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0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit

0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit

Titel: 0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht.«
    »Es sieht so aus, als wollte sie das Geschäft verlassen.«
    »Kann sein.«
    »Was nicht gut wäre«, meinte Bill. »Kannst du sie nicht zurückholen? Bisher haben wir kein Aufsehen erregt. Ich möchte auch, daß es so bleibt.«
    »Ich versuche es.« Er rief ihr einige Worte zu, die sie bestimmt gehört und verstanden hatte, nur erzielten sie keinen Erfolg. Nefret ging weiter, als wäre sie ein Stück Eisen, das in den Bereich eines starken Magneten gelangt war.
    Mir kam die ganze Sache schon unheimlich und nicht geheuer vor. Damit hielt ich nicht hinter dem Berg.
    »Dann holen wir sie zurück«, sagte Bill entschlossen.
    »Du kannst ihren Willen nicht brechen!« hielt ihm der Grieche entgegen. »Das ist unmöglich.«
    »Pardon, aber das kommt auf einen Versuch an.« Bill ließ sich nicht beirren und ging hinter der Prinzessin her.
    Ich blieb noch stehen. Ihr goldenes Haar hatte einen dunklen Schimmer bekommen. Das lange Kleid schleifte über den Boden. Für einen Moment entstand vor meinen Augen das Bild eines Abschieds für immer. Eine verrückte Illusion, denn wer konnte ihr schon etwas anhaben?
    Nefret ließ sich nicht aufhalten. An ihrer Bewegung war zu erkennen, daß sie bereits eine Hand auf die Türklinke gelegt hatte. Abgeschlossen war nicht mehr.
    »Hol sie zurück, Bill!«
    »Und ob ich das tue!« rief er mir zu.
    Er ging schneller, aber er war nicht schnell genug, denn Nefret hatte die Tür bereits aufgezogen.
    Es war eine völlig normale Geste. Aber ihr mußte es vorkommen, als hätte sie das Tor zu ihrer eigenen Grabkammer aufgezogen, was sie noch nicht wissen konnte, allerdings Sekunden später auf grausame Art und Weise erfuhr, denn da brach die Hölle los, und wir konnten nicht einmal etwas dagegen tun…
    ***
    Genau darauf hatte Kiriakis gewartet!
    Darauf, daß die Tür geöffnet wurde, und zwar von der Person, um die es ihm ging.
    Er hatte dieses goldene Wesen haben wollen, nur war er realistisch genug, um sich einzugestehen, daß ihm andere zuvorgekommen waren. Doch auch sie sollten keinen Sieg feiern können, deshalb hatte er sich diese ultimative Waffe besorgt.
    Es war ein Flammenwerfer!
    Als die Tür so weit offen stand, daß Nefret hinaustreten konnte, lief er vor.
    Er sah nur sie, er kümmerte sich nicht um die Menschen, die er zur Seite rammte, sein Blick war einzig und allein auf die goldene Gestalt gerichtet und dann auch die Mündung der unförmigen Waffe.
    Er setzte sie in Betrieb.
    Die Flamme fauchte hervor. Es hörte sich an, als hätte der Satan persönlich geröchelt. Sehr lang und sehr heiß jagte sie aus der Düse, und sie erwischte das Ziel haargenau. Sie umfackelte die goldene Gestalt, erwischte auch das Kleid und verwandelte die Prinzessin aus der Urzeit in ein loderndes Bündel.
    Das Chaos auf der Straße war perfekt. Kiriakis hörte die Schreie, er bekam mit, wie die Menschen in verschiedenen Wogen auseinanderspritzten, und eine Woge nutzte er für sich persönlich aus, um seine Flucht von diesem Tatort einzuleiten.
    Er hatte nicht gewonnen. Sinclair hatte nicht gewonnen.
    Mit einem Unentschieden gab er sich zufrieden!
    ***
    Ich konnte an Bill Conolly vorbei durch die Tür auf die Straße schauen, die voller Menschen war, und sah plötzlich das verfluchte Feuer. Es schien aus dem düsteren Himmel gefallen zu sein, als wäre ein finsterer Gott dabei, die Menschen für ihre Untaten oder Sünden zu bestrafen.
    Aber es erwischte nur eine Person.
    Eben Nefret.
    Als Bill vor Enttäuschung schrie und Spimanes nicht anders reagierte, wirbelte ich mit langen Schritten durch den kleinen Laden auf die Tür zu, um zu versuchen zu retten, was noch zu retten war.
    Nichts mehr!
    Nefret stand auf der Straße. Die Menschen hatten sich in wilder Panik von ihr zurückgezogen. Bill schrie mir immer wieder nur einen Satz ins Ohr. »Es war Kiriakis! Es war Kiriakis, dieser verdammte Mörder und Hundesohn! Es war Kiriakis…«
    Ich lief auf die Straße.
    Nefret brannte.
    Und Nefret hatte nicht die Spur einer Chance. Das Feuer hüllte sie ein wie ein Mantel. Es strömte eine wahnsinnige Hitze ab, so heiß, daß es das Gold auf der Haut einfach wegschmolz und die eigentlich harte Schicht in eine sirupartige Masse verwandelte, die in langen Bahnen an Nefrets Körper entlang nach unten rann.
    Das Gold hatte sie bisher geschützt.
    Jetzt löste es sich auf, die normale Haut kam zum Vorschein. Auch wenn sie mit dem Öl des Lebens geweiht worden war, dem Feuer konnte sie keinen Widerstand

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