0769 - Kinder der Unendlichkeit
uns zusammenarbeiten wollt?"
„Jetzt hast du endlich begriffen", rief Medo-Migg.
„Eine Kooperation kommt erst wieder in Frage, wenn Galto wohlbehalten an Bord zurückgekehrt ist. Wir bestehen auf einer planetenweiten Suchaktion, weil nur durch sie das Leben Galtos gerettet werden kann", sagte Goliath.
„Das kann nur Rhodan veranlassen", erwiderte Lloyd. „Ich werde mit ihm reden."
Er verließ den Raum, der den Posbis und Matten-Willys zugewiesen worden war. Dabei wußte er, daß er mit den Posbis nicht rechnen konnte. Rhodan würde selbstverständlich keine Suchaktion nach Quohlfahrt einleiten. Dieser war von Bord geflüchtet und mußte den Weg zurück allein finden. Quohlfahrt konnte von Glück reden, wenn er noch rechtzeitig zum Start eintraf. Lloyd wußte, daß Rhodan keine Nachricht an den Robotspezialisten ausstrahlen würde.
Er ging auf einen Antigravschacht zu, als sich plötzlich eine graue Nebelwand vor ihm erhob. Unwillkürlich streckte er die Arme aus. Ein eigenartiger Sog erfaßte ihn, der bis in die Tiefen seines Gehirns vorzudringen schien. Er wehrte sich dagegen, war jedoch machtlos. Lloyd stürzte ins Nichts.
Er vernahm ein lautes, beruhigendes Pochen und fühlte eine wohlige Wärme. Er gab die Gegenwehr auf und ließ sich treiben.
Dabei verlor er jedes Gefühl für Zeit und Raum.
So wußte er nicht, wieviel Zeit verstrichen war, als er aus dem grauen Nebel wieder auftauchte."
Er stand mit ausgestreckten Armen vor dem Antigravschacht und stellte fest, daß er sich keinen Zentimeter von der Stelle bewegt hatte.
„Ist etwas nicht in Ordnung, Mr. Lloyd?" fragte jemand hinter ihm.
„Nein, nein", erwiderte er und drehte sich um. „Es ist nichts."
Vor ihm stand ein junger Mann.
„Ist etwas nicht in Ordnung?" fragte er erneut. „Sie standen hier, so als ob..."
Der Mutant griff sich an die Stirn und schloß die Augen. Er versuchte, sich daran zu erinnern, was vorgefallen war. Er konnte es nicht. Als er sich dennoch weiterhin bemühte, stellten sich Kopfschmerzen ein, die um so heftiger wurden, je mehr er sich anstrengte. Als er seine Gedanken anderen Dingen zuwandte, ebbten sie ab. Sie setzten aber sofort wieder ein, als er zu den offenen Fragen zurückkehrte.
„Es ist gut", sagte er schließlich zu dem Mann, der ihn angesprochen hatte. Er lächelte, als mache er sich keinerlei Sorgen. „Ich stand in telepathischer Verbindung mit Gucky und mußte mich konzentrieren."
Er nickte dem Mann freundlich zu und stieg in den aufwärts gepolten Antigravschacht. Minuten später betrat er die Hauptleitzentrale der SOL. Perry Rhodan stand mit Dobrak, dem Kelosker, zusammen und sprach mit ihm. Lloyd ging zu ihnen.
„Was ist vorgefallen?" fragte Rhodan, der dem Mutanten sofort ansah, daß etwas nicht in Ordnung war. Fellmer Lloyd berichtete mit knappen, nüchternen Worten.
„Perry", schloß er. „Wir müssen sofort die Schutzschirme errichten."
„Dann bist du davon überzeugt, daß diese Phänomene von irgend etwas ausgelöst werden, das sich außerhalb der drei Schiffsteile befindet."
„Ich denke, daran gibt es nicht den geringsten Zweifel."
Rhodan blickte zögernd auf den Hauptbildschirm. Auf ihm war die Situation der SOL deutlich zu erkennen. Mehr als tausend Besatzungsmitglieder der drei Schiffsteile arbeiteten außerhalb.
„Wir werden von der Rohstoffversorgung, die wir nun mal benötigen, abgeschnitten", stellte Rhodan fest.
„Wir müssen einen Weg finden, uns alles zu beschaffen, was wir brauchen, und dennoch ausreichend geschützt zu sein."
„Selbstverständlich hast du recht", stimmte Rhodan zu. Er ging zu Mentro Kosum, und Sekunden später fluteten die Besatzungsmitglieder, die sich draußen aufhielten, zu den Schiffskörpern zurück. Die Schutzschirme flimmerten und hüllten die SOL in ein undurchdringliches Energiegebilde. Fellmer Lloyd atmete auf.
„Da draußen ist etwas, was uns erledigen kann", sagte er und strich sich mit der Hand über den Nacken. „Ich spüre es."
„Uns kann nichts passieren", erwiderte Rhodan beruhigend.
„Die Energieschirme sind mit keinen uns bekannten Mitteln zu durchdringen."
„Das Universum ist groß und rätselhaft", erklärte Dobrak. „Es birgt Geheimnisse in sich, von denen wir noch nicht einmal etwas ahnen können. Was haben wir schon vom Universum gesehen?"
„Eine ganze Menge, denke ich", erwiderte Fellmer Lloyd.
Der Kelosker hob abwehrend zwei seiner tentakelähnlichen Arme.
„Es gibt in eurer Milchstraße noch
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