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077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

Titel: 077 - Die Gruft der bleichenden Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Sie, Shorthand. Als Sie Stuart Hamshere umdrehten, haben Sie
da den Pfeil bemerkt?«
    »Nein. Im
ersten Moment dachte ich, daß Hamshere übelgeworden sei, daß er vielleicht
einen Infarkt erlitten habe. Doch dann tippte ich sofort auf Mord.«
    »Wieso
dachten Sie an ein Verbrechen?«
    »Es paßte
genau in meine Überlegungen. Mein Beruf ist es, Dingen auf den Grund zu gehen,
die man normalerweise nicht klären kann oder bei denen eine Aufklärung nur
unter schwierigsten Umständen möglich ist. Stuart Hamshere war gefährdet. Ich
ahnte es bereits seit einiger Zeit. Doch ich wußte noch zu wenig über seinen
Vater. Frank Hamshere hat vor zwei Jahren eine Expedition auf die Insel Borneo
unternommen. In seiner Begleitung befand sich damals auch seine Tochter Ruth.
Insgesamt bestand die Gruppe aus acht Mitgliedern. Bis auf den heutigen Tag hat
man nichts mehr von der Hamshere-Expedition gehört. Es heißt allerdings, daß
auf verschlungenen Pfaden eine Nachricht nach London gelangt sein soll.
    Diese war
speziell für Stuart Hamshere gedacht und muß vor wenigen Tagen in London
eingetroffen sein, nicht früher. Ich erfuhr davon. Instinktiv ahnte ich, daß
einiges in Bewegung geraten würde und daß Stuart Hamshere offensichtlich nur
auf eine solche Botschaft gewartet hat. Das, was Sie mir über den Pfeil gesagt
haben, irritiert mich, Chief.«
    »Sie sind
unser wichtigster und einziger Zeuge. Haben Sie kein Geräusch gehört oder
jemanden davonlaufen sehen?«
    »Nein.« Das
klang bestimmt und fest.
    »Was
veranlaßt Sie eigentlich anzunehmen, daß Stuart Hamsheres Tod etwas mit der
zwei Jahre zurückliegenden Expedition seines Vaters zu tun haben könnte,
Shorthand?«
    »Die Art und
Weise, auf die Hamshere starb, Chief. Und der Zeitpunkt, an dem er starb. Ich
bin überzeugt, daß sich Stuart Hamshere nicht mit dem Gedanken anfreunden konnte,
daß sein Vater und seine Schwester nicht mehr am Leben seinen. Er hat alle
Hebel in Bewegung gesetzt, um über die Ereignisse vor zwei Jahren soviel wie
möglich in Erfahrung zu bringen.«
    Edward
Higgins zuckte die Achseln. »Tut mir leid, ich kann Ihnen nicht folgen. Wir
haben noch etwas anderes in Erfahrung gebracht und konnten eindeutig
feststellen, daß zum Zeitpunkt des Mordes auf der gegenüberliegenden Seite ein
Wagen parkte, der nicht mehr dort stand, als wir eintrafen.«
    »Sie meinen,
daß von dort aus…?«
    »Richtig.
Dort saß der Mörder und hat den Giftpfeil auf Stuart Hamshere geschossen. Sie
sehen, hier im Yard sind nicht bloß Schlafmützen tätig. Hin und wieder tun auch
wir etwas.«
    »Wissen Sie,
wer in dem Wagen saß?« Pinky Shorthand war anzusehen, daß er sich ärgerte.
    Da stand er
in der letzten Nacht nur wenige Meter von dem vermutlichen Mörder entfernt und
war nicht auf die Idee gekommen, sich auf dem Parkplatz näher umzusehen. In der
Aufregung und Eile waren ihm ganz andere Dinge durch den Kopf gegangen.
    »Nein, das
wissen wir noch nicht. Wir tun unser möglichstes, aber wir können nicht hexen,
Shorthand.«
    »Und es hängt
doch mit Hamsheres Reise nach Borneo zusammen.« Pinky Shorthand ließ sich nicht
irritieren.
    Edward
Higgins zuckte mit den Achseln. »Vielleicht sollten wir unsere Aktionen künftig
absprechen. Sie suchen Ihren Unsichtbaren, ich weiß, daß Sie nicht locker
lassen werden. Und ich forsche nach einem Mörder aus Fleisch und Blut.«
    »Vielleicht
treffen sich unsere Interessen irgendwo in der Mitte«, grinste Pinky Shorthand.
    Er erhob
sich. »Ich will Ihre Zeit nicht länger in Anspruch nehmen. Denke, daß hier für
mich doch kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist. Ach, eine Frage noch, Chief,
haben Sie eigentlich in der Zwischenzeit je wieder etwas von der Geschichte mit
den Ärzten gehört?«
    »Wie kommen
Sie jetzt darauf?« Edward Higgins wußte, daß dies ein wunder Punkt in der
Aufklärungsarbeit seines Teams war. Vor genau fünf Monaten hatte die mysteriöse
Geschichte begonnen. Seit dieser Zeit waren sie keinen Schritt weitergekommen.
    »Nur so. Ich
mußte gerade daran denken.«
    Edward
Higgins kniff die Augen zusammen. Wenn Pinky Shorthand eine solche Bemerkung
machte, dann ahnte er entweder etwas oder er bluffte nur. »Nein, wir wissen
nichts Neues. Tut mir leid.«
    »Macht
nichts!« Das war typisch Pinky Shorthand. Sprunghaft und unberechenbar.
    »Vielleicht
hat das Verschwinden auch mit dem zu tun, was sich in der letzten Nacht
ereignet hat, wer weiß? Ich habe eine Antenne für mysteriöse Dinge, Chief.

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