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077 - Der Schrei des Vampirs

077 - Der Schrei des Vampirs

Titel: 077 - Der Schrei des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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locker.
    Mit der Linken hielt sich Chao Kai am Haken fest, während er das letzte Drittel durchschnitt. Dann drehte er sich, und Augenblicke später stand er mit den Füßen am steinernen Beckenrand, streckte sich nach oben und arbeitete an der Befreiung des Professors.
    »Meine Güte, sind Sie gelenkig«, sagte Bernard Hale bewundernd. »So war ich nicht mal in jungen Jahren.«
    »Endlich kommen die Früchte meines täglichen eisernen Trainings zum Tragen«, sagte der Chinese.
    Ein letzter scharfer Schnitt, und Bernard Hale hing auch nicht mehr am Haken. Er wäre in das Becken gefallen, wenn Chao Kai ihn nicht aufgefangen hätte.
    »Danke«, keuchte der Parapsychologe. »Ich danke Ihnen sehr. Mein Schädel drohte schon fast zu zerplatzen.«
    »Sehen Sie nach, ob Sie noch alles bei sich haben«, verlangte der Chinese.
    Hale stellte verblüfft fest, daß ihm die Blutsauger nicht einmal die Gnostische Gemme abgenommen hatten. Der Lederriemen war immer noch um seine Hand geschlungen. Und auch sonst war noch alles vorhanden - der Eichenpflock, der Hammer, die Dämonenbanner.
    Chao Kai schlug vor, erst mal diesen unterirdischen Raum abzusichern. Wenn Hale die Dämonenbanner richtig anbrachte, würden die Blutsauger das Verlies nicht betreten können.
    »Und dann überlegen wir uns in Ruhe die nächsten Schritte«, sagte Chao Kai.
    Und Professor Hale war damit sehr einverstanden.
    ***
    Ich riß den Colt Diamondback aus dem Leder und spannte den Hahn, aber ich drückte nicht ab, denn derjenige, der das Geräusch hinter mir verursacht hatte, war Mr. Silver.
    »Ich bin's«, zischte er sicherheitshalber, und ich ließ meinen Revolver wieder verschwinden.
    »Hast du eine Spur entdeckt?« fragte ich den Ex-Dämon.
    Der Hüne schüttelte den Kopf. »Nein. Du?«
    »Ich auch nicht«, gab ich zerknirscht zurück.
    »Kann sein, daß er sich auf dem Weg zur Burg befindet«, sagte Mr. Silver.
    »Daran habe ich auch schon gedacht.«
    »Es ist ohnedies schon höchste Zeit, daß wir Blood Castle einen Besuch abstatten.«
    »Was aber, wenn Ray Dillaway noch in Laxford ist und ins elterliche Haus zurückkehrt, während wir zur Burg hinauffahren? Dann sind alle Dillaways in größter Gefahr.«
    »Mit anderen Worten, einer von uns beiden sollte hierbleiben und auf die Dillaways aufpassen.«
    Ich grinste. »Ich wüßte nicht, wer für diese Aufgabe besser geeignet wäre als du.«
    »Na schön, ich mach's«, sagte der Ex-Dämon. »Aber dafür mußt du mir versprechen, Hale und Chao Kai wohlbehalten nach Laxford zu bringen.«
    »Das kann ich nicht versprechen. Wir wissen nicht, was sich auf Blood Castle ereignet hat. Ich kann hur sagen, daß ich mein Bestes geben werde.«
    »Sag mal, ist dir aufgefallen, wie schuldbewußt Jimmy Dillaway dreingesehen hat?«
    Ich nickte. »Als hätte er ein furchtbar schlechtes Gewissen.«
    »Komm, wir stellen ihm noch schnell ein paar Fragen, bevor du gehst.«
    Wir kehrten zu den Dillaways zurück, fanden eine unveränderte Situation vor. Celia war noch am Boden zerstört. Helen Dillaway hatte entsetzliche Angst vor der Wahrheit. Angus Dillaway versuchte sie ihr ständig auszureden.
    Und Jimmy schrumpfte sichtbar zusammen, als er uns eintreten sah.
    Mr. Silver forderte Celia auf, die Verletzungen zu beschreiben, die sie an ihrem Bruder gesehen hatte. Jimmy wäre am liebsten im Boden versunken, und als er von einer schrecklichen Bißwunde an Rays Hals hörte, wurde er kreidebleich.
    Ich tippte ihm mit dem Zeigefinger auf die Schulter. Er zuckte zusammen, als hätte ich ihm eine Ohrfeige gegeben.
    »Hast du uns irgend etwas zu sagen, Jimmy?«
    Er schaute mich groß an. Seine Augen flehten um Hilfe, bettelten um Vergebung.
    »Ich… ich weiß nicht, Mr. Ballard«, stammelte er.
    »Jimmy, es ist jetzt sehr wichtig, daß du nichts für dich behältst«, sagte ich eindringlich. »Du darfst kein Geheimnis vor uns haben.«
    Der Junge hielt meinem Blick nicht mehr stand. Er drehte sich hastig um, und dann platzte das Geständnis aus ihm heraus. »Da… war eine junge Fledermaus. Ein ganz besonderes Exemplar. Viel größer als normale Fledermäuse und grün, mit roten Augen. Ich hab' ihr Schreien gehört, heute im Morgengrauen. Sie war in einen Weidenbusch vor meinem Fenster gefallen. Ich nahm sie mit ins Haus und brachte sie in den Keller. Ihr linker Flügel war nicht ganz in Ordnung. Ich wollte sie gesundpflegen und dann wieder freilassen. Ray wollte sie erschlagen. Ich konnte ihn überreden, es nicht zu tun. Kann es

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