0772 - Das Gespenst von Vrinos
niedrige Decke der Kabine.
Es wurde allmählich Zeit, dachte er bei sich, etwas zu unternehmen.
Er hatte keine Lust, sich von Fen Sanders seine Taro ausspannen zu lassen.
Seine...?
Er schloß die Augen und versuchte zu schlafen.
*
Reginald Bull konnte seine Besorgnis kaum unterdrücken, als ihn der Lift in die Kommandozentrale der SZ-1 brachte, wo er von Perry-Rhodan und Atlan erwartet wurde. Als er eintrat, sah er auch Geoffry Waringer am Tisch sitzen, vor sich einen Stoß Blätter mit Berechnungen.
„Da bist du ja endlich", empfing ihn Rhodan und klopfte seinem alten Freund auf die Schulter.
„Wollten die Damen von Ovaron dich nicht gehen lassen?"
Bully setzte sich und sah Rhodan an.
„Die Damen, wie du sie zu bezeichnen beliebst, machen mir Kummer.
In wenigen Minuten wird eine Abordnung von ihnen hier aufkreuzen, um eine Beschwerde vorzubringen. Ich glaube, Roi hat sich schon verdrückt, damit er ihnen nicht wieder in die Finger fällt.
Sie wollen ihn und mich nicht fortlassen. Wir sollen auf Ovarons Planet bleiben. So, jetzt weißt du es!"
Rhodan setzte sich wieder zu den anderen.
„Was soll das heißen?" fragte Atlan ein wenig verwirrt. „Ich habe immer gedacht, sie könnten euch nicht leiden?"
„Haben wir auch gedacht, Roi und ich. Aber wir haben uns geirrt. Sie scheinen ganz versessen darauf zu sein, uns zu behalten.
Na, ihr werdet es ja noch früh genug von ihnen selbst erfahren.
Wie sieht es sonst aus? Starten wir morgen?"
„Selbstverständlich, und niemand kann uns daran hindern."
Rhodan warf Waringer einen Blick zu. „Wir haben genügend Treibstoff, und die Versorgungsanlage arbeitet einwandfrei.
Schließlich hat es auch drei Monate gedauert, bis sie installiert war."
„Ziemlich lange Zeit", meinte Bully gedehnt. Er kannte Rhodan zu lange, um nicht zu spüren, daß eine Überraschung bevorstand. „Und was gibt es sonst noch?"
„Da sind noch einige Dinge, von denen du nichts weißt, Reggy."
„Und das wäre?"
Rhodan nickte Waringer zu.
„Sag du es ihm, bitte."
Waringer begann ohne jede Einleitung: „Wir wissen jetzt, von wem die Selbstversorgungsanlage stammt, die wir in dem Schiff der Posbis fanden. Von NATHAN!"
Bully starrte ihn fassungslos an. Alles hatte er erwartet, nur das nicht. NATHAN, das gigantische Robotgehirn auf dem irdischen Mond?
Er rang nach Luft. Sein Gesicht hatte sich gerötet.
„NATHAN ist mit Terra und Luna im Schlund verschwunden!
Wie kann es möglich sein ...?"
„Es geschah vorher, Reginald!" unterbrach ihn Waringer ruhig.
„Es gibt keinen Zweifel an dieser Tatsache, denn NATHAN hinterließ uns eine nicht zu übersehende Botschaft.
Als eine der zahlreichen Grundplatten zusammengebaut wurde, entstand auf ihr das Wort NATHAN. Es verschwand dann wieder, aber es war unmißverständlich. Außerdem erklärt die Herkunft der Anlage gleichzeitig die fast unglaubliche Voraussicht, mit der die Planung erfolgte. Kein menschliches Gehirn hätte das so exakt vermocht, wohl aber NATHAN."
Bullys Gesicht bekam allmählich wieder die gewohnte Färbung.
Nur zu gut wußte er, daß die SOL nur mit der eingebauten Versorgungsanlage einen so Ungewissen Flug antreten konnte, wenn auch der Vorrat an Treibstoff durch die Anlage auf Ovarons Planet völlig ergänzt worden war.
NATHAN hatte also schon damals, als die SOL gebaut wurde, die Schiffspläne gekannt und von der fehlenden Versorgungsanlage gewußt, zu deren Einbau keine Zeit mehr geblieben war.
Nur so war auch zu erklären, daß jeder Teil der hochkomplizierten Anlage auf den Millimeter genau in jene Räumlichkeiten des Mittelstücks hineinpaßten, die dafür vorgesehen waren. Die Frage, woher NATHAN wissen konnte, daß die SOL eines Tages zurückkehren würde, blieb allerdings offen. Selbst das Robotgehirn konnte so etwas nicht vorausberechnen.
„Es wird sicher noch weitere Überraschungen geben, die wir NATHAN zu verdanken haben", sagte Rhodan in das Schweigen hinein. „Das Gehirn wußte, daß wir die Erde suchen würden - und es wußte auch, wo wir die Brennstoffkugeln herstellen und verladen würden. Also dürfen wir auch annehmen, daß NATHAN wußte oder weiß, was wir von nun an unternehmen werden.
Ihm ist, so betrachtet, unser künftiges Schicksal bekannt.
Ein beruhigender Gedanke, denn wenn NATHAN uns einmal half, wird er es auch ein zweites Mal tun, falls sich das als notwendig erweisen sollte."
Sie sahen auf, als Roi Danton in den Raum kam und die Tür hinter sich
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