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0764 - Zeit der Grausamen

0764 - Zeit der Grausamen

Titel: 0764 - Zeit der Grausamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen gewaltigen Schlag und hatte das Gefühl, ihr würde der Kopf vom Hals gerissen.
    Das wäre bei einem Menschen möglicherweise der Fall gewesen. Nicht bei ihr. Sie taumelte zur Seite, aber sie wurde nicht einmal bewußtlos, dafür drang aus ihrem Mund ein Geräusch, das dem Schrei einer Eule schon sehr ähnlich klang.
    Helen fiel gegen die Wand.
    Ein russischer Fluch begleitete den nächsten Auftritt des Kämpfers. Mit langen Sprüngen hetzte er auf sein Opfer zu. Aufgeben wollte er nicht. Bei einem zweiten und dritten Anlauf mußte es ihm einfach gelingen.
    Zuschlagen - und…
    Die Fußkralle war ebenso schnell. Sie hakte sich plötzlich unter seiner Gürtellinie fest. Plötzlich konnte er nur noch schreien. Tränen schossen ihm in die Augen. Er taumelte zurück, beide Hände auf die verletzte Stelle gepreßt. Der Schwung reichte aus, um ihn mit dem Rücken gegen die Tür zu schmettern. Dort gab er ein Bild ab, das Mitleid erweckte. Er war ein zuckendes Bündel und schien an der Tür regelrecht zu kleben. Es gelang ihm nicht, sich davon zu lösen. Dafür holte er saugend Luft und preßte gleichzeitig seinen Schmerz hinaus.
    Dem anderen Mann war es gelungen, sich aufzurichten. An einer Stufenkante hatte er sich in die Höhe gezogen und jetzt seine angewinkelten Arme darauf gelegt. Der Hals brannte, als würde die dünne Haut wie eine alte Tapete in Fetzen herabhängen. Er tastete hin und fühlte tatsächlich das feuchte, dicke Blut unter den Spitzen seiner Finger. Der Hals schien zugeschnürt zu sein. Von innen als auch von außen. Als wäre eine Faust brutal hineingerammt.
    Er konnte Ivanow nicht helfen und mußte selbst mit ansehen, wie das Monstrum vorging.
    Gleichzeitig fiel ihm noch etwas anderes auf. In diesem Raum herrschte eine irre Hitze. Das war nicht normal, die Hitze konnte auch nicht von draußen strömen, sie wehte aus einer anderen Richtung heran und kam ihm vor, als würde sie von der Tür abgestrahlt, an der sein Freund Ivanow hing. Jammerte er deshalb so, oder hing alles mit dem Schlag in den Unterleib zusammen?
    Das Monster wollte töten. Nicht nur einen, sondern beide Männer. Es kümmerte sich nicht um den zweiten, der nach seinem Messer tastete. Die Kugel hatte nichts geholfen, vielleicht schaffte es die Klinge, wenn es ihm gelang, sie wuchtig genug zu schleudern.
    Als er auf den Stuhl schaute, da fiel ihm auf, wie sehr die rechte Hand zitterte.
    Er hob den Arm trotzdem an.
    Das geschah in dem Moment, als die Mutation vor Ivanow stehenblieb und sich bückte.
    Mit der Krallenklaue griff sie zu.
    Sie zerrte den schreienden Ivanow in die Höhe, drehte ihn herum, und es hatte den Anschein, als wollte sie ihn in eine Ecke schleudern wie einen schmutzigen Lappen.
    Dazu kam es nicht mehr.
    Von einer Urgewalt angetrieben, flog plötzlich die graue Metalltür auf. Sie war wie ein Geschoß, jagte in den Raum und war der Vorläufer eines gewaltigen Feuersturms, der endlich freie Bahn hatte.
    Der Mann an der Treppe erlebte in den letzten Sekunden den Schrecken und die Angst, die er vielen seiner Opfer zugefügt hatte…
    ***
    Das Feuer war nicht zu stoppen. Es hatte sich in ein wildes Tier verwandelt, in ein Inferno aus Hitze, Rauch, fauchendem Wind und dicken schwarzen Schwaden. Es wütete auf die drei Personen zu, und es nahm keine Rücksicht.
    Der KGB-Agent schaute zu. Die Lohe wirbelte in seine Richtung. Der heiße Atem raubte ihm alles, was er noch hatte. Er bekam keine Luft mehr, doch er sah, wie das Monstrum Ivanow losließ, ihm aber eine andere Richtung gegeben hatte, als Beute für das Feuer, als sollten die Flammen durch dieses Opfer abgelenkt werden.
    Das Opfer nahmen sie nicht an. Niemand konnte sie stoppen. Sie schluckten Ivanow und huschten weiter. Dabei erklang ein höllisches Brausen, und der fette Rauch bewegte sich wie eine stinkende Nebelwand durch den Raum, um auch den letzten Rest Luft zu rauben.
    Atmen konnte der Zuschauer nicht mehr.
    Die Flamme war da.
    Sie überzog ihn mit ihrem heißen Atem, und er wußte nicht, wo er überall die Schmerzen spürte, bis er dort auf der Stelle zusammenbrach, wo er gestanden hatte.
    Das zweite Opfer.
    Noch war Helen Kern übrig. Mochte sie gegen vieles resistent sein, nicht gegen das Feuer. Es fauchte auch auf sie zu. Es sprang sie an, es kam ihr vor wie dicker Sirup, der sich zuerst um sie legte und sich schnell verflüchtigte, weil er sich in ihren Körper hineinbrennen wollte.
    Sie rechnete damit, ebenfalls zu einem Feuerbündel zu werden,

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