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0765 - Todesangst und Leichenmoder

0765 - Todesangst und Leichenmoder

Titel: 0765 - Todesangst und Leichenmoder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Das sind drei Morde gewesen. Allmählich habe ich den Eindruck, als sollten alle Menschen umgebracht werden, die mit der Ascot zu tun haben. Bin mal gespannt, wann ich an die Reihe komme.«
    »Sie scherzen, Dino«, sagte ich und klopfte ihm auf die Schulter. »Bis dahin haben wir den Killer.«
    »Sind Sie immer so optimistisch?«
    »Meistens.«
    Murray kehrte zurück. Er überreichte mir das Gewünschte. »Wiedersehen macht Freude«, sagte er dann. »Ich werde ihn noch den anderen Zeugen zeigen müssen.«
    »Das sollen Sie auch?«
    Evelyn Ascot rauchte schon wieder. Sie saugte an ihrer Zigarettenspitze wie jemand, der darin einen letzten Rettungsanker sieht. »Haben Sie Ihren Kollegen gefragt, wann wir endlich von hier verschwinden können? Allmählich geht mir die Umgebung auf die Nerven.«
    »Pardon, aber Sie haben sich den Friedhof als Kulisse ausgesucht.«
    »Nicht ich, sondern der Kunde, die Werbeagentur. Sie hat sich dann an uns gewandt.«
    »Ah ja.«
    Sie deutete auf die dünne Plastikhülle. »Was haben Sie denn da?«
    »Eine Botschaft. Der Zettel lag neben ihrem ermordeten Assistenten. Er war beschrieben.«
    Sie fuhr mit einem ihrer langen Fingernägel über ihre Stirn. »Jetzt soll ich herausfinden, ob ich die Schrift kenne?«
    »Das wäre nett.«
    »Zeigen Sie mal her.«
    Um besser sehen zu können, leuchtete ich den Fund mit meiner Bleistiftleuchte an. Evelyn Ascot gab sich Mühe. Sehr lange schaute sie hin. Ich sprach sie nicht an, beobachtete sie nur und sah, daß es in ihrem Gesicht hin und wieder arbeitete. Sie bewegte die Lippen, und diese Bewegungen übertrugen sich auf das gesamte Gesicht, so daß die Haut aussah, als wäre sie aus Gummi.
    Die Frau hob die eckigen Schultern. »Ich weiß nicht, Mr. Sinclair, aber ich habe das Gefühl, als hätte ich diese Schrift schon einmal gesehen, obwohl sie verstellt ist. Klar, der Schreiber hatte seine Handschrift verstellt, aber ich werde den Eindruck nicht los, daß ich sie schon einmal gesehen habe.«
    »Unverstellt?«
    »Das sowieso.«
    »Und verstellt hier zum erstenmal.«
    »Ja, ich denke schon.«
    »Bei den beiden anderen Toten wurden keine Nachrichten gefunden?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Man hat sie Ihnen also nicht gezeigt?«
    Die Ascot verdrehte die Augen. »Wenn ich Ihnen das sage, dann stimmt es. Ich habe keine weiteren Botschaften dieser Art gesehen. Sorry, da kann ich Ihnen nicht helfen.«
    »Danke.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Wenn möglich, hätte ich gern ihre Adresse.«
    Evelyn Ascot runzelte ihre hohe Stirn. »Warum das denn? Damit sie mich schneller verhaften können?«
    »Im Prinzip nicht, aber wenn es sein muß, dann auch. Wir hören sicherlich voneinander.«
    »Kann ich jetzt gehen?«
    »Das entscheide nicht ich.«
    Sie nickte nur. Ich bat sie noch, die Augen offenzuhalten, dann zog ich mich zurück.
    Dino Kellerman stand zusammen mit seiner Verlobten noch immer auf demselben Platz. Er hatte seinen rechten Arm um Allie gelegt und sie eng an sich gedrückt. Das dunkelhaarige Mädchen mit dem schmalen Gesicht zitterte. Trotz der Wärme mußte sie sich vorkommen, als hätte man sie in einen Kühlschrank gestellt.
    »Sie haben Allie auch verhört.«
    »Und?«
    »Nichts, Mr. Sinclair. Sie kennt die Schrift nicht. Man hat sie ihr gezeigt.«
    »Dann schauen Sie sich die auch mal an.«
    Das tat Kellerman, hob aber die Schultern. »Da bin ich einfach überfragt, Sir.«
    »Okay, danke.« Murray bekam das Beweisstück von mir zurück. Er ließ mich noch nicht gehen.
    »Mal eine andere Frage, Kollege Sinclair. Was werden Sie denn jetzt tun?«
    »Was denken Sie denn?«
    »Sie hängen sich doch rein - oder?«
    »Ja.«
    »Warum, zum Henker? Warum gerade Sie? Hat ein Geist diesen Mann umgebracht? Schreiben Geister Nachrichten? Benutzen Geister Küchenmesser?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Dann können Sie sich ja aus dem Fall heraushalten, Sinclair.«
    Ich lächelte. »Das werde ich nicht, denn ich stecke bereits mit beiden Beinen darin.«
    »Ach ja?«
    »Lassen Sie's mal gut sein, Murray. Möglicherweise haben wir es hier doch mit übersinnlichen Phänomenen zu tun. Ich bin mir nicht ganz sicher.«
    Er winkte ab. Ich hatte hier nichts mehr zu tun und würde auch meinen eigenen Weg gehen.
    Kellerman wollte mich noch sprechen. »Was sollen wir denn jetzt tun, Mr. Sinclair?«
    »Fahren Sie nach Hause und legen Sie sich hin.«
    »Sie haben Nerven.«
    »Es ist wirklich das beste.«
    »Und wenn der Killer kommt?«
    »Ich glaube nicht, daß er in dieser Nacht noch

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