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0770 - Sie suchen Menschen

Titel: 0770 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wortlos. Zusammen mit zwei Bewaffneten brachte er mich bis an die Hangarschleuse. „Würdest du es mir gestatten, auf der SOL zu bleiben, wenn ich es wollte?" fragte ich ihn, als wir uns zum Abschied die Hände reichten. „Was sollte dich denn auf der SOL halten?" fragte er zurück. „Du willst doch die Erde sehen.
    Wir Solgeborenen haben dir nichts zu geben."
    „Und wenn doch?"
    Er zuckte nur die Schultern.
    Ich betrat den Hangar, meine dreißig Beschützer im Schlepptau.
    Eine einzelne Gestalt stand zwischen den Teleskopstützen, die Fäuste in die Hüften gestemmt.
    Es war Atlan. Er herrschte mich an: „Vielleicht beeilen Sie sich etwas, Galto! Wir warten nur noch auf Sie."
    „Seien Sie doch nicht so rücksichtslos", begehrte einer meiner Willys auf. „Hetzen Sie Galto nicht, er darf sich nicht überanstrengen."
    Atlan hörte nicht darauf. „Es scheint, als hätte Rhodans Bluff die Wirkung eines Bumerangs", sagte ich, als ich ihn erreichte. „Ich war von Anfang an dagegen", erwiderte Atlan. „Aber andererseits konnte auch niemand wissen, daß es die Solgeborenen soweit kommen lassen würden. Das ist eine verdammt sture Bande! Die wissen doch, daß sie ohne Treibstoff im Mahlstrom verloren sind."
    „Mit den Beibooten ist im Mahlstrom auch nicht viel auszurichten", sagte ich. „Wir können Terra spielend erreichen. Die Kelosker konnten noch die Koordinaten erreichen, bevor sie an Bord der Beiboote gingen. Die Erde wurde verdammt weit abgetrieben. Die SOL wird die Strömung des Mahlstroms auch bald zu spüren bekommen, denn sie befindet sich in einer überaus starken Drift. Und steht dazu noch mit leergebrannten Triebwerken da. Aber was stehen wir da herum. Kommen Sie an Bord, Galto."
    Ich rührte mich nicht vom Fleck. „Ich möchte bleiben."
    „Was versprechen Sie sich davon, Galto?"
    „Ich glaube, die Solgeborenen sind über diese Lösung ebensowenig glücklich wie wir."
    „Jetzt gibt es kein Zurück mehr."
    „In ein paar Tagen könnte alles ganz anders aussehen. Sie wissen aus eigener Erfahrung, daß Joscan Hellmut auch anders sein kann als in den letzten Tagen."
    Atlan betrachtete mich kopfschüttelnd. „Ich hätte nicht gedacht, daß in Ihrem Kopf außer Weibern noch etwas Platz hat", meinte er lächelnd. „Ich hoffe nur, Sie brauchen Ihren Entschluß nicht zu bereuen. Ich ordne jedenfalls an, daß eine Space-Jet zurückbleibt, falls Sie Sehnsucht nach uns bekommen."
    „Vergessen Sie aber nicht, die Koordinaten der Erde in die Bordpositronik einzuspeichern", erinnerte ich ihn.
    Wir verabschiedeten uns durch einen kurzen, festen Händedruck. Ich verließ den Hangar.
    Joscan Hellmut hatte auf mich gewartet. Schweigend gingen wir den Ringkorridor hinunter. „Worüber habt ihr gesprochen?" fragte er schließlich. „Über nichts von Bedeutung", antwortete ich.
    Wir erreichten die Kommandozentrale der SZ-1, ohne ein weiteres Wort gewechselt zu haben, und kamen gerade zurecht, um auf den Ortungsbildschirmen die letzten Leichten Kreuzer, Korvetten und Space-Jets im Linearraum verschwinden zu sehen. „Hoch leben die Solgeborenen, die wahren Herren der SOL!" rief ich überschwenglich. Aber keiner der Anwesenden ließ sich von meinem Jubelruf mitreißen.
     
    10.
     
    Ich hielt mich bescheiden im Hintergrund, war nur stiller Beobachter.
    Die Solgeborenen feierten ihren Sieg nicht, wie es sich gehört hätte. Die Stimmung an Bord des Riesenschiffs entsprach eigentlich mehr der während eines Begräbnisses.
    Zwar versuchte Hoggard Zanta mit seiner kleinen Schar Radikaler alles, um bei den Solgeborenen Begeisterung zu wecken. Doch es gab nur wenige, die sich mitreißen ließen.
    Zanta machte ständig über die Rundrufanlage Propaganda. „Wir haben unser Ziel erreicht. Die SOL gehört den rechtmäßigen Besitzern!"
    Und er malte die Zukunft im rosigsten Licht. „Das ganze Universum steht uns offen. Wir werden in Weiten des Alls vordringen, in denen vor uns noch kein Mensch war. Werden fremde Galaxien erforschen, unbekannte Welten im Namen der Menschheit erobern. Wir werden Planeten, Sonnensysteme, ja, ganze Sternenreiche in Besitz nehmen, werden dort unsere Spuren hinterlassen - und wieder weiterziehen. Denn unsere Heimat ist die SOL."
    Ich sah Frauen und Kinder und vereinzelt sogar Männer, denen bei diesen Worten die Augen vor Rührung feucht wurden. Doch solche Gefühlsäußerungen konnte ich nur am Anfang registrieren. Als die Menschen sich zu fragen begannen, wie man in die unendlichen Weiten des

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