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0772 - Das Gespenst von Vrinos

Titel: 0772 - Das Gespenst von Vrinos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gelegentlich betätigte Reng eine Bremse, damit die Räder nicht von den Schienen flogen.
    Zum Glück ging es dann immer wieder ein Stück waagerecht weiter, so daß der Wagen ausrollen und das Tempo vermindern konnte.
    Tim klammerte sich am Vordersitz fest, um nicht den Halt zu verlieren. Nach zehn Minuten begann ihm die Höllenfahrt Spaß zu machen. Gucky stellte fest, daß er Fen Sanders und Taro Higgins vorerst vergessen hatte.
    Unterdessen berichtete Reng seinen beiden Fahrgästen die Geschichte der Morker und von ihrem unfreiwilligen Dasein auf Vrinos. Er sprach über die immer schwerer werdenden Lebensbedingungen, obwohl es den Morkern inzwischen gelungen war, fast alles, was sie benötigten, aus den vorhandenen Bodenschätzen herzustellen. Selbst das Gestein wandelten sie in Luft und Wasser um.
    Sie mochten etwa hundert Kilometer unter der Oberfläche sein und damit fast die Hälfte des Weges zurückgelegt haben, als der Wagen plötzlich langsamer wurde, ohne daß Reng ihn abbremste. Auch ging es noch immer schräg abwärts.
    „Was ist denn das?" fragte Tim, der sich den Vorgang nicht erklären konnte.
    Reng erklärte: „Um die Wagen wieder nach oben zu bringen, sind sie an Seilen befestigt, die ihr nicht sehen könnt. Mit ihnen kann man einen Wagen natürlich auch von oben her anhalten. Sorka will nicht, daß wir weiter vordringen. Er hat den Wagen gestoppt."
    „Wo ist das Seil?" Gucky lockerte den Impulsstrahler. „Wir werden es vom Wagen lösen und weiterfahren."
    „Das geht nicht!"
    „Und warum nicht?"
    Reng zögerte.
    „Wie sollen wir dann wieder hinaufkommen?" Er deutete gegen die felsige Decke des Tunnels. „Außerdem zögen wir den Zorn Sorkas auf uns. Ich habe schon genug gewagt."
    „Erstens gibt es sicher noch andere Wagen", stellte Gucky fest, der diese Tatsache längst den Gedanken des Astronomen entnommen hatte. „Und zweitens kann Sorka überhaupt nicht mehr wütender werden. Du selbst kannst dich später damit herausreden, daß wir dich gezwungen haben, uns zu begleiten.
    Also los, wo ist das Seil befestigt?"
    Reng zeigte es ihnen. Es lief zwischen den Schienen durch Rollen, die in regelmäßigen Abständen angebracht waren, so daß sie kaum eine bremsende Reibung erzeugten.
    Trotzdem wäre normaler Stahl schon nach einigen Dutzend Kilometern so schwer geworden, daß jeder Zug daran die Festigkeitsgrenze .überschritten hätte.
    Das Seil war farblos und dünn. Gucky richtete den Strahler darauf und drückte auf den Feuerknopf. Das Energiebündel hätte jedes bekannte Metall sofort zum Verdampfen gebracht, aber das Seil zeigte keine Wirkung. Erst nach fünf Minuten intensiver Bestrahlung begann es sich aufzulösen. Dann riß es.
    Zum Glück hatte Reng die Bremse angezogen, sonst wäre ihnen der Wagen davongerollt.
    Der Mausbiber bückte sich und untersuchte die Bruchstelle. '„Was ist es?" fragte er den Morker.
    „Das widerstandsfähigste Material, das wir kennen. Wir haben es synthetisch hergestellt. Es ist sehr leicht."
    „Warum baut ihr daraus keine Raumschiffe?"
    Reng starrte, ihn verblüfft an. Dann meinte er: „Wir haben genug davon. Ich werde es Sorka sagen müssen."
    Tim stieg als letzter ein, dann fuhren sie weiter. Er war sehr nachdenklich geworden. Gucky tat so, als bemerke er das nicht.
    Wenn Tim den Plan, den er soeben erwog, in die Tat umsetzen wollte, mußte er ihn daran hindern.
    Oder vielleicht nicht...?
     
    *
     
    Atlan nahm den Blick vom Panoramaschirm.
    „Mir gefällt das nicht", sagte er zu Rhodan, der neben ihm saß.
    „Gucky ist nun seit mehr als vier Stunden verschwunden, ohne ein Lebenszeichen von sich zu geben. Meinst du nicht auch, daß es besser wäre, sich um ihn zu kümmern? Was hindert uns daran, ein Boot zum Asteroiden zu schicken?"
    „Daran hindert uns lediglich die Meßabteilung, mein Freund. Sie hat energetische Feldlinien festgestellt, die den Asteroiden einhüllen und deren Intensität sich in den vergangenen zwei Stunden verdreifacht hat. Der Antrieb eines Beiboots wäre viel zu schwach, diesen Widerstand beim Start zu überwinden.
    Selbst Gucky dürfte es schwer haben, zu uns zurückzukehren.
    Aber er wird sich schon mit uns in Verbindung setzen." Er wandte sich an den Telepathen. „Noch immer nichts, Fellmer?"
    „Kein einziger Impuls, Perry."
    „Könnten wir notfalls mit der SOL landen?" fragte Atlan.
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Die drei Einheiten müßten sich trennen, und ich bin nicht sicher, ob es der SZ-1 oder SZ-2 gelingen

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