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0765 - Fehde der Mächtigen

Titel: 0765 - Fehde der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von selbst entwickeln. Aber Hellmut war Optimist und als solcher überzeugt davon, daß sie Glück haben würden.
     
    *
     
    Sekretär Montatham blickte auf den Monitor und sagte mit bedeutungsvoller Betonung: „Es ist wieder eine Delegation von der SOL, Regierungssprecher."
    Farmer Thonks seufzte, aber er wies die Besucher nicht zurück, wie sein Sekretär es erwartet hatte. Vor einer halben Stunde hatte Thonks ein aufschlußreiches Gespräch mit Scarlon Thorab geführt, und er sah gewisse Zusammenhänge jetzt in einem völlig anderen Licht. Als Sprecher der Dekade Februar hatte Thonks zahlreiche Vollmachten, vor allem dann, wenn der Prätendent, wie es jetzt der Fall war, nicht erreicht werden konnte.
    Die Delegation bestand aus dem Wissenschaftler Geoffry Abel Waringer, Galbraith Deighton und Perry Rhodan selbst.
    Schon als die drei Männer eintraten, wurde Thonks von Abschiedsstimmung ergriffen. Er hatte ein sicheres Gefühl, daß dies die letzte Zusammenkunft eines Mitglieds der NEI-Regierung mit dem Oberkommandierenden der SOL war - zumindest das letzte offizielle Zusammentreffen.
    „Ich habe Ihre Rede über Gäa-TV mitverfolgt", begrüßte Thonks Rhodan höflich. „Sie war äußerst beeindruckend."
    Rhodan musterte ihn und fragte spöttisch: „Und wie haben Sie sich entschieden?"
    „Ich bitte Sie!" rief Thonks, offensichtlich peinlich berührt. „Sie wollen doch darüber keine Spekulationen anstellen."
    Rhodan blickte sich um.
    „Ich dachte, der Prätendent wäre anwesend!"
    „Nein", sagte Thonks knapp. Er verspürte keine Lust, mit Rhodan über Atlans Fernbleiben von den Sitzungen der Regierung zu sprechen. „Aber Sie können mit Julian Tifflor sprechen. Er wird in wenigen Minuten hier eintreffen."
    Rhodan zuckte mit den Schultern.
    „Ich kann es ebensogut Ihnen sagen."
    „Ja", bestätigte Thonks förmlich.
    „Fangen Sie an!"
    „Ich wünsche, daß eine Presseverlautbarung über unser Gespräch veröffentlicht wird", sagte Rhodan.
    „Können Sie das versprechen?"
    „Aber ja!" meinte Thonks und lächelte jovial.
    „Sie können den Start der SOL für den siebzehnten Februar ankündigen", sagte Rhodan. „An diesem Tag werden wir die Provcon-Faust wieder verlassen. Gäa ist nicht meine Heimat, und die Neue Menschheit ist nicht meine Menschheit. Die Menschheit, das sind zwanzig Milliarden Menschen, die auf Terra leben - und Terra ist meine Heimat. Meine eigentliche Aufgabe besteht darin, in den Mahlstrom zurückzukehren und die wirkliche Menschheit von der Aphilie zu befreien. Es war ein Fehler, überhaupt hierher zurückzukehren."
    Thonks räusperte sich verlegen. Er wußte nicht, was er darauf erwidern sollte, denn der tiefere Sinn dieser Worte blieb ihm verborgen. Alles, was er verstanden hatte, war, daß die SOL die Provcon-Faust verlassen und in den Mahlstrom zurückkehren würde. Diese Tatsache löste bestenfalls Erleichterung in ihm aus, denn er wußte, daß auf diese Weise einige politische Probleme gelöst werden konnten.
    „Ich habe alles gehört, was du gesagt hast", sagte eine Stimme von der Tür her. Thonks blickte auf und sah, daß Tifflor eingetreten war.
    „Dann weißt du, was ich vorhabe, Tiff!"
    „Ja. Ich frage mich nur, ob du es schaffen wirst. Nach allem, was ich gehört habe, ist es eine beinahe unüberwindliche Strecke."
    „Nein", widersprach Rhodan. „Diesmal ist es wesentlich einfacher. Die Kelosker haben einen siebendimensionalen Rasterplan des Solsystems aufgestellt und die genauen Koordinaten des Mahlstroms berechnet. Das Schiff kann Terra erreichen, wo es wieder aufgerüstet und versorgt werden muß."
    „Von den Aphilikern?" zweifelte Tifflor.
    „Wir werden eine Möglichkeit finden."
    Thonks wunderte sich über Rhodans Zuversicht. Zum erstenmal machte er sich ernsthaft Gedanken darüber, ob dieser legendäre Mann vielleicht nicht doch über Fähigkeiten verfügte, die ihn im positiven Sinne von anderen Menschen unterschieden.
    Der Regierungssprecher überlegte sogar, ob das NEI mit Rhodans Aufbruch in den Mahlstrom nicht einen Verlust erlitt.
    „Ist Betty noch bei dir?" drang Rhodans Stimme in Thonks Gedanken ein.
    „Ja", sagte Tifflor, „und ich kann mir denken, was du sie fragen willst."
    Rhodan machte einen Schritt auf Tifflor zu.
    „Wie lautet die Antwort?"
    „Nein", sagte Tifflor mit veränderter Stimme, so daß Thonks annahm, daß nun Betty Toufry aus dem Zellaktivatorträger sprach. „Wir Altmutanten haben die Möglichkeit, daß du Gäa verlassen

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