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0768 - Das Ende der Ewigkeit

0768 - Das Ende der Ewigkeit

Titel: 0768 - Das Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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nicht einfach verschwunden sein.
    »Finden Sie heraus, wann sie das Haus verlassen haben. Fragen Sie die Nachbarn, wann Radcliffe zur Arbeit gefahren ist. Was er die letzten Tage gemacht hat, wen er getroffen hat, wo seine Frau sich aufgehalten hat und so weiter. Ich will eine vollständige Aufstellung! In zehn Minuten bin ich da.«
    Burke unterbrach die Verbindung und klammerte sich an das Lenkrad, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Warum zum Teufel hatte Radcliffe Dr. Nome Berenga entführt? Amoklauf? Spionage?
    Oder vielleicht Erpressung?
    Dass Todd Radcliffe einfach durchgedreht war, konnte Burke sich beim besten Willen nicht vorstellen.
    Er ließ das Gespräch mit Riker noch einmal Revue passieren. Eine Entdeckung im Labor… Riker hatte sich nicht genauer über die Art der Forschung auslassen wollen, und das wahrscheinlich aus gutem Grund.
    Wenn ich herausfinde, woran Dr. Berenga arbeitet, weiß ich vielleicht auch, warum man ihn entführt hat.
    Er wusste, dass diese Aufgabe seine Feuertaufe war. Bestand er sie und holte Berenga unversehrt in den Schoß der Firma zurück, würde Riker dies zu würdigen wissen. Versagte er dagegen, waren seine Tage bei der T.I. gezählt.
    Er stellte eine weitere Verbindung her, diesmal zu einem der Mitarbeiter, die er kurz nach seiner Einstellung aus seiner früheren Firma nachgeholt hatte. Sollte Riker ruhig glauben, dass Burke ein Dummkopf war, aber seinen Leuten wäre so etwas nicht passiert. Einen Kerl wie Radcliffe einfach entwischen zu lassen!
    »Hawkins«, meldete sich eine tiefe Stimme.
    »Hier ist Burke. Es hat einen Zwischenfall in der medizinischen Abteilung gegeben. Im oberen, nicht-öffentlichen Geschoss. Versuch herauszufinden, an welchen Projekten Dr. Nome Berenga zur Zeit arbeitet. Ich brauche die Informationen so bald wie möglich.«
    »Man hat mich für die öffentliche Etage abgestellt. In das obere Geschoss komme ich nicht hinein. Alles chipkartengeschützt.«
    »Du kannst mich jetzt nicht im Stich lassen, verdammt!«
    Hawkins war ein Mann, der wusste, wann er keine weiteren Fragen stellen durfte. »Okay, ich melde mich in einer Stunde.«
    Burke vernahm das Klicken in der Leitung und beschleunigte den Mercedes noch einmal. Mit achtzig Meilen pro Stunde raste der Wagen über die Landstraße und näherte sich der Siedlung am Rande von El Paso, in der Radcliffe wohnte.
    Burke schloss für einen Moment die Augen. Er stellte sich vor, wie es wäre, den Wagen einfach nach rechts zu steuern, über einen der meterhohen Sandwälle hinweg in die trockenen Gräben, die sich während starker Regenfälle für wenige Stunden mit Wasser füllten. Der Mercedes würde sich überschlagen, trotz seines elektronischen Stabilisierungsprogramms, und dann…
    Aber das wäre zu einfach.
    Es war wie ein Spiel. Riker hatte ihn herausgefordert - und ihm gleichzeitig signalisiert, dass der Zweck nahezu jedes Mittel heiligte.
    Umso besser. Denn Burke hasste es zu verlieren.
    ***
    Riker blickte nachdenklich aus dem riesigen Fenster auf den Rio Grande.
    Er fragte sich, ob er mit Walter Burke die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    Der neue Sicherheitsmanager schien ein harter Knochen zu sein, nicht immer gerade heraus, aber zielbewusst und erfolgreich. Riker mochte Leute wie ihn, weil sie verstanden, dass man mit Gefühlsduseleien im Geschäft nichts erreichte.
    Die Sache mit Berenga kam wirklich ungelegen. Ausgerechnet jetzt, da die T.l. parallel zwei Projekte von größter Wichtigkeit verfolgte. Zum einen die verbliebenen zwei Meegh-Spider, deren Konstruktionsweise den Technikern noch immer Rätsel aufgab, zum anderen dieser komische Alien, den der Franzose Zamorra kürzlich angeschleppt hatte.
    Für Riker stand fest, dass das Spiderprojekt absolute Priorität besaß. Also konnte er kaum das Risiko eingehen und größere Ressourcen auf die Rettung von Dr. Berenga verwenden. Das war schade, denn Berenga war ein guter Mann, sicherlich der beste auf seinem Gebiet.
    Aber letztendlich zählte nicht der Mensch, sondern der Erfolg.
    Riker glaubte nicht daran, dass Burke die Lage innerhalb von achtundvierzig Stunden unter Kontrolle bekam. Radcliffe konnte Berenga überall hin verschleppt haben. Vielleicht steckten die beiden sogar unter einer Decke.
    Es musste mit dem Unsichtbaren Zusammenhängen, dessen Überreste inzwischen im Labor gefunden worden waren. Sein Überleben hatte irgendjemandem nicht in den Kram gepasst.
    Riker ging zum Schreibtisch und wählte eine französische Nummer.

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