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0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt

0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt

Titel: 0764 - Schrei, wenn dich der Teufel holt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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ich muss mich nicht täglich an solchen Tatorten herumtreiben. Wenn ich mir vorstelle, was für Rituale und Beschwörungen hier stattgefunden haben…«
    »Auch das hat den Satansknechten nichts genutzt«, stellte Nicole trocken fest. »Diese Zusammenkunft hat für etliche von ihnen tödlich geendet. Wenn ich Ihren Bericht korrekt verstanden habe, dann sind die Opfer durch normale Pistolenkugeln getötet worden.«
    »Ja, im Kaliber neun Millimeter Parabellum.« Chief Inspector O’Brian linste wieder in seine Aufzeichnungen. »Insgesamt wurden 41 Patronen am Tatort gefunden. Laut Zeugenaussage hat Inspektorin Devi mit zwei Faustfeuerwaffen geschossen. Der Beschreibung nach könnte es sich um die SIG Sauer P 226 gehandelt haben. Oder das Modell P 228, das von Damen bevorzugt wird. Jedenfalls fassen die Magazine dieser Waffen jeweils nur sechzehn Schuss.«
    »Sie meinen also, Asha Devi hätte zwischendurch in aller Ruhe nachgeladen?«
    »So sieht es aus.« O’Brian zuckte mit den Schultern. »Wie gesagt, ich kenne die Verdächtige nicht und habe sie nicht selbst vernommen. Daher…«
    Ein dumpfes Geräusch unterbrach den Chief Inspector. Es klang, als ob ein schwerer Körper zu Boden fallen würde.
    »Ist noch jemand im Haus?«, fragte Nicole.
    »Ein zweiter Constable, der im Inneren wachen soll. Der erste Beamte ist ja vor der Tür postiert, wie Sie gesehen haben.«
    Chief Inspector O’Brian wollte hinaus auf den Flur eilen, aber Zamorra hielt ihn zurück.
    »Lassen Sie mich lieber vorgehen!«
    Der Dämonenjäger hielt sein Amulett in beiden Händen gleichzeitig bereit. Er öffnete die Tür.
    Ungefähr in zwölf Schritt Entfernung lag ein uniformierter Bobby auf dem Boden. Sein Gesicht war totenbleich, der Mund im Todeskrampf weit aufgerissen. Seine toten Augen starrten in Zamorras Richtung.
    Und über dem leblosen Polizisten hatte sich eine grauenvolle Gestalt aufgebaut!
    ***
    London, Flughafen Heathrow
    Der Flug 0557 aus der pakistanischen Hauptstadt Islamabad traf pünktlich auf dem Londoner Flughafen Heathrow ein.
    Unter den wachsamen Augen von Zoll- und Einwanderungsbeamten schoben sich die Passagiere einer nach dem anderen durch die Kontrollschleusen. Die allgemeine Angst vor Terror hatte die Sicherheitsvorkehrungen in einem nie zuvor gekannten Maß ansteigen lassen.
    Asha Devi konnte trotz dieser scharfen Kontrollen problemlos nach England einreisen. Ihr falscher pakistanischer Pass war offensichtlich Gold wert. Außerdem hatte sie sich verkleidet, um kein Aufsehen zu erregen.
    Asha Devi trug den Shador, den schwarzen Ganzkörperschleier streng gläubiger islamischer Frauen!
    Nur ihre Nasenspitze und ihre Augen waren zu erkennen. Daher bemerkte auch niemand, dass sie unter dem Schleier eine indische Polizeiuniform anhatte. Ganz zu schweigen von ihrem Hindu-Kastenzeichen auf der Stirn, das nicht zu einer Muslimin passen wollte…
    Aber auch dieses untrügliche Erkennungsmerkmal einer Inderin war unter dem Schleier verborgen.
    Asha Devi durchquerte das riesige Flughafen-Areal, nachdem sie die Einwanderungskontrolle erfolgreich passiert hatte. Ihre Flucht aus Indien war einfach gewesen. Fast zu einfach. Sie hatte die Grenze nach Pakistan illegal überschritten. Dort hatte sie sich mit dem Ganzkörperschleier passend ausstaffiert und einfach einen Flug von Islamabad nach London gebucht.
    Doch nun wollte sie keine Sekunde länger als nötig den Schleier tragen. Er passte einfach nicht zu dem Selbstbild, das Asha Devi von sich als Person und als Hindu hatte.
    Sie warf sich in das nächste freie Taxi, das sie vor dem Airport-Gebäude erwischen konnte.
    Der Fahrer drehte sich um. Dem Aussehen nach konnte er ebenfalls Inder sein. Oder eben Pakistani. Wie Asha Devi wusste, stammte fast eine halbe Million der Londoner Einwohner aus dem Raum Indien-Pakistan-Bangladesh. Darum war es für sie ja auch so einfach, in dieser Stadt unterzutauchen…
    »Wo soll’s hingehen?«, fragte der Fahrer auf Urdu. Das war die Hauptsprache Pakistans. Er hielt Asha Devi offenbar für eine Landsmännin. Das sollte sich aber schnell ändern.
    Denn kaum saß die Inderin in dem Taxi, als sie sich auch schon den Schleier herunterriss!
    Der Fahrer staunte nicht schlecht, als er unter dem schwarzen Gewànd eine Polizeiuniform des von Pakistan verhassten Nachbarlandes Indien erblickte.
    »Ich spreche kein Urdu!«, blaffte Asha Devi in ihrer üblichen Art. »Außerdem sind wir hier in England, da kannst du ja wohl Englisch sprechen! Ich will nach

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