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0766 - Teuflisches Intrigenspiel

0766 - Teuflisches Intrigenspiel

Titel: 0766 - Teuflisches Intrigenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Roger Clement
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der schneebedeckten Berge.«
    Der Dämonenjäger erwiderte zunächst nichts. Dann fragte er: »Woher kommt der Name Mono Lake, Mr. Stevens?«
    »Mono ist ein Indianerwort für ein Tier, das die Weißen Salzlaken-Fliege nennen. Davon gibt es dort oben viele, aber die sind nicht gefährlich. Dieser Mann, der kein Mann ist, hingegen schon. Seien Sie auf der Hut, Zamorra!«
    Mit diesen Worten trank der Indianer sein dänisches Bier aus. Er bedankte sich mit einem Kopfnicken für die Einladung, dann glitt er von seinem Barhocker. Mit fließenden Bewegungen stiefelte er Richtung Ausgang. Gleich darauf war er im Dunkel der Nacht verschwunden.
    Zamorra kehrte an den Tisch auf der Terrasse zurück.
    »Ein lauwarmes Steak wartet auf dich, Chef«, begrüßte ihn Nicole. »Vielleicht sollten wir den Kellner fragen, ob er es noch mal kurz in die Mikrowelle werfen kann!«
    »Ich will doch nicht hoffen, dass es in diesem Lokal eine Mikrowelle gibt!«
    Dann machte sich der Dämonenjäger über das Essen her. Es war noch erträglich warm; seine Begegnung mit dem Indianer hatte ja auch höchstens fünf Minuten gedauert. Während er das Steak verspeiste, erzählte er Nicole von Redcloud Stevens.
    »Ein Sherlock-Holmes-Fall für Anfänger«, meinte die Französin trocken. »Dieser Mann, der kein Mann ist, aber früher einer war, wird natürlich kein anderer als Calderone sein. Denn ein Dämon ist kein Mensch und somit auch kein Mann.«
    »Deine Logik ist überwältigend, Nici.«
    »Danke für die Blumen. Dann stimmst du mir zu?«
    »Sicher. Ich frage mich nur, was Calderone dort oben in der Einsamkeit der Sierra Nevada zu schaffen hat. Nichts Gutes, so viel steht fest. Aber es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.«
    »Du willst diesen Mono Lake besuchen?«
    Zamorra nickte. Und obwohl Nicole ihren Chef und Lebensgefährten zur Genüge kannte, sagte sie: »Das könnte gefährlich werden. Schließlich haben dir die Vorfahren des Indianers den sicheren Tod prophezeit.«
    »Auch Geister können irren. Jedenfalls sind wir jetzt gewarnt. So eine einsame Berggegend ist wie geschaffen für dämonische Machenschaften. Wir können nicht ruhig abwarten, was Calderone dort oben ausheckt.«
    Da konnte Nicole nur zustimmen. Spätestens seit dem Überfall auf Beaminster Cottage hatte der neue Ministerpräsident der Hölle bewiesen, was ihm zuzutrauen war.
    Zamorra und Nicole widmeten sich wieder dem Essen. Aber sie beschlossen, schon am nächsten Morgen zum Mono Lake zu fahren. Der Vortrag an der University of California fand erst einen Tag später statt.
    ***
    Redcloud Stevens war zufrieden. 500 Dollar Anzahlung, das war mehr als okay. Wenn er jetzt wirklich noch weitere 500 Greenbucks von der Lady kriegte, hatte er wirklich schnelles Geld verdient. Tausend Dollar für ein paar Minuten Schwachsinn erzählen -das bekam ja noch nicht einmal ein Politiker.
    Vor dem Restaurant Milland’s Place schwang er sich in seinen zerbeulten Datsun Cherry, startete die Karre und fuhr über den Santa Monica Freeway Richtung Mar Vista.
    Dort war er auf dem Gelände eines Pleite gegangenen Autokinos mit der Lady verabredet. Redcloud konnte es immer noch nicht fassen, wie schnell er zu den knisternden Greenbucks in seiner Tasche gekommen war. Aber wenn die Reichen ihr Geld für solche Spielchen aus dem Fenster warfen, konnte ihm das nur Recht sein…
    Keine zwanzig Minuten später erreichte er das Autokino-Gelände. Es war nur spärlich erleuchtet, aber die Scheinwerfer seines Datsun erfassten die schlanke Gestalt seiner Auftraggeberin. Sie lehnte an ihrem nachtblauen Chevy.
    Der Indianer rangierte seinen Datsun neben den anderen Wagen und stieg aus. Ansonsten befand sich kein weiteres Auto auf dem verwaisten Gelände.
    »Wie ist es gelaufen?«
    »Gut, schätze ich. Ich habe Zamorra den Blödsinn aufgetischt, den Sie mir gesagt haben.«
    Die Stimme der Lady klang eiskalt, als sie antwortete. »Ist er misstrauisch geworden?«
    »Ich schätze, eher nicht. Jedenfalls hat er mich sogar zum Bier eingeladen.«
    »Ob er die Story geschluckt hat, wird sich zeigen. Spätestens dann, wenn er zum Mono Lake fährt.«
    »Ist Mono wirklich ein Indianer-Wort?«
    »Woher soll ich das wissen?«, fragte Stygia genervt zurück. »Du bist doch selbst ein Indianer.«
    »Ich komme aber nicht aus dieser Gegend. Ich bin ein Pawnee. Die Sierra Nevada ist eher Miwok- oder Hupa-Gebiet. Kriege ich jetzt die übrigen 500 Dollar?«
    »Sicher.« Stygia hielt ihm ein Geldschein-Bündel vor die

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