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0768 - Das Ende der Ewigkeit

0768 - Das Ende der Ewigkeit

Titel: 0768 - Das Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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nicht zu erkennen, ob sie noch über ihre Sternensteine verfügten.
    »Welcher von ihnen ist der Alpha, der die Mission geleitet hat?«
    Wieder schwieg der Omega Fwad.
    »Ich werde meinen Machtkristall gegen dich einsetzen«, drohte Ted. Er wusste, dass er ein im Grunde unverantwortliches Risiko einging. Aber alles deutete darauf hin, dass sich keine Unsichtbaren in der Nähe aufhielten. Er musste einfach wissen, was es mit der Erzählung des Ewigen auf sich hatte.
    »Ist euch jemals ein Schiff nachgefolgt? Haben andere Ewige nach euch gesucht?«
    »Sie werden kommen. Noch ist zu wenig Zeit verstrichen.«
    Zu wenig Zeit? Offenbar begriff der Omega nicht, was mit ihm geschehen war. Wenn Ted richtig vermutete, dann war er bereits seit Jahrhunderten in diesem Kokon gefangen! Das Selbst-Bewusstsein des Ewigen schien ausgelöscht worden zu sein. Eine Manipulation der Unsichtbaren? Aber warum? Besaß Fwad Informationen, die für sie von Bedeutung gewesen waren?
    »Eure Mission ist gescheitert«, unternahm Ted einen letzten Versuch. »Es gibt neue Prioritäten. Der ERHABENE, der euch den Befehl erteilte, My-Rho-Theta-vier aufzusuchen, ist tot.«
    »Ich weiß«, sagte Fwad ohne die Spur eines Bedauerns. »Du bist der neue ERHABENE.«
    »Also hast du mir zu gehorchen.«
    »Der ERHABENE hat kein Zugriffsrecht mehr. Das Zugriffsrecht wurde modifiziert.«
    »Das galt für den alten ERHABENEN.«
    »Die DYNASTIE DER EWIGEN hat kein Zugriffsrecht mehr«, beharrte der Ewige.
    Ted fluchte. So kam er nicht weiter. Er konzentrierte sich auf seinen Machtkristall und versuchte eine gedankliche Verbindung zu Omega Fwad herzustellen. Deutlich spürte er jetzt die Aura der anderen Dhyarras. Die Ewigen besaßen ihre Sternensteine also noch. Die Aura aber war leicht verfälscht… so als hätte jemand die Kristalle manipuliert. Ohne dass Ted zu sagen gewusst hätte, worin diese Manipulation bestand.
    Er versuchte sich weiter vorzutasten und dabei einen möglichen Angriff der Unsichtbaren nicht außer Acht zu lassen. Das war ein schwieriges Gedankenexperiment, denn er musste sich auf zwei bildliche Vorstellungen gleichzeitig konzentrieren. Ein Wagnis, von dem er nicht wusste, ob es gelingen würde.
    Vor seinen Augen entstand das Bild des Ewigen Fwad, wie er in seinem Kokon steckte.
    Die Magie des Machtkristalls begann zu wirken. Die Perspektive änderte sich. Ted bemerkte, dass er sich plötzlich in dem Kokon befand. Er war der Omega Fwad.
    Normalerweise vermied er es wie jeder andere »ehrbare« Telepath, in den Gedanken anderer Leute herumzuschnüffeln, aber in diesem Fall blieb ihm nichts anderes übrig. Langsam tastete er sich durch die innere Welt des Omegas. Es war nicht einfach, die Struktur zu verstehen. Sein Denken war… untypisch.
    Fwad war kein Ewiger mehr, wenn er auch die meisten seiner Erinnerungen besaß. Die Pflanzenverbindung hatten ihn zu etwas anderem werden lassen. Zu einem Wesen, dem jegliche Gefühle fremd geworden waren, das lediglich als Informationssystem für fremde Einheiten zu dienen schien.
    Dieses Gehirn ist nichts weiter als ein verdammter Festplattenspeicher, dachte Ted. Es speicherte Informationen, Ereignisse, aber es konnte keine eigenen Entscheidungen mehr treffen.
    Wann erfolgte die Landung auf My-Rho-Theta-vier? , formulierte Ted seine Anfrage. Fordere genaue Zeitangabe!
    Diesmal blieb die Standardantwort aus. Ted spürte, wie sich im Gehirn des Omegas etwas bewegte. Ein Gedanke nahm Gestalt an… eine Erinnerung? Ted fühlte sich wie ein Ruderer, der sich in finsterster Nacht auf dem offenen Meer zurechtfinden musste. Er versuchte sich treiben zu lassen, versuchte, die Informationen, die Fwad ihm überließ, auszuwerten. Aber die Struktur war zu verwirrend.
    Es gab für so etwas nur ein Wort. Verrückt. Der Omega Fwad hatte seinen Verstand verloren. Oder sein Gehirn funktionierte jetzt auf eine Weise, die Ted nicht verstand.
    Ich benötige Informationen über My-Rho-Theta-vier, wiederholte Ted, und der Machtkristall verstärkte seinen Gedanken zu einem »unüberhörbaren« Impuls.
    Da glaubte er plötzlich einen Schatten zu erkennen. Den Schatten eines Gedankens. Eine Erinnerung, die Fwad aus den verschütteten Tiefen seines Gedächtnisses hervorgekramt hatte. Aber wer hatte dann auf einmal den Zugriffsschutz aufgehoben?
    Ted sah sich in einem Boot der Jäger-Klasse stehen. Es musste das Schiff sein, mit dem Fwad auf diesen Planeten gelangt war. Ted sah den Omikron vor dem Visorkom, die weibliche Beta und

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