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0765 - Todesangst und Leichenmoder

0765 - Todesangst und Leichenmoder

Titel: 0765 - Todesangst und Leichenmoder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Büsche.
    Sie kamen ihm unheimlich vor. Ihre Zweige zitterten im leichten Wind. Auch die Blätter bewegten sich, und wenn der Wind sich drehte, dann schimmerten sie oft wie wertvolle Taler.
    Über dem Wasserbecken summten und tanzten zahlreiche Insekten. Mücken und Fliegen gaben sich hier ein Stelldichein, und irgendwo quakte ein Frosch.
    Natur pur…
    Todds Angst blieb trotzdem. Er schluckte sie herunter, würgte daran und setzte seinen Weg fort. Es gab einen schmalen Pfad, der auf eine Lücke in der Buschreihe zuführte. Ihn mußte er nehmen, um das Ziel so schnell wie möglich zu erreichen. Er wollte auch nicht mehr länger gehen, er hatte es einfach satt. Er wollte wieder Leben spüren, Stimmen hören, auch die Schminke riechen, und selbst die überdrehte Evelyn Ascot fehlte ihm.
    Weit kam er nicht.
    Fast wäre er über den Gegenstand gestolpert. So schleifte er nur mit seinem rechten Fuß daran entlang, spürte einen leichten Druck am Knöchel, blieb stehen, schaute nach unten, stellte zunächst einmal vor Überraschung den Koffer ab.
    Was er da sah, war ein Unding!
    Ein Gegenstand aus Holz, mit dem er nicht zurechtkam und ihn erst einige Male umschreiten mußte.
    Eigentlich sah das Ding aus wie eine Bank. Oder wie eine der alten, aber stark verlängerten Brotschneidemaschinen aus Holz. Da waren als Liege mehrere runde Holzstäbe im Halbkreis zusammengebaut worden und endeten an einem querstehenden Brett, das zwar sehr stabil gebaut war, aber zwei Löcher aufwies, durch die Arme oder Füße gestreckt werden konnten.
    Das Kopfende lag frei.
    Winston Todd konnte sich nur wundern. So etwas hatte er noch nicht gesehen, und er fragte sich, wer das Ding hier abgestellt haben könnte. Todd war nicht dumm. Jetzt fiel ihm auch ein, daß er ein solches Instrument nicht zum erstenmal sah. Er erinnerte sich an eine Burgbesichtigung, bei der natürlich auch die Folterkammer nicht ausgelassen worden war. Zahlreiche schlimme Foltergeräte hatte er dort gesehen, unter anderem auch eines wie dieses hier.
    Darauf waren die Menschen dann gelegt worden, klemmten mit den Händen oder Beinen in den Löchern fest, waren so wehrlos gemacht worden und konnten dann gefoltert werden. Dieses Brett bestand aus zwei Hälften, wobei die oberste angehoben werden konnte.
    Und das auf diesem Friedhof zu dieser nächtlichen Stunde. Wenn das keinen Schauer wert war, wollte er nie wieder eine Pizza essen.
    Todd bückte sich. Er hatte plötzlich den Wunsch, die kleine Folterbank genauer zu untersuchen.
    Seinen eigentlichen Job stellte er zunächst einmal hintenan.
    Er sah nicht, daß sich an einer bestimmten Stelle Buschzweige bewegten. Eine Hand erschien. Sie hielt etwas fest, etwas Hartes, Kantiges. Es war ein Stein.
    Plötzlich bewegte sich der Arm nach hinten. Für einen Moment verschwand er zwischen den Blättern.
    Da holte jemand zum Wurf aus.
    Und plötzlich flog der Stein.
    Er war genau gezielt.
    Winston Todd wußte nicht, wie ihm geschah. Etwas traf mit ungeheurer Wucht seinen ungeschützten Kopf. Allerdings mehr im Nacken als weiter oben. Der Schmerz flammte auf. Gleichzeitig erschien das tobende Meer der Dunkelheit, das ihn in die Tiefe zerrte.
    Neben dem Folterinstrument fiel Winston Todd bewußtlos zu Boden…
    ***
    Lange war er bestimmt nicht bewußtlos gewesen, denn niemand hatte ihn entdeckt. Ihn umgab eine bedrückende Stille, wobei ihn etwas besonders störte.
    Die irrsinnigen Kopfschmerzen, wie er sie noch nie zuvor erlebt hatte. Sie wühlten sich durch den gesamten Schädel, es gab nicht eine Stelle, die von ihnen ausgelassen wurden, und sie waren für ihn wie ein kleines Trommelfeuer aus Blitzen.
    Winston Todd versuchte trotz dieser Folter, seinen Verstand zu gebrauchen und dachte darüber nach, was geschehen sein konnte. Es fiel ihm nicht leicht, denn der Denkvorgang sorgte dafür, daß die Stiche noch härter und schärfer durch seinen Kopf zuckten und in winzigen Explosionen endeten.
    Aber er schaffte es, gewisse Dinge zu rekapitulieren. Todd wußte, was man ihm angetan hatte.
    Er war über den Friedhof gegangen, er hatte sich auf seine Aufgabe konzentriert, er war an diesen freien Ort gekommen, wo auch der Wasserbottich und das Folterinstrument gestanden hatte.. Er hatte sich gebückt, und dann war es vorbei gewesen.
    Dunkelheit, Bewußtlosigkeit, einfach aus.
    Jetzt war er wieder wach.
    Schmerzen tobten in seinem Kopf, er lag auf dem Rücken, man hatte ihn nicht gefesselt, und doch konnte er sich nicht so bewegen, wie er

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