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0766 - Teuflisches Intrigenspiel

0766 - Teuflisches Intrigenspiel

Titel: 0766 - Teuflisches Intrigenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Roger Clement
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Nase. Es kam Redcloud so vor, als wäre das Geld plötzlich aus dem Nichts entstanden. Aber das konnte doch nicht sein! »Und du wirst den Mund halten, was unser kleines Geschäft angeht?«
    »Klar, Ma’am.« Grinsend steckte der indianische Telefonarbeiter die Greenbucks ein.
    »Davon bin ich überzeugt.«
    Plötzlich änderte sich die Atmosphäre. Redcloud hatte sich ohnehin beklommener gefühlt als bei seiner ersten Begegnung mit der schönen Lady. Vielleicht lag es ja an diesem schäbigen, gottverlassenen Autokino-Gelände.
    Aber der Indianer ließ sich normalerweise nicht so leicht ins Bockshorn jagen. In einer Stadt wie L.A. musste man clever sein, wenn man überleben wollte. Und Redcloud Stevens war clever. Jedenfalls hatte er das bisher immer gedacht.
    Doch nun meldete sich tief in ihm der Überlebensinstinkt. Und die Botschaft war eindeutig.
    Verschwinde! Verschwinde, so schnell du kannst!
    Redcloud Stevens verabschiedete sich nicht von Stygia. Hastig ließ er sich auf den Fahrersitz seines Wagens fallen und zog die Tür zu.
    Da ertönte ein seltsames Geräusch. Es klang wie ein lautes Schnauben. Aber woher kam es? Aus keiner bestimmten Richtung. Jedenfalls konnte der Indianer es nicht orten. Doch dann bemerkte er zwei rote Lichter.
    Im ersten Moment glaubte er, dass es sich um die Bremsleuchten eines Autos handelte. Aber es war kein Motorengeräusch zu hören, nur das leise Summen des ständig fließenden Verkehrs auf dem Santa Monica Freeway.
    Redcloud Stevens wollte rückwärts rangieren, um dann zu wenden und möglichst schnell diesen Ort zu verlassen. Der uralte Spürsinn für Gefahren, den seine Ahnen über viele Jahrhunderte entwickelt hatten, erwachte.
    Oder war es die nackte Todesangst?
    Die roten Lichter kamen schnell näher. Noch immer ertönte kein Motorengeräusch. Stattdessen wurde dieses Schnauben immer lauter!
    Was passiert hier?, fragte sich der Indianer. Der Datsun hatte bereits Fahrt aufgenommen, bewegte sich aber kaum schneller als im Schritttempo rückwärts.
    Da prallte etwas gegen den Kleinwagen!
    Einen Moment lang glaubte Redcloud, sein Datsun würde sich überschlagen. Aber das geschah nicht. In den Stoßdämpfern ächzend, krachte das Gefährt wieder auf die Räder zurück. Die Frontscheibe war geborsten.
    Und durch das Dach ragten zwei lange Hörner ins Fahrzeuginnere!
    Der Indianer schrie entsetzt auf. War das der leibhaftige Satan, der sein Auto angriff? In der-Vorstellungswelt seiner Ahnen gab es keine Teufel und keine Hölle, wohl aber böse Geister. Den Satan kannte Redcloud Stevens nur aus dem Schulunterricht der Weißen.
    In diesem Moment kümmerte es ihn auch nicht, was genau ihn attackierte.
    Er wollte nur noch raus aus seinem Auto, bevor es zur Todesfälle wurde. Der Motor war abgewürgt und die Zündung reagierte nicht.
    Mit zitternden Fingern löste der Indianer den Sicherheitsgurt, stieß die Tür auf und ließ sich aus dem Auto fallen.
    Für einen Moment dachte er an die attraktive Lady. Was war aus ihr geworden? Er schaute dorthin, wo sie eben noch gestanden hatte.
    Entsetzt prallte er zurück. Seine Auftraggeberin hatte sich in eine Dämonin verwandelt!
    Stygia hatte ihre ursprüngliche Höllengestalt angenommen, eine nackte Schönheit mit Flügeln und Hörnern. Hohnlachend stemmte sie die Fäuste in ihre Hüften.
    Redcloud Stevens rannte um sein Leben. Er wollte nichts mehr wissen von diesem Weibsteufel. Und schon gar nicht von dem Ding, das seinen Datsun in einen Schrotthaufen verwandelt hatte.
    Da war dieses Schnauben wieder. Das Schnauben und auch ein trabendes Geräusch. Es kam immer näher und näher. Schon glaubte der Indianer, heißen Atem im Nacken zu spüren. Der Angstschweiß hatte ihm den Overall an den Körper geklebt. Er wollte sich nicht umschauen, konzentrierte sich ganz auf das Laufen.
    Da stolperte er plötzlich!
    Auf dem schlecht beleuchteten Autokino-Gelände war er in ein Schlagloch getreten. Er knickte mit dem linken Knöchel um. Und fiel der Länge nach hin.
    Redcloud wollte sich wieder aufrichten, aber es war zu spät. Sein Feind war bereits über ihm. Wie ein schwarzer Felsen kam er dem Indianer vor. Er starrte in rote Lichter, die nichts anderes als Augen waren.
    Die Augen eines Stieres!
    Aber war das wirklich ein Stier? Gab es tatsächlich Tiere, deren Augen wie das Höllenfeuer glühten? Und die so abgrundtief böse blickten wie dieses hier?
    Redcloud Stevens sollte es niemals erfahren.
    Die Hörner drangen in seinen Körper. Und er

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