam mir richtig zu Bewußtsein, was in der nächsten Zeit geschehen würde.
    Mir brach nicht nur der Schweiß noch stärker aus, mir zitterten auch die Knie, und in der Kehle lag der Geschmack von kalter Asche.
    Es war die Angst vor dem Ende. Bill erging es nicht anders, ich hörte sein leises Stöhnen. Es gibt keinen Menschen, der in einer derartigen Situation cool bleibt. Auch meine Sinne waren gespannt.
    Ich nahm Gerüche wahr, die ich sonst nicht beachtete, zum Beispiel den Geruch von dem Öl, mit dem die Killer ihre Waffen eingerieben hatten.
    Zu dritt standen sie vor uns.
    Drei Mündungen zielten auf uns. Nach unserem Tod würden sie sich um die Piloten kümmern müssen und konnten erst starten, wenn die wieder auf den Beinen waren.
    War das wirklich das Ende?
    Nicht zum erstenmal hatte ich so gefühlt. Zumeist hatte ich es mit dämonischen Wesen zu tun gehabt. Hier aber standen drei eiskalte Killer vor mir, die mich nicht einmal wegen meines Jobs als Geisterjäger haßten. Für sie war das Töten ein Geschäft. Fürs Töten wurden sie bezahlt!
    »Sie haben es sich gut überlegt?« fragte Bill flüsternd. Seine Lippen zuckten. Über seine linke Wange rannen drei Schweißperlen.
    »Aber sicher.«
    »Man wird nach uns forschen, man weiß Bescheid, auch über Kiriakis. Da wird sich die Spur schnell zu euch hin öffnen.«
    »Was uns nicht stört. Der Chef ist sehr mächtig, und er wird noch mächtiger werden, sobald die goldene Prinzessin in seinem Besitz ist. Das weiß ich.«
    »Es könnte trotzdem ins Auge gehen…«
    »Ach, halt dein Maul, Conolly!«
    »Es wird sogar ins Auge gehen!« meldete sich Spimanes plötzlich. Er redete mit ruhiger Stimme, die nicht einmal zitterte. Dafür bewunderte ich ihn irgendwo, denn diese Ruhe hatte ich nicht. Das mußte mit der inneren Einstellung des Menschen zusammenhängen. Möglicherweise hatte er sich in der langen Zeit auf der Insel sehr oft mit dem Tod beschäftigt, so daß ihn dieser nicht schrecken konnte. Sehr sicher gab er sich, und seine Sicherheit wiederum war es, die den Anführer der Killer verunsicherte.
    »So ein großes Maul noch vor dem Ende?« höhnte er.
    »Ich weiß, was ich sage.«
    »Du siehst also noch eine Chance?«
    »Ja.«
    »Und welche?«
    »Ich will es euch indirekt sagen. Ihr habt euch mit Mächten eingelassen, die ihr nicht kontrollieren könnt. Im Gegenteil, sie kontrollieren euch, nur wißt ihr das nicht, denn eure Gehirne sind überhaupt nicht dazu in der Lage, dies aufzunehmen. Ihr habt euch bereits die eigenen Gräber geschaufelt ohne es zu wissen. Noch könnt ihr umkehren, noch ist es Zeit, denkt darüber nach.«
    Paul schüttelte den Kopf. »Was redest du eigentlich für einen Mist, du komischer Apostel? Glaubst du wirklich, uns mit diesem Geschwätz verunsichern zu können?«
    »Es ist kein Geschwätz.«
    »Was ist es dann?«
    »Eine Warnung an euch. Glaubt nicht, daß die uralten Kräfte der Vergangenheit mit sich spaßen lassen. Glaubt es nur nicht. Ihr habt etwas geweckt, das euch besser verborgen geblieben wäre. Menschen sind nicht die Krone der Schöpfung, das solltet ihr wissen. Ihr habt den Fehler begangen. Noch ist er nicht tödlich, doch es wird nicht mehr lange dauern, bis er euch in den Strudel hineinzieht.«
    Was redete Spimanes da?
    Ich hatte ihm zugehört und war verwundert über seine außergewöhnliche Sicherheit. Ich konnte

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