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0772 - Das Gespenst von Vrinos

Titel: 0772 - Das Gespenst von Vrinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würde.
    Krong ergriff wieder das Wort und teilte die Arbeit der kommenden Tage ein...
     
    *
     
    Sorka kehrte von einer kurzen Inspektion der tief er. gelegenen Hohlräume in den oberen Teil der „Stadt" zurück, die immer noch gut hundert Meter unter der Oberfläche lag. Pur, Mink und Tok, seine drei Nebenschürfer, erwarteten ihn bereits.
    „Reng war hier, der Astronom. Er glaubt, dir eine wichtige Mitteilung machen zu müssen."
    „Reng? Kenne ich ihn?"
    „Nur dem Namen nach. Er reichte vor Jahren ein Gesuch ein, das ihm die Beschäftigung mit Astronomie in der Freizeit erlaubte. Laut den erhaltenen Berichten geht er regelmäßig seiner Pflichtarbeit nach."
    „Was er will, hat er nicht gesagt?"
    „Er will es nur dann sagen, wenn du dabei bist."
    „Na gut, dann laßt ihn kommen."
    Tok erhob sich und verschwand.
    Mink fragte: „Unten alles in Ordnung, Sorka?"
    „Keine Beschwerden, Mink. Die Abteilung für Bekleidung meldete einen zeitlich begrenzten Energieausfall, das ist alles.
    Man glaubte, eine der Zuleitungen sei defekt, fand aber keinen Schaden. Es passierte öfter in den letzten Wochen."
    Tok kam mit Reng zurück. Der Astronom nahm Platz und berichtete, was er beobachtet hatte und was er befürchtete. Er sah, daß Sorkas Gesichter ernst wurden, aber keine Überraschung verrieten.
    „Ja, ich weiß, Reng. Deine Beobachtungen sind richtig, ich habe mir auch schon Gedanken deshalb gemacht, aber keinen Ausweg gefunden. Meine Berater meinen, es dauere noch sehr lange, bis eine akute Gefahr besteht."
    „Die kommende Generation bereits wird mit ihr konfrontiert werden, Sorka. Wir müssen etwas unternehmen!"
    „Was denn? Schiffe bauen? Du weißt, daß sie nicht starten können."
    „Das hat noch niemand ausprobiert! Erlaube wenigstens den Bau eines kleinen Schiffes zu Versuchszwecken.
    Das kostet wenig Material und Arbeitskraft. Wenn wir sehen, daß Schiffe durch das Magnetfeld starten können, wissen wir, daß eine Rettung möglich ist."
    Sorka schüttelte beide Köpfe überlegend hin und her.
    „Ich will mir deinen Vorschlag überlegen, Reng. Vielleicht läßt er sich verwirklichen. Jedenfalls danke ich dir für die Warnung."
    Reng ging, nur wenig erleichtert. Kaum aber stand er auf dem hell erleuchteten Korridor, der zu den Wohnstätten führte, als er einen Morker erblickte, der mit allen Anzeichen höchster Erregung auf ihn zugelaufen kam.
    „Ist Sorka da?" rief er Reng entgegen.
    „Im Ratszimmer. Was ist denn passiert?"
    „Ich weiß es nicht. An der Oberfläche waren eigenartige Erscheinungen, die aber wieder verschwanden. Sie leuchteten wie Feuer, aber sie sollen angeblich kalt sein. Ich muß es Sorka melden!"
    Er war hinter der Tür verschwunden, ehe Reng noch etwas sagen konnte.
    Leuchterscheinungen? Ging das schon los mit den erwarteten Energiefeldern? War es schon zu spät, an Rettung zu denken?
    Hastig eilte er den Korridor entlang, um zu seinem Observatorium an der Oberfläche zu gelangen.
    In dem steinernen Bau fühlte er sich sicher, obwohl er weniger Schutz bot als die unterirdischen Anlagen tief im Felsen.
    Der Weg nach oben war mühevoll und anstrengend, denn es gab keine Lifte. Antigravschächte waren den Morkern unbekannt, sie wären auch der Gravitationsfelder wegen unmöglich gewesen.
    Er atmete erschöpft und zugleich befreit auf, als er durch das Tor trat und über sich den schwarzen Himmel mit den Tausenden von Sternen sah, die sich allerdings in entgegengesetzter Richtung zu den beiden auseinanderstrebenden Galaxien häuften. Dazwischen war der Raum nahezu leer.
    Nun hatte er es nicht mehr so eilig. Bis zum Arbeitsbeginn waren es noch ein paar Stunden, so hatte er Muße, seinem Hobby nachzugehen.
    Die Leuchterscheinung fiel ihm wieder ein. Er sah hinüber zu dem feurigen Leuchtstreifen am Horizont, der bald untergehen würde, denn Vrinos besaß eine geringe Eigenrotation. So ließ sich „Tag" und „Nacht" unterscheiden.
    Er konnte nichts von Bedeutung entdecken und setzte seinen Weg fort, bis er das aus Felsbrocken errichtete Observatorium erreichte. Es lag erhöht auf einem Hügel, und die dünnere Atmosphäre machte sich positiv bemerkbar. Die Sicht war besser.
    Er justierte sein Teleskop und richtete es gegen den dunkleren Teil des Sternenhimmels...
    ... und dann hielt er den Atem an.
     
    *
     
    Sorka war sichtlich ungehalten, als ihm bereits nach kurzer Zeit wieder dieser Astronom gemeldet wurde. Den Morker mit seiner Leuchterscheinung hatte er hinauswerfen lassen,

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