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0769 - Das Kollektiv

0769 - Das Kollektiv

Titel: 0769 - Das Kollektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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Manchmal gelingt es, manchmal aber auch nicht.
    »Das Ergebnis sind Geschöpfe wie Sie, Wvlaat«, erkannte Zamorra. »Geschöpfe, die innerlich mit dem Kollektiv gebrochen haben.«
    Wir halten die stetige Ausdehnung für einen Fehler. Sie ist ethisch bedenklich, und sie wirft den Zwang zu Eroberung immer neuen Lebensraums auf. Dieser Prozess wird eines Tages zum Tod des Kollektivs führen. Das Geschöpf in diesem Kokon ist das Ergebnis unseres Versuchs, uns selbstständig und ohne Einwirkung des Kollektivs fortzupflafizen. Wir wollen nicht länger von einem Moloch abhängig sein. Leider sind alle bisherigen Experimente gescheitert. Wvlaat machte eine kurze Pause, dann fuhr er fort: Ich war selbst im Auftrag des Kollektivs auf der Erde. Das ist lange her. Ich war einer der Ersten und wurde nicht rechtzeitig zurückbeordert. Das war mein Glück. So konnte ich meinen eigenen Willen entwickeln.
    »Aber warum sind Sie dann sichtbar?«, wollte Nicole wissen.
    Die Unsichtbarkeit ist Folge eines magischen Tarnschirms, der uns den Aufenthalt auf Ihrem Planeten möglich macht. Das Spektrum Ihrer Sonne
    - und vieler anderer Sterne - ist nicht für unsere Organismen geschaffen. Ihr Licht würde uns binnen Stunden zerstören. Das Kollektiv hat Versuche angestellt, dieses Problem zu beheben. Menschen wurden entführt und untersucht. Sie erfahren genau dieselbe Behandlung wie die Ewigen, die in die Gewalt des Kollektivs geraten.
    Zamorra dachte an die gefangenen Ewigen, die sie auf dem Schwesterplaneten gefunden hatten. »Was geschieht mit ihnen, nachdem die Untersuchungen abgeschlossen sind? Werdet sie getötet?«
    Nein, das wäre eine Verschwendung kostbarer Ressourcen. Sie werden an das Kollektiv angeschlossen und als Wissensspeicher benutzt. Sie verlieren ihre Identität.
    Zamorra ließ ein bitteres Seufzen hören. »Die lebensfeindliche Sonnenstrahlung ist also der einzige Grund, weshalb die Eroberung der Erde noch nicht stattgefunden hat…«
    Das Kollektiv arbeitet intensiv an einer Lösung. Die vermehrte Präsenz von Unsichtbaren auf der Erde deutet darauf hin, dass eine Invasion unmittelbar bevorsteht. Deshalb dürfen wir keine Zeit verlieren.
    »Wie meinen Sie das? Wollen Sie uns helfen?«
    Wvlaat starrte sie unbewegt an. Sie müssen das Kollektiv aufhalten. Nur deshalb haben wir Sie beide gerettet.
    ***
    Im Laufe seines Dämonenjägerlebens waren schon viele Wünsche und Bitten an den Meister des Übersinnlichen herangetragen worden, aber zwei Planeten eines fremden Sonnensystems von einem scheinbar allmächtigen Pflanzengezücht zu befreien, war wirklich mal etwas Neues. Dumm nur, dass weder Nicole noch er eine Ahnung hatten, wie sie das anstellen sollten.
    Geschweige denn, dass sie wussten, ob sie dem Facettenäugigen Wvlaat wirklich trauen konnten.
    Zamorra spürte eine Bewegung in seinem Rücken. Es war Nicole, die ihn wie beiläufig berührt hatte. Als er ihr ins Gesicht blickte, teilte sie ihm auf telepathischem Wege mit:
    Woher sollen wir wissen, dass dieser Kerl nicht einfach ein simpler Betrüger ist? Vielleicht tragen er und seine Kumpane nur einen Machtkampf um die-Vorherrschaft auf dem Planeten aus.
    Derselbe Gedanke war ihm auch schon gekommen. Allerdings blieb da immer noch die Tatsache, dass sie beide Wvlaat ihr Leben verdankten. Oder - der Gedanke verursachte ihm eine Gänsehaut - war der Angriff vielleicht nur fingiert gewesen, damit Wvlaat sich als Freund und Retter präsentieren konnte? Der Facettenäugige hatte seine Aussagen über die Unsichtbaren und ihre Verbundenheit mit dem Pflanzengezücht so gewählt, dass Zamorra eigentlich keine andere Wahl blieb, als sich auf Wvlaats Seite zu stellen. Dabei ließ sich der Wahrheitsgehalt der Behauptungen gar nicht überprüfen.
    »Nicht dass wir Ihre Worte in Zweifel ziehen möchten, Wvlaat«, sagte er langsam, »aber wer garantiert uns, dass wir uns dabei nicht für die falsche Seite einsetzen?«
    Ich hatte gehofft, Ihnen mit meinen Ausführungen deutlich gemacht zu haben, dass die Eindämmung des Pflanzengezüchts auch für die Zukunft der Erdbewohner von entscheidender Bedeutung ist.
    »Trotzdem - das klingt alles noch nicht überzeugend.«
    Es gibt einen Ort, an dem sie meine Behauptungen bestätigt finden werden.
    »Das Herz…«
    Richtig. Ich kann Sie hinführen. Aber dann müssen Sie mir versprechen, uns zu helfen.
    »Aber wie könnten wir das? Wie sollen wir das Kollektiv vernichten?«
    Wvlaat verzog den Mund, und Zamorras Vermutung, dass es sich

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