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0768 - Terra-Patrouille

Titel: 0768 - Terra-Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf.
    „Glauben Sie wirklich, daß ein noch so starker Orkan den Häusern ringsum etwas anhaben könnte?"
    „Ich weiß es nicht", erwiderte Alaska wahrheitsgemäß. „Aber wir müssen an alles denken."
    „Langur meldet sich!" rief Kanube dazwischen.
    „Es wird auch Zeit", meinte Alaska. „Lassen Sie mich mit ihm reden."
    Kauk spuckte auf den Boden.
    „Ich weiß, daß er ihm den verrückten Vorschlag machen wird, Kanthall mit der HÜPFER zu retten", sagte er erbost.
     
    5.
     
    Zu einem Zeitpunkt, der ihnen befohlen wurde, beendeten die Sendboten der Inkarnation CLERMAC ihre Messungen und Beobachtungen von der Atmosphäre aus. Alles, was sie in Erfahrung gebracht hatten, entsprach offenbar den Vorstellungen ihres Befehlsgebers.
    Aber ihre Arbeit war noch nicht abgeschlossen.
    Die Inkarnation CLERMAC forderte neue, genauere Informationen an.
    Um in den Besitz solcher Informationen zu gelangen, mußten die Sendboten ihren Kurs ändern.
    Sie würden landen und sich mit aller Intensität der Untersuchung der Planetenoberfläche zuwenden.
    Genau so, wie es die Inkarnation CLERMAC befahl.
     
    *
     
    Südwestlich des Bradbury Mountain, an der ehemaligen Bundesstraße Nr. 202 zwischen Lewiston und Westbrook liegt das Städtchen Dry Mills. Das Gebiet rund um Dry Mills gehörte zu einem riesigen Naturschutzreservat, vor dessen Vernichtung sogar die Aphiliker zurückgeschreckt waren. Insgesamt gab es im ehemaligen Bundesstaat Maine drei Naturschutzparks, aber jener rund um den Bradbury Mountain war der größte.
    Am Morgen des achten März des Jahres 3582 sah Bilor Wouznell einen Elchbullen auf der Straße zwischen Daimler's Store und der kleinen buddhistischen Kirche am Ortseingang.
    Als wüßte das Tier genau, daß ihm keine Gefahr drohte, trottete es über den von einer dünnen Schneeschicht bedeckten Asphalt.
    Vor Daimler's Store blieb es stehen und starrte scheinbar interessiert in die Auslage.
    Wouznell öffnete das Fenster, hinter dem er stand und beobachtete. Er legte die schwere Kalzoon-44 auf die Fensterbank, so daß er sicher sein konnte, auch nicht ein bißchen zu zittern. Dann wartete er, bis der Elchbulle sich wieder zur Mitte der Straße begab.
    Das Tier befand sich genau im Zentrum der Zieloptik.
    Wouznell bewegte den Abzug jedoch nur in Gedanken, obwohl sein Verlangen nach Frischfleisch groß war. Seit er vor etwa zwei Monaten zu sich gekommen war und festgestellt hatte, daß er allein war, tauchten immer wieder Tiere in Dry Mills auf.
    Wouznell hatte bisher jedoch keinen einzigen Schuß abgefeuert.
    Er hatte einfach Angst vor dem Lärm, den er dabei machen würde.
    Er fürchtete, daß er durch einen Schuß die Aufmerksamkeit von irgend etwas Gefährlichem auf sich lenken würde.
    Dieser Gedanke war absurd, aber er ließ Wouznell einfach nicht mehr los, nachdem er sich einmal in sein Bewußtsein geschlichen hatte.
    Nach einer Weile drehte der Elch um und verschwand in einer Seitenstraße.
    Wouznell hob das Gewehr und schloß das Fenster. Er zitterte vor innerer Anspannung.
    „Also essen wir weiterhin Konserven und Konzentrate, Bilor!"
    sagte er zu sich selbst. Diese Selbstgespräche waren ihm zur Gewohnheit geworden.
    Vielleicht, versuchte er sich zu trösten, wäre er überhaupt nicht fähig gewesen, den Elchbullen zu häuten und auszunehmen.
    Er hatte so etwas noch nie getan. Schon die Zubereitung eines Kaninchens hätte ihm Schwierigkeiten bereitet.
    Immerhin brauchte er sich keine Sorgen um seine Ernährung zu machen. Allein das, was in Dry Mills gelagert war, erschien unerschöpflich, und nötigenfalls konnte er die kurze Strecke nach Gray auf der anderen Seite der Bundesstraße hinüberwandern.
    Wouznell wußte, daß die Erde durch den Schlund im Mahlstrom gestürzt und in einer anderen Galaxis herausgekommen war.
    Ein paarmal war nachts die Wolkendecke aufgerissen, so daß Wouznell den klaren Nachthimmel gesehen hatte. Ein solcher Anblick wäre im Mahlstrom undenkbar gewesen.
    Darüber hinaus war Bilor Wouznell überzeugt davon, daß alle Menschen von der Erde verschwunden waren und daß er eine unglaubliche Ausnahme bildete.
    Diese Überzeugung beherrschte ihn so stark, daß er noch nicht einmal auf den Gedanken gekommen war, den Versuch zu unternehmen, Kontakt zu den anderen Überlebenden zu suchen.
    Wouznell war sechsundzwanzig Jahre alt, ein mittelgroßer Mann mit langen dünnen Beinen und mageren Schultern. Sein längliches Gesicht war von roten Äderchen durchzogen. Dünnes Blondhaar, das

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