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0765 - Todesangst und Leichenmoder

0765 - Todesangst und Leichenmoder

Titel: 0765 - Todesangst und Leichenmoder
Autoren: Jason Dark
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einmal zuschlägt. Morgen sieht dann alles anders aus.«
    »Meinst du das auch, Allie?«
    Sie lächelte scheu, dann nickte sie. Kellerman aber sprach. »Ich werde Allie verbieten, daß sie allein in ihre Wohnung geht. Ab morgen wird sie bei mir schlafen. Okay?«
    »Ja, Dino.«
    Ich war einigermaßen beruhigt, ging zu meinem Rover und verließ die ungastliche Stätte…
    ***
    »Da hast du dir einen Fall an den Hals gehängt, den möchte ich nicht geschenkt haben«, sagte Suko, als er mir am anderen Morgen gegenübersaß und seinen Kaffee schlürfte, den uns Glenda frisch gekocht hatte.
    »Warum denn nicht?«
    »Du kannst eher einen Korb voller Bienen hüten als mit irgendwelchen Models umgehen. Das sind doch Hühner, die reagieren wie aufgescheucht. Von denen kannst du nichts Vernünftiges erfahren. Die spielen doch immer verrückt.«
    »Zunächst einmal haben sie Angst«, klärte ich meinen Freund auf.
    »Verständlich.« Suko schüttelte den Kopf. »Der Killer hat sich etwas einfallen lassen. Schleppt ein Folterinstrument auf einen Friedhof und klemmt seine Opfer fest. Das ist ein Wahnsinn! Zudem hinterläßt er noch einen Zettel, auf den er seine Meinung über die Tat schreibt. Für mich ist es die Meinung eines Psychopathen.«
    »Jeder Mörder ist ein Psychopath.«
    »Aber der hier besonders.«
    »Da gebe ich dir recht.«
    »Und was war mit diesem Dino Kellerman?«
    »Er ist Fotograf. Er hat mich auf die Spur gebracht. Seine Wahrträume sind schrecklich. Er hatte das Gefühl, im Körper des Mörders zu stecken und gleichzeitig als zweite Person noch Zeuge zu sein. Das mußt du erst mal in die Reihe kriegen.«
    »Fällt mir schwer.«
    »Mir ebenfalls.«
    Suko leerte seine Tasse. »Und deshalb ist dieser Kellerman für mich noch längst nicht aus dem Schneider. Auch wenn er sich an dich gewandt hat, ich halte ihn nach wie vor für verdächtig. Mir ist es egal, was du darüber denkst.«
    »Das könnte eventuell hinkommen.«
    »Hast du ihm das auch gesagt?«
    »Nein, ich habe jeden in Sicherheit gewiegt.«
    »Und was ist mit dieser Ascot?« Suko hatte die Namen, die ich ihm erzählt hatte, gut behalten.
    »Sie ist auch verdächtig?«
    »Steht Sie bei dir an erster Stelle?«
    »Kann ich dir nicht sagen, Suko. Ich weiß nicht, wer ganz oben und ganz unten steht. Es sind einfach zu viele. Ich kann ja noch den Regisseur dazuzählen, den Choreographen und die anderen Helfer. Jedenfalls haben wir einen Kreis von Verdächtigen.« Mit beiden Händen strich ich durch das Gesicht.
    »Und wir sind nur zu zweit.«
    »Du vergißt die Kollegen, die sich um den Fall kümmern. Sie werden auch mitmischen.«
    »Das hoffe ich.« Er lächelte. »Aber wir sind nicht aus dem Rennen, Alter. Und ich glaube auch nicht, daß du nur hier sitzenbleiben willst - oder?«
    »Nein.«
    »Wo willst du hin? Mit wem willst du reden?«
    Ich legte die Stirn in Falten und dachte nach. »Es gibt da eine Möglichkeit«, sagte ich leise. »Evelyn Ascot hat die Schrift zwar nicht erkannt, sie kam ihr aber bekannt vor. Ich denke schon, daß ich sie mir mal vornehmen werde.«
    »Wann?«
    »Gleich.«
    »Gut, dann fahre ich auch ein wenig durch die Gegend. Du siehst das zwar anders, aber ich würde mich gern mit Dino Kellerman unterhalten. Mal sehen, welch einen Eindruck ich von ihm bekomme. Ich brauche ihm ja nicht unbedingt als Polizist gegenüberzutreten. Ich könnte mir sogar vorstellen, daß er tatsächlich der Mörder ist, davon aber nichts weiß, sondern es auf sein Unterbewußtsein und seine seltsamen Träume abschiebt. Das haben wir alles schon gehabt.«
    »Tu, was du nicht lassen kannst. Eines ist allerdings wichtig: Ich möchte nicht, daß es noch ein viertes Opfer gibt.«
    »Das will ich auch nicht.«
    Ich schaute auf die Uhr. »Wann treffen wir uns wieder?«
    »Weißt du denn, wie lange es bei dieser Ascot dauern wird?«
    »Nein.«
    »Bitte, dann rufen wir uns gegenseitig an oder hinterlassen hier bei Glenda eine Nachricht.«
    »Meinetwegen.«
    Ich schaute aus dem Fenster. Draußen knallte wieder die Sonne vom Himmel. Sie stach auf London nieder. Es war eine widerliche Sonne, und ich wurde das Gefühl nicht los, daß es noch schwül werden würde. Und dann kochten die Emotionen über. Würde dann auch der Killer wieder auf die Suche nach einem Opfer gehen?
    Ich wußte es nicht, ich hoffte es auch nicht, und ziemlich nachdenklich verließ ich das Büro…
    ***
    Evelyn Ascot war erst in den frühen Morgenstunden in ihrer eleganten Wohnung mit Blick auf
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