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0763 - Strigen-Grauen

0763 - Strigen-Grauen

Titel: 0763 - Strigen-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vom Ansehen her, wenn Sie verstehen. In unserer Branche redet man nicht gern über Gäste. Man nimmt sie hin, man hört den einen oder anderen Namen, wobei es keine Rolle spielt, ob der echt oder falsch ist. Viele Männer sind verheiratet, man soll eben nicht wissen, wo sie sich nach Dienstschluß herumtreiben, und da sind Namen wirklich wie Schall und Rauch. So war es auch bei diesem Gast. Ich habe ihn einige Male hier gesehen, mehr nicht.«
    »Er hieß Sanders.«
    »Meinetwegen.«
    »Kam er immer allein?«
    Der Geschäftsführer überlegte. »Ja, in der Regel schon. Aber einmal hatte er einen Bekannten bei sich. Die beiden setzten sich in eine der Nischen. Sie wollten keine Mädchen, weil sie etwas zu besprechen hatten. Ein paarmal habe ich zu ihnen hinübergeschaut und muß sagen, daß sie sich sehr intensiv unterhalten haben.«
    »Könnten Sie mir das wohl näher erläutern?«
    »Worüber sie sprachen, habe ich natürlich nicht gehört, Mr. Sinclair. Aber sie schienen doch Probleme zu haben, denn sie redeten sehr heftig aufeinander ein.«
    »Kamen sie zu einem Ergebnis?«
    »Weiß ich nicht, der eine ist dann gegangen, und dieser Sanders blieb noch ein paar Minuten, bis er die Bar ebenfalls verließ.«
    Ich nickte und murmelte: »Den Gast haben Sie nicht zufällig gekannt - oder?«
    »Nein, den sah ich zum erstenmal. Er ist auch nicht mehr wiedergekommen, das können Sie mir glauben.«
    »Natürlich. Nur hätte ich gern eine Beschreibung von ihm.«
    »Da kann ich Ihnen nicht helfen.«
    »Kommen Sie, Gilles. Gerade Sie in Ihrem Job haben einen Blick für Menschen. Und wenn Sie mehrmals hingeschaut haben, muß Ihnen auch etwas in der Erinnerung geblieben sein. Wir haben es hier mit einem Mord zu tun, den ich aufklären muß…«
    »Ja, ich verstehe. Der Fremde war normal groß, blond…« Er hob die Schultern. »Sonst nichts. Er hat nicht mal einen auffälligen Anzug getragen.«
    »Und wann sind die beiden hiergewesen?«
    »Das war… lassen Sie mich überlegen. Ja, das ist vor zwei Tagen gewesen. Da habe ich Ihren Sanders zum letztenmal gesehen, den heutigen Tag mal ausgenommen.«
    »Gut. Fällt Ihnen sonst noch etwas ein?«
    »Nein, überhaupt nicht.«
    »Da war noch der Killer, der von meinem Kollegen in Notwehr erschossen wurde. Kam der Ihnen zufällig bekannt vor?«
    Gilles schüttelte den Kopf. »Überhaupt nicht. Den Mann habe ich hier zum erstenmal gesehen. Ich weiß nicht, wo ich ihn hinstecken soll. Es ist nur schlimm, daß die furchtbaren Taten gerade in meinem Geschäft passiert sind.«
    »Tja, das war Ihr Pech, Gilles. Aber einen erwischt es immer. Diesmal waren Sie an der Reihe.« Ich rutschte vom Hocker, weil ich Suko gesehen hatte, der mir zuwinkte.
    Ein Mann stand bei ihm. Von draußen hörte ich Sirenen. Die Kollegen kamen, die Mordkommission war auch da, es gab Fragen zu beantworten, denen Suko und ich uns stellten.
    Wir erklärten, was geschehen war. Ein genaues Protokoll sollte später erstellt werden. Erst einmal wollte ich mit dem Mann sprechen, der nicht von Sukos Seite wich.
    Er hieß Adams.
    Mehr sagte er nicht. Er war blaß, trug einen blauen Anzug und hatte schwarze Augen. Seine stechenden Blicke drangen einem Menschen bis in die Seele. Ich stufte ihn in die Sparte Geheimdienst ein und lag damit richtig, denn er erklärte mir, daß er für die Regierung arbeitete.
    »Wie wir«, sagte ich.
    »Lassen Sie die Scherze.«
    »Hören Sie einen von uns lachen, Adams?« Ich mochte die Kameraden nicht, aber in diesem Fall hatte Suko richtig gehandelt und jemand von Secret Service angeschleppt, der ein Identifikationsexperte sein sollte, wie mein Freund mir zuflüsterte.
    Bevor die Mordkommission richtig mit der Arbeit begann, schaute sich Adams die beiden Toten an.
    Ich berichtete Suko in der Zwischenzeit von meinen Erfahrungen mit Gilles, die ebenfalls nicht viel gebracht hatten.
    »Hast du ihm denn geglaubt?«
    »Vom Gefühl her schon. Der mag vielleicht hin und wieder Stoff verhökern, ist auch gut für einen illegalen Spielclub und heimliche Prostitution, aber dieser Fall war ihm wohl ein bis zwei Nummern zu groß, nehme ich mal an.«
    »Was bleibt uns denn?«
    »Vielleicht Adams«, sagte ich und grinste dabei. Der Mann kehrte bereits zurück. Sehr lange hatte er sich die Leichen nicht angeschaut. Seine Hände hatte er in die Seitentaschen des Jacketts gesteckt. Er nahm sie auch nicht heraus, als er wippend stehenblieb und uns der Reihe nach anschaute.
    »Was haben Sie mit Sanders zu tun

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