0768 - Das Ende der Ewigkeit
die Unsichtbaren wollten.
Sie hatten den Kristall manipuliert…
Ted merkte plötzlich, wie seine Gedanken schwerfällig wurden. Wieso hatte er gedacht, sich an Fwads Stelle zu befinden? War die Verschmelzung mit dem Ewigen-Bewusstsein zu intensiv gewesen…?
Da war noch etwas anderes, aber Ted tat sich auf einmal unendlich schwer, darüber nachzudenken. Der Kristall des Alphas war manipuliert worden. Manipuliert.
Das Wort hallte in seinen Gedanken nach, leer und ohne Bedeutung.
Er dachte an seinen eigenen Kristall, der von dreizehnter Ordnung war und dem des Alphas noch einmal um ein Vielfaches überlegen. Mit ihm wäre es möglich gewesen, nicht nur die Bahn des Planeten zu ändern, sondern den Himmelskörper einfach in einem riesigen Inferno zu verbrennen.
Aber gegen die Unsichtbaren war auch dieser Kristall machtlos.
Die Erkenntnis kam wie eine turmhohe Woge über ihn. Er hatte sich zu sehr auf die Erlebnisse Fwads konzentriert und seine Vorsichtsmaßnahmen außer Acht gelassen. Die Unsichtbaren hatten ihn auf demselben Weg überlistet wie damals jene Ewigen-Expedition.
Er sah die Außenwände des Raumschiffs zersplittern, sah, wie Alpha und Beta miteinander rangen und zu Boden stürzten. Verzweifelt versuchte er sich aus Fwads Bewusstsein zu lösen.
Die Wände des zerstörten Raumschiffs wurden durchsichtig. Dahinter erblickte Fwad/Ted Ewigk die unterirdische Höhle - und spürte die Gegenwart der Unsichtbaren.
Er wollte sein Machtkristall deaktivieren, aber es war zu spät.
Die Welt um ihn herum versank in Dunkelheit.
***
»So ein verdammter Mist!«, fluchte Nicole aus vollem Herzen. »Was machen wir jetzt?«
»Die Ruhe bewahren«, antwortete Zamorra über die Transfunk- Verbindung, »und einen anderen Landeplatz suchen.«
Er richtete seine Aufmerksamkeit bereits auf die Umgebung, aber die unwirtliche Landschaft bot kaum Möglichkeiten, zwei Hornissen in geringer Entfernung voneinander zu landen.
»Ich sehe auf meinem Schirm nur Geröll und scharfkantige Felsformationen«, sagte Nicole. »Wenn ich hier mit der Hornisse runtergehe, kippt sie mir auf die Seite oder kullert womöglich einen Abhang runter.«
»Etwa zweihundert Meter vor uns befindet sich ein weiteres Plateau«, gab Zamorra durch. »Sieht groß genug aus für die beiden Hornissen.«
»Warte mal. Mir ist gerade eine Idee gekommen, wie wir Ted aufspüren können. Er hat doch ebenfalls ein Peilgerät bei sich, mit dem er den Sender orten kann, den wir bei unserem ersten Besuch hinterlassen haben.«
»Und?«
»Diese Peilsender fangen Funksignale auf und senden selbst welche ab. Die Impulse sind kodiert, sodass man sicher sein kann, nicht einem fabrikidentischen Teil hinterher zu jagen…«
»… und sich prompt in einer Produktionsstätte der Ewigen wiederzufinden«, spottete Zamorra. »›Schau mal, so viel neue Peilsender, und alle fabrikneu…‹«
»Jetzt bleib mal für einen Moment ernst. Das Gerät, das Ted mitgenommen hat, ist von der Anlage im Arsenal identifiziert worden. Diese Daten wurden in die Hornisse eingespeist. Sowas erledigt die Rechenanlage automatisch. Wenn ich unseren Sender jetzt umkodiere, kann er uns direkt zu Ted führen!«
»Dafür hast du dir einen Orden verdient, Nici. Wie lange braucht man für die Umkodierung?«
»Eine Minute, vielleicht zwei. Ist keine große Sache.«
»Dann beeile dich. Mir schwant, dass uns die Zeit davonläuft.«
Er ahnte nicht, wie recht er mit dieser Vermutung hatte…
***
Lichtjahre entfernt auf der Erde steuerte Walter Burke den schwarzen Mercedes über die staubige Straße in Richtung des nördlichen El Paso. Die Sonne thronte am Himmel, aber die Klimaanlage leistete hinter den abgetönten Scheiben vorzügliche Dienste.
Burke hatte gleich zu Beginn seines Arbeitsverhältnisses auf die Dienste eines Chauffeurs verzichtet. Er wurde bezahlt, um zu arbeiten, nicht um zu repräsentieren. Außerdem war er ein begeisterter Autofahrer.
Während vor ihm die Stadtgrenze von El Paso auftauchte, stellte er über die Spracherkennung eine Mobilfunkverbindung her. Am anderen Ende meldete sich einer der Werkschutz-Männer, die er losgeschickt hatte, um Radcliffes Spur aufzunehmen.
»Zu Hause ist er nicht. Die Nachbarn haben auch kein Auto Vorfahren sehen.«
»Was ist mit seiner Familie?«
»Das Haus steht leer. Selbst der Hund ist weg.«
Burke ließ einen unterdrückten Fluch hören. Dunkel erinnerte er sich daran, dass Radcliffe eine Frau und zwei Kinder besaß. Die konnten doch
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