0768 - Das Ende der Ewigkeit
falsch einschätzen.« Fwad erschrak, als sich der Alpha an ihn wandte. »Weshalb sind wir hier, Omega?«
»U-um der Ursache für das Verschwinden mehrerer Schiffe auf den Grund zu gehen«, stotterte Fwad verblüfft. Bisher war es kaum vorgekommen, dass der Alpha das Wort direkt an ihn gerichtet hatte.
Der Kommandant machte einen Schritt auf ihn zu. »Ich will wissen, warum wir hier sind. Hier, in diesem Sonnensystem.«
»Weil uns aus diesem Sonnensystem der Transfunk- Strahl eines verschwundenen Räumers erreichte.«
»Welche Größe?«
»Ein Jagdboot.«
»Verluste?«
»Zehn Ewige werden vermisst. Darüber hinaus dreiundzwanzig Cyborgs, die…«
»Die Roboter interessieren mich nicht.« Der Alpha atmete tief durch. »Ist der Funkstrahl noch aktiv?«
Omega Fwad blickte hilfesuchend zu dem Omikron am Schaltpult. »Wir haben ihn vor geraumer Zeit verloren.«
»Sehr richtig. Wir vermuten lediglich, dass er aus diesem Sonnensystem stammt.«
»Wir sind verpflichtet, jedem Hinweis nachzugehen«, rechtfertigte sich die Beta. »Vielleicht befinden sich die Vermissten auf diesem Planeten.«
»Vielleicht sind sie längst hinübergegangen.« Der Alpha trat bis auf wenige Zentimeter an seine Untergebene heran. Seine Hand ruhte gefährlich ruhig auf dem Dhyarra-Kristall an seinem Gürtel. »Du stellst mein Kommando in Frage, Beta?«
»Ich weise lediglich darauf hin…« Das Gesicht der Ewigen verzerrte sich plötzlich vor Schmerz. Ein kurzer Moment nur, aber Fwad sah, dass der Dhyarra-Kristall des Alphas grell aufleuchtete.
»Wie steht es um deinen Einwand, Beta?«
Die Ewige keuchte. Ihr Gesicht war bleich, der kalte Schweiß war ihr ausgebrochen. Der Magie eines Dhyarra-Kristalls 10. Ordnung hatte sie nichts entgegenzusetzen.
»Ich höre und gehorche«, stammelte sie.
Der Alpha wandte sich zufrieden ab. »Omikron, Starterlaubnis erteilt. Wir verlassen diesen Planeten und werden ihn aus der Entfernung zerstören.« Er drehte den Dhyarra nachdenklich in seiner Hand. »Vielleicht können wir ihn nicht vernichten, aber der Vorschlag, seine Bahn zu verändern, gefällt mir ausgesprochen gut…«
»Wir können nicht starten«, unterbrach ihn der Omikron alarmiert.
Der Alpha fuhr herum. »Warum nicht?«
Omega Fwads Blick irrte in Richtung des Visorkom. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie der Kommandant bleich wurde. Dann sah er es selbst.
Und begriff, dass sie diesen Planeten nicht lebend verlassen würden…
***
Gegenwart
»Was hast du auf dem Visorkom gesehen?«, drängte Ted Ewigk, als der Ewige nicht weitersprach.
Omega Fwads Blick schweifte in die Feme. Sein Gesicht war ohne Regung. Als er wieder zu sich kam, musterte er Ted mit einer Mischung aus Neugier und Gleichgültigkeit.
»Ich kann es nicht sagen. Die Informationen sind gespeichert, aber ich besitze kein Zugriffsrecht.«
Was redete der Omega da? Sein Geist schien unter der jahrelangen Gefangenschaft mehr gelitten zu haben, als es den Anschein hatte.
»Wann erfolgte die Landung auf diesem Planeten?«, versuchte es Ted von einer anderen Seite.
»Landung auf My-Rho-Theta-vier erfolgte sofort nach Eintreffen in diesem Sonnensystem. Es gab keine Verzögerung.« Die Stimme des Ewigen gewann an Schärfe. »Das Projekt duldete keine weiteren Verzögemngen!«
»Zu welcher Zeit seid ihr auf My-Rho-Theta-vier gelandet?« Ted hoffte, einen Hinweis auf das Jahr zu erhalten, in dem die geschilderten Ereignisse stattgefunden hatten.
»Ich kann mich nicht erinnern.«
»Du musst doch wissen, wann…«… du gelebt hast, vollendete Ted den Satz in Gedanken. Er blickte auf den Pflanzenstrang, der mit dem Hirn des Ewigen verbunden schien. Für Ted stand fest, dass es den Omega Fwad nicht mehr gab. Irgendetwas war nach dem Eintreffen der Ewigen auf diesem Planeten mit ihnen geschehen. Etwas, das nicht nur ihre Körper, sondern auch ihren Geist verändert hatte.
»Diese Information ist gespeichert, aber ich besitze kein Zugriffsrecht«, wiederholte das Etwas, das einmal der Omega Fwad gewesen war.
»Was bedeutet das?«
»Es handelt sich um eine ungültige Anfrage.«
»Ich bin der ERHABENE«, widersprach Ted. »Du bist verpflichtet, mir zu antworten.«
»Der ERHABENE ist nicht autorisiert.«
Ted überlegte. »Dann sag mir, wer autorisiert ist.«
Der Ewige schwieg.
Ted ließ seinen Blick über die Gesichter der anderen Gefangenen schweifen. Keiner von ihnen schien bei Bewusstsein zu sein. Ihre Leiber wurden von den bräunlichen Kokons verdeckt, deshalb war
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