Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0765 - Fehde der Mächtigen

Titel: 0765 - Fehde der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
er ahnte, wie die Sache ausgehen würde?"
    „Ich hoffe es", sagte Deighton. „Es kann jedoch auch sein, daß er mit einem überwältigenden Sieg rechnete. Vielleicht wollte er nur als der große Gewinner in die Öffentlichkeit zurückkehren."
    Waringer senkte den Kopf und fragte verzweifelt: „Warum haben sie ihn verlassen?"
    „Sie haben ihn nicht verlassen!" korrigierte der Gefühlsmechaniker. „Sie gehörten niemals zu ihm, genausowenig, wie sie jemals zu Atlan gehörten. Diese Neue Menschheit braucht keine großen Leitbilder. Sie ist in sich selbst gefestigt. Alle Mitglieder des NEI sind selbstbewußt und zielsicher. Unter dem ständigen Druck eines übermächtigen Gegners sind diese Menschen zu einer Einheit zusammengeschmolzen. Das Ergebnis des Votums beweist, daß fünf Milliarden Menschen in ihrer Zielsetzung fast wie ein Mensch denken und handeln."
    „Vermutlich hast du recht", meinte der Wissenschaftler nachdenklich. „Die Frage ist nur, ob Rhodan das auch so sehen kann."
    Deighton blieb stehen.
    „Ich sehe deutlich vor mir, was geschehen wird: Wir werden bald nach Terra zurückkehren!"
    „Diese gewaltige Strecke?" Waringer sah ihn ungläubig an. „Die terranische Menschheit ist aphilisch."
    „Das ändert nichts an der Tatsache, daß es sich bei ihr um die Menschheit handelt, die Rhodans Hilfe braucht."
    Sie gingen weiter und schwiegen, bis sie Rhodans Kabine erreicht hatten. Dann tauschten sie einen Blick aus, als wollten sie sich auf diese Weise gegenseitig Mut machen.
    Deighton gab sich einen Ruck und klopfte an die Tür.
    „Hier sind Galbraith und Geoffry, Perry!" rief er. „Wir sind gekommen, um mit dir über das Votum zu sprechen."
    Die Tür öffnete sich, Rhodan saß vor einer Lesemaschine am Tisch. Als die beiden Männer eintraten, blickte er auf.
    Die ganze Zeit über hatte Deighton überlegt, wie er es sagen könnte - nun versagte ihm seine Stimme plötzlich den Dienst. Er konnte Rhodan nur ansehen. Waringer erging es offenbar nicht anders, denn auch er schwieg.
    Rhodan schaltete die Maschine ab und erhob sich.
    „Es reicht nicht aus, was?" fragte er.
    „Nein", sagte Deighton krächzend.
    Rhodan preßte die Lippen aufeinander.
    „Wieviel haben wir bekommen?" erkundigte er sich. „Die Hälfte?"
    Es ist eine Hinrichtung! dachte Deighton.
    „Zwanzigtausend!" brachte er gerade noch hervor.
    Rhodan wurde kreidebleich. Deighton hatte ihn noch niemals zuvor so gesehen. Zum erstenmal bekam er Angst vor Rhodan.
    Sekundenlang befürchtete er, daß etwas Schreckliches geschehen würde, doch dann sah er, wie das Blut in Rhodans Gesicht zurückkehrte.
    Beinahe gelassen ordnete Rhodan an: „Laßt einen Gleiter bereitstellen. Ich muß mit Farmer Thonks sprechen."
     
    *
     
    Gegen Morgen senkte sich Nebel über den dritten Ring. Joscan Hellmut konnte das Energieband der hoch über ihn verlaufenden Straße nur noch verschwommen erkennen. Der Kybernetiker fror - und er hatte Angst um den rotbraungefleckten Katzer. Wenn Bjo jetzt nicht bald zurückkam, konnte er nicht länger auf ihn warten.
    Plötzlich tauchte eine schemenhafte Gestalt aus dem Nebel.
    Als er sah, daß es Bjo Breiskoll war, machte Hellmut seiner Erleichterung mit einer ärgerlichen Bemerkung Luft: „Warum schleichst du dich heran wie ein Gespenst?"
    „Ich habe Atlan gefunden", berichtete der junge Mutant ohne Umschweife.
    Hellmut beglückwünschte ihn und sagte: „Dann müssen wir eben noch ein paar Stunden länger von der SOL fernbleiben und in Kauf nehmen, daß man unsere Abwesenheit bemerkt."
    „Nein, Joscan! Ich habe bereits mit Atlan gesprochen!"
    „Wie?" Hellmut dachte, er hätte sich verhört. „Ist das dein Ernst?"
    Als Bjo nickte, fragte Hellmut: „Und was ist dabei herausgekommen?"
    Bjo lächelte dieses merkwürdige Lächeln, das nicht zu seinem Gesicht paßte., „Er hat zugestimmt!"
    „Das gibt's doch nicht!" schrie Hellmut begeistert. „Wie hast du das geschafft?"
    Ein Blick aus den Katzenaugen traf ihn.
    „Es war ganz leicht!"
    Sofort wurde Hellmut wieder nachdenklich. „Es ist sinnlos, wenn du ihn psionisch manipuliert hast, Junge! Das wäre sogar ein entscheidender Fehler."
    „Wie kannst du das denken?" entrüstete sich Bjo. „Ich habe mich völlig korrekt verhalten."
    Hellmut legte ihm einen Arm um die Schulter. Sofort begann Bjo leise zu schnurren.
    „Laß uns zur SOL zurückkehren, Bjo. Unsere Mission ist beendet."
    Er wußte, daß sie nur einen Anstoß gegeben hatten. Alles andere mußte sich wie

Weitere Kostenlose Bücher