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0772 - Das Gespenst von Vrinos

Titel: 0772 - Das Gespenst von Vrinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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denn für Hirngespinste war keine Zeit. Reng würde es ähnlich ergehen, wenn er wegen einer Kleinigkeit die Arbeit störte.
    Pur führte Reng in den Raum. Als Sorka in die vor Aufregung entstellten Gesichter sah, unterdrückte er seinen Impuls, dem Astronomen eine Rüge zu erteilen. So konnte nur jemand aussehen, der etwas Schreckliches erlebt hatte.
    „Was ist geschehen, Reng?"
    Der Astronom setzte sich, ohne dazu aufgefordert zu sein. Pur, Mink und Tok kamen neugierig näher.
    „Ein Schiff, Obersprenger! Ein riesiges Schiff!"
    Sorka versuchte, die Nachricht zu verdauen, aber es gelang ihm nicht ganz.
    „Ein Schiff? Von welchem Schiff redest du? Auf Vrinos gibt es keine Schiffe - oder doch?"
    „Es folgt uns, Sorka! Es ist ein fremdes Schiff, so groß wie ein Asteroid - aber es ist ein Schiff!"
    Nun erst begann Sorka zu begreifen. Und er dachte gleich an das Wichtigste.
    „Wenn das stimmt, was du behauptest - weißt du auch, was das bedeutet, wenn die anderen es erfahren?"
    Reng bestätigte das durch doppeltes Nicken der Köpfe.
    „Dann wird es wohl besser sein, wir verschweigen es - bis wir genau wissen, was mit dem Schiff ist. Vielleicht fliegt es einfach weiter."
    „Es hat die gleiche Geschwindigkeit und den gleichen Kurs wie wir. Das kann kein Zufall sein."
    Sorka gab seinen Nebenschürfern einen Wink.
    „Sorgt dafür, daß niemand zur Oberfläche emporsteigt. Aber einer von euch hält oben Wache. Ich will unterrichtet werden, falls das Schiff näher kommt oder landet. Wenn es so groß ist, wie du sagst, Reng, dann machen ihm unsere Magnetfelder vielleicht nichts aus. Dann kann es landen und auch wieder starten. Wir alle werden Vrinos verlassen können!"
    Reng erhielt Anweisung, jedermann gegenüber zu schweigen und seine Beobachtungen fortzusetzen. Dann durfte er gehen.
    Er begab sich aber nicht sofort hinauf in sein Observatorium, sondern eilte zu Krong, um ihm die aufregende Neuigkeit mitzuteilen.
    Die Rebellen sahen sofort in dem riesigen Schiff ihre Chance.
    Reng mahnte sie zur Geduld und verhinderte, daß sie zur Oberfläche rannten. Die Fremden würden dann nur gewarnt werden und vielleicht weiterfliegen, ohne eine Landung vorzunehmen. Das sah Krong auch ein und gab entsprechende Anweisungen. Allerdings schickte er einen Spion in die höher gelegenen Regionen.
    Inzwischen erhielt Sorka weitere Meldungen über unheimliche Leuchterscheinungen innerhalb des Asteroiden. Einmal hatte sich sogar eine undefinierbare Gestalt gezeigt, die allerdings schnell wieder transparent und unsichtbar wurde. An anderer Stelle tauchte sie für Sekunden wieder auf und jagte den Morkern, die sie sahen, Schrecken ein.
    Die Energiewissenschaftler entwickelten in aller Eile die unglaublichsten Theorien, um eine Erklärung für das Phänomen zu finden. Sie rieten dazu, den Spuk mit Hilfe von Magnetfeldern zu isolieren, um ihn dann untersuchen zu können.
    Keiner von ihnen brachte die Erscheinung mit dem Schiff in Verbindung, da sie nichts von seiner Existenz ahnten.
    Im Zentrum des Asteroiden befand sich ein gewaltiger Hohlraum, der im Verlauf der Jahrhunderte entstanden war. Hier hatte es einst die schwersten und wichtigsten Elemente gegeben.
    Sie waren inzwischen aufgebraucht worden.
    Von Magnetfeldern und deren Manipulation verstanden die Morker eine ganze Menge, waren sie doch mit ihnen groß geworden.
    Zwar konnten sie sie nicht völlig ausschalten oder neutralisieren, aber sie wußten, wie man. sie nutzbringend einsetzen konnte.
    Die halb stoffliche Gestalt tauchte immer wieder an anderer Stelle auf, aber niemals an zwei Stellen gleichzeitig. Es konnte sich also nur um einen Gegenstand handeln. Sorka hatte angeordnet, daß man die Erscheinung zum Hohlraum im Zentrum des Asteroiden trieb und dort mit den Energiefeldern fesselte. Er verschwieg noch immer, daß er zwischen ihr und dem folgenden Schiff einen Zusammenhang sah.
    Die Morker hatten ihre in das Innere von Vrinos führenden Gänge so schräg angelegt, daß kleine Transportwagen schnell und ohne Antrieb vorankamen. Eine Seilwinde zog sie bei Bedarf wieder nach oben. Immerhin mußten sie sich nun beeilen, dem schemenhaften Gebilde zu folgen, das von den Energiefeldern immer weiter zum Zentrumskern getrieben wurde, bis es endlich den Mittelpunkt - den Hohlraum - erreichte.
    Die Felder stabilisierten sich, wie geplant, und das Ding saß fest.
    Es veränderte pausenlos seine fast transparenten Formen und versuchte verzweifelt, den unsichtbaren Gitterstäben seines

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