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0771 - Rückkehr der SOL

Titel: 0771 - Rückkehr der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich nicht Ihr liebes Kind, Mr. Bull, und außerdem erinnere ich mich daran, daß Sie zu jenen Männern gehören, denen in der Vergangenheit immer noch eine gute Lösung für die meisten Probleme eingefallen ist. Strengen Sie Ihren Kopf auch dieses Mal an, und Ihnen wird schon etwas einfallen. Ich jedenfalls werde alles dafür tun, daß Ihre Männer auf die Barrikaden gehen und sich das Recht auf eine Lebenspartnerin erzwingen."
    Ihre Blicke begegneten sich. Bullys Wangen strafften sich. Er spürte, daß er auf stahlharten Widerstand stieß. Diese Frau war nicht zu unterschätzen. Er wurde sich dessen bewußt, daß er genau das bisher getan hatte.
    Da er sich im Moment unterlegen fühlte, brachte er es aber auch nicht fertig, Kayla Hildenbrandt mit einem Kompliment zu begegnen, obwohl dadurch die Spannungen sicherlich geringer geworden wären.
    „Ich warne Sie eindringlich", sagte er. „Falls Sie die Besatzung der PHARAO oder die eines anderen Raumers zur Meuterei verleiten sollten, dann wird das Konsequenzen - für die Bevölkerung dieses Planeten haben. Glauben Sie nur nicht, daß Sie alles mit mir machen können, nur weil Sie eine Frau sind."
    „Ich verstehe nicht, wie Sie das meinen", erwiderte der Commander.
    „Dann denken Sie mal in Ruhe darüber nach", riet Bully. Er blickte auf sein Chronometer. „Es ist acht Uhr. Ich gebe Ihnen bis neun Uhr Zeit, sich alles zu überlegen. Um neun Uhr ist es vorbei mit diesem Supermarkt der Weiber."
    Bully deutete zu dem Bildschirm hinauf, drehte sich um und stieg in seinen Gleiter, ohne Kayla Hildenbrandt einen weiteren Blick zu gönnen.
    Sie trat hastig an die Maschine heran.
    „Und was passiert, Mr. Bull, falls ich die Sendung nicht unterbreche?" fragte sie mit einem selbstsicheren Lächeln.
    „Das werden Sie erleben", antwortete er kühl und startete.
    Die Arbeit auf der Baustelle ruhte noch immer.
    Die Männer zeigten nach wie vor nur Interesse für die Bilder der heiratswilligen Frauen. Bully kehrte in den Hangar zurück und machte sich auf den Weg zur Hauptleitzentrale. Ihm fiel auf, daß er niemandem begegnete. Das war absolut ungewöhnlich, denn es gab immer irgend etwas an Bord zu tun. Wartungsarbeiten waren durchzuführen, Reparaturen beschäftigten stets einige Männer auf den Gängen und an den Antigravschächten.
    In der Hauptleitzentrale befanden sich nur Commander Rik Radik, Roi Danton und Leutnant Janak Raydoc. Bully blieb im Eingangsschott stehen.
    „Was ist hier los?" fragte er.
    Roi Danton wandte sich ihm zu. Er lächelte und zeigte damit an, daß er die Lage nicht als so ernst ansah, wie sie vielleicht war.
    „Die Männer haben ihre Posten verlassen. Sie stehen oben in den Schleusen und gaffen zum Bildschirm von Miß Hildenbrandt hinüber", berichtete er.
    Leutnant Raydoc trat Bully entschlossen entgegen.
    „Sir, ich bin von den Besatzungen der verschiedenen Schiffe beauftragt worden, mit Ihnen zu reden", erklärte er.
    „So, sind Sie das."
    „Allerdings, Sir."
    „Und was haben Sie mir zu sagen?"
    „Es geht um die Frauenfrage, Sir."
    „Aha, und was passiert, wenn ich nicht mit Ihnen darüber verhandele?"
    „Dann, Sir, werden die Männer den Dienst so lange nicht wieder aufnehmen, bis die Gespräche beginnen."
    „Das kann ja heiter werden." Bully blickte Roi Danton flüchtig an. „Sie wagen es also, mir eine Meuterei anzukündigen."
    „Sir, darum geht es nicht." Bully erkannte den jungen Leutnant kaum wieder. So entschlossen hatte er ihn zuvor noch nicht erlebt. Ihm imponierte, daß Raydoc es übernommen hatte, die Interessen der Männer zu vertreten. Dadurch aber konnte er sich in seiner Haltung nicht beeinflussen lassen.
    „Also schön, Leutnant Raydoc", sagte Bully ernst. „Nehmen Sie zur Kenntnis, daß über diese Frage keine Verhandlungen stattfinden werden."
    „Sir, ich ..."
    „Danton und ich werden uns die Sache durch den Kopf gehen lassen", fuhr er fort, ohne sich unterbrechen zu lassen. „Und damit ist die Diskussion vorläufig beendet. Haben wir uns verstanden?"
    „Nein, Sir", erwiderte der Leutnant mit fester Stimme.
    „Also, was haben Sie noch zu sagen?" fragte Bully.
    „Ich habe nichts mehr zu sagen, Sir", entgegnete Raydoc. „Es ist alles gesagt. Wenn Sie Gespräche ablehnen, müssen Sie sich damit abfinden, daß der Dienstbetrieb eingestellt wird."
    Bully lächelte grimmig.
    „Das haben Sie sich so vorgestellt, Leutnant. Aber Sie täuschen sich gründlich." Er blickte auf das Chronometer. „Es ist jetzt 8.16 Uhr.

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