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0768 - Das Ende der Ewigkeit

0768 - Das Ende der Ewigkeit

Titel: 0768 - Das Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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in Altgriechisch genügten, um die Zeichenfolgen zu entschlüsseln. »Das Schiff hat eine Gravitationsabweichung festgestellt. Weitere Berechnungen folgen.«
    »Wir können ja schon mal unseren Rundflug starten.«
    Sie entfernten sich von der Stelle, an der der Peilsender und Teds Hornisse gelandet waren, und steuerten die Raumschiffe zur Tagseite des Planeten. Eine gleißende Korona legte sich um den Horizont, als die ersten Sonnenstrahlen, durch die Gravitationskräfte abgelenkt, auf die Hornissen trafen.
    »Ich habe eine erste Analyse auf dem Schirm«, meldete sich Nicole. »Der Planet besitzt zirka achtzig Prozent der Erdmasse. Er rotiert senkrecht zur Sonnenachse, aber wesentlich langsamer als die Erde. Ein Tag dauert ungefähr ein halbes Erdenjahr. Jahreszeiten gibt es nicht.« Sie verstummte für einen Moment, als müsste sie die Daten noch einmal prüfen. »Das Zentrum der Gravitation liegt um null Komma neun Prozentpunkte vom Mittelpunkt des Planeten entfernt. Nein, warte, null Komma neun fünf… jetzt eins Komma null…«
    »Das Massezentrum verschiebt sich? Sowas gibt’s nicht!«
    »Ich weiß auch nicht, aber die Abweichung ist signifikant. Vielleicht sind wir zu nah an der Sonne.«
    »Löse dich mal für einen Moment vom Bildschirm und nimm den Kopf hoch.«
    »Warum, meinst du vielleicht…« Sie stockte, weil sie in diesem Moment sah, was auch Zamorra erkannt hatte.
    Sie hatten die-Tag-Nacht-Grenze des Planeten überflogen. Die Korona war von hier aus nicht mehr zu sehen, aber die Sonne hing winzig und doch unübersehbar grell am Horizont. Zwischen Sonne und Planet hatte sich ein riesiges Etwas geschoben, eine Kugel, so groß, dass sie von dieser Warte aus das Zehnfache der Sonnenmasse zu besitzen schien und fast ein Drittel der Sonnenfläche mühelos verdeckte.
    »Da hast du deine Abweichung«, stellte Zamorra nüchtern fest.
    »Der zweite Planet dürfte um einiges größer sein als dieser hier. Sie scheinen einander zu umkreisen, und zusammen umrunden sie die Sonne.«
    »Ein Doppelplanet - wie Pluto und Charon im irdischen Sonnensystem.«
    »Aber die sind winzig, viel kleiner als die Erde. Hier haben wir es mit echten Brocken zu tun.«
    »Fliegen wir erst mal zurück zum Peilsender. Wir müssen Ted finden.«
    Er überprüfte noch einmal die Anzeigen, aber bis jetzt hatten sie weder einen Hinweis auf Leben noch speziell auf die Unsichtbaren gefunden. Wenn er sich die Atmosphäre-Werte des kleineren Planeten anschaute, war intelligentes Leben dort eigentlich gar nicht möglich.
    Sie steuerten die Hornissen zurück zum Ausgangspunkt und näherten sich langsam der Planetenoberfläche. Die Atmosphäre machte ihnen keine Probleme. Sie war zu dünn, um die beiden Mini-Schiffe durch Reibungshitze zu gefährden.
    Als sie sich der Oberfläche bis auf hundert Meter genähert hatten, erspähte Zamorra einen glitzernden Punkt auf der ansonsten schwarzen Oberfläche des Planeten. Das musste Teds Hornisse sein, das Peilsignal war eindeutig.
    Sie erreichten das Felsplateau, und Nicoles Hornisse näherte sich bereits dem Boden, als Zamorra sie zurückrief. Er richtete einen Leuchtstrahl auf das Mini-Raumschiff, das einsam und unbeleuchtet auf dem Grund des Plateaus stand.
    »Warte, Nici!«, rief er alarmiert. »Wir sollten da nicht runtergehen.«
    Ihr Schweigen verriet ihm, dass sie ihn verstanden hatte.
    Die Hornisse, mit der Ted die Reise angetreten hatte, war von einem Geflecht aus armdicken Ranken umschlungen. Sie hatten sich über das Gehäuse gelegt, durch das bruchsichere Glas und Metall gebohrt und die Außenhülle des Mini-Raumschiffs durchlöchert wie einen Schweizer Käse.
    Die Hornisse war unwiderruflich zerstört.
    ***
    Ted Ewigk hatte sich längst von seinem Schock erholt. Die Überraschung war der Neugierde gewichen.
    Seine erste Schlussfolgerung war, dass die Unsichtbaren offenbar kürzlieh Angehörige der Dynastie gefangen genommen hatten. Und die Ewigen schienen nicht einmal zu wissen, wie sehr sie den Angehörigen dieser Rasse verhasst waren.
    Ted beschlich ein ungeheuerlicher Verdacht. Handelte es sich bei den hiesigen Ewigen vielleicht um Gefangene eines weit zurückliegenden Krieges?
    Er trat näher an einen der Ewigen heran, einen Mann mit hageren Gesichtszügen und einem braunen Haaransatz. Oberhalb der Stirn waren die Haare ausgefallen, und wenige Zentimeter dahinter befand sich der Schnitt, mit dem die obere Schädelhälfte abgelöst worden war.
    Ted zuckte zusammen. Die Augen des Ewigen -

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