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0763 - Strigen-Grauen

0763 - Strigen-Grauen

Titel: 0763 - Strigen-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Mordkommission unterhalten. Sie können dann morgen Einblick in die Akte erhalten. Heute ist es zu spät. Wir haben beinahe Mitternacht.« Er ließ uns stehen.
    Suko schüttelte sich. »Wenn ich mit dem rede, habe ich das Gefühl, als würden Schlangen über meine nackte Haut gleiten. Der ist irgendwo widerlich, nicht faßbar, nicht Fisch, nicht Fleisch.«
    »So sind viele von denen.«
    »Und wir stehen auf dem Schlauch.«
    Durch Rundblicke überzeugte ich mich davon, daß kein Fremder in unserer Nähe stand, der mithören konnte. Suko war meine Veränderung nicht verborgen geblieben. Er sagte: »Da ist doch was, John. Raus damit, du hast noch einen Trumpf!«
    »Wäre möglich.«
    »Und welchen, bitte?«
    Ich flüsterte Suko zu: »Bevor es Sanders erwischte, hat er noch einige Worte sagen können. Und er hat mir einen Namen genannt.«
    »Sieh mal an. Welchen denn?«
    »Helen Kern!«
    Suko hatte ihn gehört, senkte den Kopf, schaute zu Boden und hob die Schultern. »Sorry, John, da muß ich passen. Mir ist der Name völlig unbekannt.«
    »Mir auch, aber das kann man ändern.«
    »Du willst dich um diese Helen Kern kümmern?«
    »Natürlich. Ich werde zuerst herauszufinden versuchen, ob es sie überhaupt gibt. Wenn ja, statte ich ihr einen Besuch ab. Wir müssen den Fall von zwei verschiedenen Seiten angehen. Du hast dieses Sanders-Dossier angesprochen, keine Einwände. Geh du von dieser Seite an den Fall heran, ich nehme die andere.«
    »Wobei du sicherlich hoffst, daß wir uns irgendwann in der Mitte treffen werden.«
    »Das ist richtig.«
    »Eine Garantie gibt es nicht.«
    »Für was bekommst du heute schon eine Garantie.«
    »Für den Tod.«
    Ich schloß für einen Moment die Augen. »Ja, da hast du recht. Fast wäre sie bei mir aufgegangen. Du hast im letzten Augenblick…«
    »Wenn du jetzt noch weitersprichst, laufe ich weg. Grab dieses Thema tief ein, John.«
    »Natürlich. Trotzdem danke.«
    »Wann kümmerst du dich um Helen Kern?«
    »Noch heute. Besuchen werde ich sie morgen früh.«
    »Gut, und ich hänge mich an Adams.« Suko schüttelte sich. »Warum bin ich eigentlich immer so dumm und suche mir die schlechten Seiten des Jobs aus?«
    »Keine Ahnung. Allerdings frage ich mich, ob die Seite tatsächlich so schlecht ist? Wer weiß denn, wer sich hinter dieser Dame namens Helen Kern verbirgt…?«
    ***
    Zumindest eine Frau, die ihre Angst nicht hatte abschütteln können, denn als sie am nächsten Morgen erwachte und Sonnenstrahlen durch ihr Schlafzimmer glitten, da hatte sie den Eindruck, überhaupt nicht geschlafen zu haben.
    Sie wußte nicht einmal, ob sie geträumt hatte, doch etwas hatte sich schon in ihrem Unterbewußtsein abgespielt, denn sie erinnerte sich an laute Schreie, die noch immer in ihrem Kopf nachklangen, als wäre sie von irgendwelchen fliegenden Wesen verfolgt worden. Gestalten mit mächtigen Flügeln oder Schwingen und gleichzeitig auch furchtbaren, fratzenhaften Gesichtern.
    Allerdings war der Traum nicht so intensiv gewesen wie die tatsächlichen Ereignisse der vergangenen Nacht, die, als sie sich aufrichtete, wieder glasklar in ihrer Erinnerung standen.
    Und nicht nur sie waren vorhanden, sondern auch der Schmerz an ihrer rechten Wange.
    Sie saß im Bett und kam sich selbst wie eingefroren vor. Ihre rechte Wange schmerzte, rechts vom Bett lag auch das vom morgendlichen Sonnenlicht erfüllte Fenster, aber sie konnte sich über diesen herrlichen Morgen nicht freuen, der die Düsternis der vergangenen Nacht zusammen mit den Wolken vertrieben hatte. Zu tief steckte die andere Düsternis in ihr, und die umschloß ihre Seele.
    Etwas war mit ihr geschehen. Etwas hatte sich bei ihr verändert. Nur konnte sie nicht sagen, was es war, aber es mußte natürlich mit dem Biß des unheimlichen Vogels zusammenhängen.
    Wieder schauderte Helen zusammen, als sie an ihn dachte. Vor kurzem hatte sie die Bilder einer amerikanischen Nachrichtensendung gesehen. In Washington waren Menschen wahllos von Vögeln angegriffen worden. Hatte das jetzt auch bis nach London durchgeschlagen?
    Nein, auf keinen Fall. Helen ging davon aus, daß der Angriff auf sie eine andere Ursache gehabt hatte. In den Staaten waren viele Menschen angefallen worden. Hier war nur sie allein betroffen, wenigstens hatte sie noch nichts von weiteren Fällen gehört.
    Tief in ihrem Innern meldete sich eine Stimme, die einfach von einem anderen Motiv ausging, ohne daß die Stimme dabei konkret wurde, und so blieb ihr nichts anderes

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