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0768 - Terra-Patrouille

Titel: 0768 - Terra-Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er selbst zu schneiden begonnen hatte, hing ihm strähnig in der Stirn.
    Vor der Katastrophe hatte Wouznell als Rechercheur für den PORTLAND GLOBE gearbeitet.
    Das war überhaupt die einzige ausgeprägte Fähigkeit, die Wouznell besaß: Er konnte, wenn er einmal die Spur zu irgend etwas gefunden hatte, jede Sache bis ins letzte Detail aufklären.
    Sein Sinn für Zusammenhänge war geradezu phänomenal und versagte eigentlich nur, wenn es um Bilor Wouznell selbst ging.
    In den letzten Tagen vor der Katastrophe war die PILLE auch in Dry Mills aufgetaucht, und Wouznell hatte jede nur erreichbare Dosis in sich hineingeschlungen. Manchmal fragte er sich, ob das vielleicht der Grund dafür war, daß er sich noch auf der Erde befand, während alle anderen Menschen verschwunden waren.
    Da Wouznell schon vor der Katastrophe allein gelebt und alle anderen Aphiliker zwischen Portland und Dry Mills an Ungeselligkeit übertroffen hatte, machte ihm die Einsamkeit eigentlich nicht allzuviel aus, bis auf jenen bereits erwähnten Effekt, daß er hinter dieser unermeßlichen Stille einer menschenleeren Welt eine schreckliche Gefahr vermutete.
    Und an diesem Morgen schienen sich alle düsteren Ahnungen Bilor Wouznells zu bestätigen, denn das Raumschiff der Inkarnation CLER-MAC landete ausgerechnet zwischen Dry Mills und dem Sebago Lake.
    Wouznell sah es landen.
     
    6.
     
    Douc Langur sagte sich, daß es ein ziemlich niederschmetterndes Gefühl war, wenn man sich ständig in Entwicklungen verstricken ließ, die mit einem Mißerfolg endeten.
    Die Serie unglücklicher Ereignisse hatte bereits begonnen, als er das MODUL verpaßt hatte und in dieses fremde Sonnensystem eingeflogen war.
    Auch das neueste Unternehmen, in das er eigentlich gegen seinen Willen verwickelt worden war, schien von vornherein ein Fehlschlag zu sein.
    Langur hatte Luna an Bord der HÜPFER verlassen. Seinen neuen Freunden auf der Erde hatte er über Funk mitgeteilt, daß es ihm nicht gelungen war, NATHAN auch nur zur kleinsten Reaktion zu veranlassen.
    Und nun das!
    Langur hockte auf dem Sitzbalken und beobachtete durch die transparent gewordene Bugkuppel das merkwürdige Flugobjekt, in dem der Terraner steckte, den er retten sollte.
    Die HÜPFER hatte sich der Rettungskapsel bis auf wenige hundert Meter genähert.
    Der Forscher zog LOGIKOR aus einer Gürteltasche.
    „Es sieht genauso aus, wie man es mir beschrieben hat", teilte er dem Rechner mit. „In die Schleuse der HÜPFER paßt es auf keinen Fall."
    „Fragen?" erkundigte sich LOGIKOR.
    „Vorläufig nicht, denn die Frage, auf die es ankommt, kannst du mir sowieso nicht beantworten: Wie retten wir den Fremden?"
    „Dazu bin ich tatsächlich nicht in der Lage", gab LOGIKOR zu.
    „Nach den mir vorliegenden Informationen muß ich sogar zu dem Schluß kommen, daß eine Rettung überhaupt nicht möglich ist."
    Das brauchst du mir nicht zu sagen! dachte Langur mißgelaunt.
    Er schaltete das Funkgerät ein und rief Terrania City. Als Alaska Saedelaere sich meldete, vernahm Langur im Hintergrund andere Geräusche.
    „Ich habe die Kapsel gefunden!" meldete Langur. „Im Augenblick befinde ich mich in Sichtnähe."
    „Wie sind die Aussichten?" erkundigte sich Saedelaere.
    Der Translator, den Langur mit an Bord hatte, übersetzte die Frage.
    „Ich würde gern einmal etwas tun, was auch Aussicht auf Erfolg hat", antwortete Langur. „Wenn dieser Mann keinen Schutzanzug trägt, weiß ich nicht, wie ich ihn in die HÜPFER bringen soll, ohne ihn dabei zu töten."
    „Das habe ich mir gedacht!" Die Stimme des Terraner swar jetzt kaum noch zu verstehen, so daß Langur sich zu der Frage veranlaßt sah: „Was ist das für ein Krach bei Ihnen?"
    „Wir haben hier einen Orkan!" lautete die Antwort.
    „Gefährlich?"
    „Schwer zu sagen, aber auf jeden Fall habe ich alle anderen nach unten geschickt."
    Vor Langurs geistigen Sehorganen entstand das Bild des hageren Terraners mit der Maske, wie er allein in dem großen Saal vor dem Funkgerät hockte.
    „Sie sollten sich ebenfalls in Sicherheit bringen!"
    „Nein!" rief Alaska knapp. „Ich muß ständig mit Ihnen in Verbindung bleiben, damit ich Sie eventuell beraten kann."
    Langur sah ein, daß dies ein unwiderlegbares Argument war.
    Er beugte sich über die Kontrollen und veränderte den Kurs der HÜPFER. Langsam aber sicher schwebte das kleine Raumschiff näher an die Kapsel heran. Während des Manövers dachte der Forscher angestrengt nach, wie er den Terraner retten

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