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0762 - Vollstreckerin der Ewigen

0762 - Vollstreckerin der Ewigen

Titel: 0762 - Vollstreckerin der Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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DYNASTIE DER EWIGEN hätte Alwa keine Chance auf einen Zugriff gehabt, denn die hinkte dem übrigen Machtpotential der Herrscherrasse mächtig hinterher. Eine äußerst unlogische Entwicklung, die von Nazarena Nerukkar längst erkannt und zur Chefsache erklärt worden war. Daher auch ihr übergroßes Interesse an den Spidern.
    Doch in Alwas kybernetischem Wunderwerk steckte weit mehr, als das Wissen einer einzigen Rasse. Auf vielen Welten war der Machtanspruch der DYNASTIE ohne Erbarmen durchgesetzt worden. Alwa hatte nicht mitgezählt, bei wie vielen dieser Aktionen sie mitgeholfen hatte. Doch während sich die EWIGEN mit Ausbeutung und Unterjochung zufrieden gaben, hatte sie eigene Ziele verfolgt. Mit Fug und Recht durfte sie sich als Expertin in der Technik vieler Zivilisationen bezeichnen. All dieses Wissen fokussierte sich in den Spielereien ihres künstlichen Auges.
    Alwa Taraneh handelte schnell und präzise. Die Verbindung zum Zentralcomputer musste blitzartig erfolgen. Das System der Anlage durfte keine Chance erhalten, die Manipulation zu erkennen. Der Trick war simpel und doch so effektiv. Dem gegnerischen Computer wurde einfach suggeriert, dass der Eingriff bereits in der Vergangenheit stattgefunden hatte. Da er zu diesem Zeitpunkt aber keine Gegenmaßnahmen ergriffen hatte, musste ja alles korrekt sein. Das war zwar vom Programm her eine unglaublich komplexe Angelegenheit, doch sie funktionierte immer.
    Zumindest bisher.
    Der Körperscan begann exakt nach Ablauf der zehn Sekunden. Was dem Scanner übermittelt wurde, waren jedoch nicht die Daten der Person, die sich in der Kabine befand. Es hatte sich gelohnt, alle Informationen der Toten zu übernehmen. Zeit war dabei verloren gegangen, aber wenn alles klappte, dann war das eine lohnende Investition.
    Das Auge in ihrer rechten Hand hatte sie bereits wieder auf Punktlaser umgestellt. Die Kabinentür vor ihr glitt lautlos auf. Vor Alwa lag ein hell beleuchteter Gang. Die kommenden Sekunden würden alles entscheiden.
    Willkommen, Doktor Austin. Tendyke Industries wünscht einen erfolgreichen Tag.
    Lächelnd betrat Alwa-Austin die geheime Anlage. Ein Blick auf die ID-Card verriet ihr, dass Dr. Austin den Trakt mit der Nummer 213 bewohnt hatte. Dorthin führte nun Alwas Weg. Es war Zeit für die Meditation.
    ***
    »Ober, sofort verschwinden Sie von hier. Welche Teufel haben Sie geritten, sich hier einzumischen?« Julie Skinner war wütend. Sie stand in der weit geöffneten Bodenschleuse des Spiders, bereit, das Schiff zu verlassen und ihren Selbstversuch durchzuführen. Mit ihrem deutschen Assistenten hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Selbst in diesem Augenblick kam es ihr nicht in den Sinn, dass dieser fleißige und freundliche Bursche etwas für sie empfinden könnte.
    »Artimus van Zant, so langsam beginne ich mich zu fragen, ob du diese Anlage wirklich im Griff hast.« Das war an den Mann gerichtet, der schwitzend vor den Monitoren saß und sie verfluchte. »Gehen Sie langsam wieder zum Schott. Nicht nach hinten schauen, Ober.«
    »Doktor Skinner, Sie dürfen auf keinen Fall…«
    Der Beginn seiner Rechtfertigung blieb Obervossbeck im Halse stecken. Was auch immer es war, wer auch immer es unverantwortlich hatte liegen lassen, das spielte im Grunde keine Rolle. Obervossbeck stolperte darüber, strauchelte, versuchte verzweifelt das Gleichgewicht zu halten. So sportlich er auch war - eine Chance hatte er dennoch nicht.
    »Augen zu, Ober! Ich komme!« Julie Skinner lief los, erreichte ihren Assistenten, der geistesgegenwärtig bei Hände vor die Augen gelegt hatte. »Vorsichtig aufstehen. Ich führe Sie heraus, dummer Junge… Komm!« Beinahe wirkte das für die Beobachter draußen vor den Monitoren wie eine Szene aus der miesesten aller Soap-Operas.
    »Julie, langsam aus dem Hangar hinaus mit euch. Und komm nicht auf die Idee, dich noch einmal umzudrehen. Wir beide haben zu reden!« Artimus van Zant entspannte sich langsam in seinem Sessel, denn für ihn war die Situation bereinigt, die akute Gefahr gebannt.
    Bernhard Obervossbeck befand sich bereits im Vorraum. Doch von Doktor Skinner war auf dem Monitor nach wie vor nichts zu sehen. Zumindest nicht auf diesem Monitor.
    ***
    Das Empfangsteil ihres Headsets hatte Julie Skinner auf Null gestellt. Es reichte ihrer Meinung nach voll und ganz aus, wenn man sie hörte. Das ganze Gehampel um diese wahnsinnig machende Strahlung hatte sie nun satt. Erst recht konnte sie jetzt auf die Quengeleien von Artimus

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