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0769 - Kinder der Unendlichkeit

Titel: 0769 - Kinder der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eben alles klar", sagte er, und Rhodan hörte aus seiner Stimme heraus, daß er sich erst jetzt wirklich bewußt wurde, in welcher Gefahr er geschwebt hatte. „Hoffentlich schaltet sich das Antigravfeld nächstes Mal auch rechtzeitig wieder ein."
     
    *
     
    Vierundzwanzig Stunden später kehrte Perry Rhodan mit einem Verband von fünfzig Gleitern von einer Jagdexpedition zurück.
    Alle Gleiter waren doppelt besetzt, neben einem Offizier war noch ein Roboter vorhanden, der im Notfall die Maschine übernehmen konnte.
    Doch es gab keine Zwischenfälle. Die Gleiter konnten durch die Energieschirme fliegen und in die SZ-1 zurückkehren. Das Fleisch erwies sich als absolut einwandfrei und gut genießbar.
    Nach eingehenden Prüfungen gab Rhodan es für den Verzehr frei.
    Die Landschaft in der Umgebung der drei Schiff steile der SOL beruhigte sich zusehends.
    Mehrere Tage verstrichen, ohne daß es zu einem Zwischenfall kam. Die Reparatur-und Ausrüstungsarbeiten machten gute Fortschritte. Die Zeit, die man in den ersten Tagen verloren hatte, konnte wieder aufgeholt werden. AIles nahm seinen normalen Gang. Bis zum 12.3.3582.
    Dr. Perm Merveurs viel zu groß wirkende Hände formten ein graziles Gebilde aus einem plastischen Kunststoff. Unglaublich geschickt und phantasiereich bildeten sie eine Gestalt heraus, die zart und gebrechlich aussah. Er konzentrierte sich auf Jeden einzelnen Griff, auf jede Bewegung seiner Finger und arbeitete dabei mit einer Sorgfalt, daß es so aussah, als wüchse das Kunstwerk von selbst zwischen seinen Händen, und als seien diese nur stützendes Beiwerk.
    Das Videogerät schaltete sich selbsttätig ein.
    „Dr. Merveur", rief die Assistentin des Gynäkologen. „Bitte, kommen Sie sofort in die Klinik."
    Die Hände des Arztes gerieten für den Bruchteil einer Sekunde außer Kontrolle, und die kunstvolle Arbeit Merveurs stürzte zerstört auf den Tisch zurück.
    „Was fällt Ihnen ein, mich in dieser Weise zu stören?" brüllte der Gynäkologe zornig. „Wie oft habe ich Ihnen gesagt, daß ich mir derartige Anrufe verbiete!"
    „Dies ist ein Notfall, Doktor", beteuerte die Assistentin. Dr.
    Merveur richtete sich auf, schob die Reste seiner Arbeit zur Seite und wischte sich Schmutzspuren von den Händen. Er war wie verwandelt. Jetzt war er nur noch interessierter Arzt.
    „Was ist passiert?" fragte er.
    „Wir haben neun Frauen in die Klinik aufnehmen müssen. Mit der Geburt ist innerhalb der nächsten zehn Minuten zu rechnen."
    Dr. Merveur lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    „Ach", sagte er verärgert. „Und Sie geraten in Panik?"
    „Dr. Merveur, die Frauen ..."
    „Was erlauben Sie sich eigentlich?" brüllte der Gynäkologe, nun wieder so grob und rücksichtslos wie stets, wenn er nicht mit seinen Patientinnen zu tun hatte. „Lassen Sie sich Ihr Studiengeld zurückzahlen."
    „Dr. Merveur, ich ..."
    „Sie haben wohl immer noch nicht begriffen, daß eine Geburt ein völlig normaler Vorgang ist, den die betroffenen Frauen notfalls auch allein bewältigen?"
    „Dr. Merveur", rief die Assistentin, während ihr Tränen in die Augen schossen. „Es sind schon wieder zwei Frauen da. Es sind Frühgeburten. Ich schaffe es nicht allein."
    „Dumme Ziege", sagte er brummig und schaltete das Gerät aus. Mit gerunzelter Stirn eilte er zur Hygienekabine, um sich die Hände zu waschen. Minuten später erschien er in seiner Klinik.
    Als er eintrat, kamen ihm fünf junge Frauen entgegen. Er sah ihnen sofort an, was sie wollten.
    „Keine Aufregung", bat er mit sanfter Stimme. „Wir sind auf alles vorbereitet."
    „Endlich sind Sie da", sagte Miriam Connster.
    „Sie haben keinen Grund zur Sorge, Miriam", erwiderte er. „Es ist alles in bester Ordnung. Wenn Ihr Kind ein paar Wochen, zu früh kommt, so hat das nichts weiter zu besagen."
    „Ich bin nicht die einzige, die so früh dran ist", antwortete Miriam. Sie deutete auf das Schott zum OP. „Da drinnen sind sieben Frauen, denen es ebenso geht wie mir."
    Dr. Merveur war nicht zu erschüttern. Freundlich streichelte er der jungen Frau die Wange, zwinkerte ihr zu und sagte: „Na und?
    Haben Sie etwa kein Vertrauen mehr zu mir?"
    Miriam lächelte erlöst.
    „Selbstverständlich", entgegnete sie. „Ich habe überhaupt keine Angst mehr."
    Die anderen Frauen brauchte er gar nicht mehr anzusprechen.
    Auch sie hatten sich mittlerweile beruhigt. Dr. Merveur eilte in den OP, wo er von seiner Assistentin erwartet wurde. Die junge Frau stand am Rande eines

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