0766 - Teuflisches Intrigenspiel
versank in einem Meer von Schmerzen, aus dem er nur von einem gnädigen Tod erlöst wurde…
***
Zarkahr hatte in den Schwefelklüften ein bestimmtes Ziel. Es war kein Geheimnis, wo sich Stygias Thronsaal befand. Als DER CORR ihn erreichte, kam ihm einer von Stygias Unterteufeln entgegen. Er dienerte unterwürfig, während die Schreie der gepeinigten Seelen durch die Halle gellten.
»Ehrwürdiger große Zarkahr! Was kann ein bescheidener Dien… aaaaaah!«
Die Ansprache von Stygias Helfershelfer ging in einem Schmerzensschrei unter. Eine Winzigkeit von Zarkahrs enormer Macht hatte genügt, um ihn an den schwarzen Felsen zerschellen zu lassen.
Jetzt war DER CORR so richtig in Stimmung gekommen. Mit einer fast beiläufigen Bewegung ließ er Stygias Thron explodieren. Die Schädelsäulen fielen in sich zusammen und begruben weitere Mitglieder der Dienerschaft unter sich. Feuerseen schleuderten ihren Inhalt hoch empor wie die Wassermassen eines Geysirs. Die Decke stürzte ein.
Zarkahr beachtete sein Zerstörungswerk nicht weiter. Er drang bis in die Privatgemächer der Höllenfürstin vor. Kein Stein blieb auf dem anderen. Die Corr-Magie zermalmte alles, was Stygia ihr Eigen nannte.
Zarkahr lebte seine Vernichtungslust aus. Er hörte erst auf, als von Stygias Privatgemächern nichts mehr übrig war und ihre gesamte Dienerschaft niedergemetzelt zwischen den gezackten Felsen lag.
»Das wird diesem Biest etwas zum Grübeln geben«, sagte DER CORR zu sich selbst. »Und jetzt ist Zamorra an der Reihe…«
***
Zamorra und Nicole standen früh auf. Mit Jeans und T-Shirts waren sie passend für ihren Trip in die Naturreservate angezogen.
Die beiden Dämonenjäger saßen noch im Frühstücksraum des Hotels, als eine wohl bekannte Gestalt auf der Bildfläche erschien.
»Der Hollywood-Bulle!«, raunte Nicole ihrem Lebensgefährten zu, der mit dem Rücken zum Eingang saß. »Hoffentlich hält er uns nicht allzu sehr auf…«
Und wirklich war es Lieutenant Miles Archer, der auf ihren Tisch zusteuerte. Er machte einen genervten Eindruck. Es sah nicht so aus, als ob er geschlafen hätte.
»Entschuldigen Sie die Störung am frühen Morgen«, sagte er und wischte sich mit einem großen Taschentuch den Schweiß von der Stirn. »Äh, danke!« Auf eine einladende Bewegung Zamorras hin ließ er sich auf einen freien Stuhl fallen. »Ich weiß wirklich nicht, wo mir der Kopf steht. Die halbe Homicide Squad ist krankgeschrieben, doch die Arbeit hat sich verdoppelt. Und die Fälle werden immer mysteriöser. In der vergangenen Nacht zum Beispiel wurde ein Indianer auf dem Gelände eines stillgelegten Autokinos regelrecht zerfleischt. -Aber weswegen ich Sie noch mal aufsuchen muss…«
Zamorra war hellhörig geworden. »Wie war das mit diesem Indianer?«
»So etwas habe ich noch nie gesehen.« Der Lieutenant schauderte. »Angeblich soll ein Tier ihn so zugerichtet haben, ein Stier oder etwas in der Art. Das sagen jedenfalls die Jungs vom Coroner und der Doc, der den Totenschein ausgestellt hat. Aber mitten in L. A. gibt es keine Stiere. Natürlich haben wir auch keine Zeugen, und…«
Zamorra unterbrach ihn. »Dieser Indianer, Lieutenant. Trug er zufällig einen gelben Overall von Pacific Bell?«
Der Cop kniff die Augen zusammen. Dann nickte er langsam.
»O ja, das tat er. Trotz der furchtbaren Verletzungen war das noch deutlich zu erkennen. Sagen Sie bloß, Sie kennen das Opfer, Professor.«
»Kennen ist zu viel gesagt. Ich habe ihn gestern Abend kurz getroffen. Er stellte sich mir als Redcloud Stevens vor.«
»Wie haben Sie ihn kennen gelernt? Und warum?«
Zamorra überlegte fieberhaft. Er konnte dem Cop nicht die Wahrheit sagen. Wenn er von einer Ahnenbotschaft des Indianers erzählte, würde Archer ihn bestenfalls für verrückt halten. Oder schlimmstenfalls glauben, er wollte die Behörden hinter das Licht führen. Also musste Zamorra ihm eine glaubwürdige Geschichte auftischen.
Er beschloss so nah wie möglich an der Wahrheit zu bleiben.
»Der Indianer tauchte gestern Abend im Milland’s Place auf, wo wir Essen waren«, sagte er. »Er behauptete, er würde mich von irgendwo her kennen, aber das war ein Irrtum, wie wir schnell feststellten.«
Der Cop machte sich eifrig Notizen. »Hat er gesagt, wo er hin wollte?«
»Sorry, nein. Aber wie gesagt, wir haben nur ein paar belanglose Worte gewechselt. Dann ging er wieder.«
Lieutenant Archer schaute Nicole an. »Können Sie das bestätigen, Miss?«
Die Französin
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